Für sein eigenes Modell der frühen Mustang bietet Eduard in seiner Brassin-Reihe hier einen Drop-in-Ersatz für das an sich sehr gute Fahrwerkschacht-Kit-Teil an. Der Kit kommt in einem gepolsterten kleinen Pappkarton auf den Tisch und besteht aus fünf gedruckten grauen Teilen, zwei Hälften für den Fahrwerkschacht, zwei Stellhebeln für die großen Fahrwerksklappen und einen kleinen Winkel, der in die Wand des Fahrwerkschachtes eingesetzt wird.
Das eigentliche Argument für dieses Set aber sind die unglaublich feinen Hebel und Leitungsbahnen, die man überall an den großen Teilen findet, und die den Spritzguss-Kitteilen fehlen. Sicher kann man mit viel Ausdauer und Geschick das Ganze annähernd so gut mit Ätzteilsets, Kabeln und Evergreen-Materialien nachbilden, und ich habe dergleichen gerade bei meiner Tamiya-Thunderbolt hinter mir, aber warum sollte man, wenn einem doch alles derart perfekt fertig präsentiert wird? Jetzt können die alten Hasen (zu denen ich mich allerdings auch schon zählen darf) sagen, das ist kein Modellbau, wenn alles schon fertig ist, aber das sollte man nicht so eng sehen, denn dann muss man auch bedruckte Ätzteile, Löök und ähnliches verurteilen.
Immerhin bleibt noch die ewige Frage bei solchen Resin- und 3D-Sets für Fahrwerkschächte, Cockpits und ähnliches: wird es ohne tiefschürfende Veränderungen in den Bausatz passen? Allerdings traue ich den Jungs und Mädels aus Obrnice eher als denen von Aires oder CMK, zu, das hingekriegt zu haben. Fotoätzteile oder Decals haben nicht den Weg in die Kitbox gefunden und wie immer gibt Eduard/Brassin Farbempfehlungen basierend auf den Gunze-Sortimenten.
Ob dieses Set auch für andere frühe Mustang-Bausätze geeignet ist, muss man ausprobieren, aber ich denke die Chancen stehen gut. Ich glaube, ich sollte mir auch noch ein 3D-Cockpit von Eduard für den Kit leisten, sonst sieht mein Modell noch von unten besser aus als von oben! Geeignet für alle, die schon einmal mit Multimedia-Kits gearbeitet haben.
Fazit: Absolut empfehlenswert!
Utz Schißau (November 2024)