Zum Bausatz: Nach der späten Q-Variante bieten die Polen von Arma Hobby diesmal vier Vorbilder aus der mittleren N-Reihe zum Nachbau an. Die P-39 N war durch den Ausbau von vier Flügeltanks erleichtert worden und trug zum Ausgleich meist einen abwerfbaren Zusatztank. Ihr Aeroproducts-Propeller hatte 15 cm mehr Durchmesser als der der Vorversionen. Die Teile sind identisch mit dem Arma Hobby P-39Q-Kit und von sehr hoher Qualität, Andreas hat hier bereits alles Wichtigste gesagt. Die Problematik der Sinkstellen auf den Flügeln wurde beseitigt, aber die Notwendigkeit einer Errata-Zugabe für die verkehrt herum angebrachten Lufthutzen am Vorderrumpf bleibt eine Peinlichkeit für eine Firma, die mit ihren bisherigen Kits, genannt sei hier besonders die überragende Hurricane-Reihe, bisher einen derart strahlenden Auftritt hingelegt hat. Die Erklärung, man habe aus Kostengründen den Hersteller wechseln müssen, hinterlässt einen schlechten Nachgeschmack. Aber warten wir einfach mal ab, wie die nächsten Kits der Polen ausfallen.

Für mich ist auch auffällig, dass die Hurricane-Bausätze neben deutlich schärferen Gravuren auch noch unübertroffen feine Niete aufweisen, was diesmal leider beides fehlt. Ich weiß, über Nieten lässt sich trefflich streiten, egal in welchem Maßstab, aber für mich sind sie ein Zeichen des Engagements des Herstellers und sie sind inzwischen bei neuen 1/48-Kits auch schon fast die Norm. So verwundert mich der hier zu konstatierende Rückschritt doch ein wenig. Nichtdestotrotz lässt sich aus dem Gebotenen aber eine sehr gute Nachbildung dieses interessanten Vorbildes erstellen, wie viele gebaute Modelle bereits beweisen. Außerdem ist der Kit neben dem m.E. gleichwertigen Eduard-Angebot eine gute Ergänzung auf dem Markt, da mein persönlicher Goldstandard, die Hasegawa-P39, nur noch selten und zu unerhörten Preisen angeboten wird. Für die Bemalung bietet Arma Hobby diesmal drei Vorschläge plus einen Bonus an. Die Decals sind auf hellblauem Grund von Arma Hobby selbst randscharf und glänzend gedruckt. Als Farbempfehlungen sind Produkte von Hataka, Humbrol, Ammo, Mission Models, Vallejo und Tamiya angegeben.

Varianten (alle in Olive Drab über Neutral Grey):

1. P-39N Airacobra 42-18354, 345. Fighter Squadron, Sardinien und Korsika, Frühling 1944;

2. P-39N Airacobra 42-18736, Cdt. Jeab Machet de la Martinière, GC ¼ Navarre Kommandeur, Reghaia Airbase, Algerien, März 1944;

3. P-39N Airacobra, „Weiße 01“, 100. Garde-Jäger-Regiment, Pilot Grigoriy Dol´nikov, April-Mai 1945;

Bonus: P-39N Airacobra 42-9033, „Weiße 01“, 100. Garde-Jäger-Regiment, Pilot Ivan Babak, 1943-1945;

Fazit: Sehr empfehlenswert für Modellbauer mit ein wenig Erfahrung!

Literatur (Auswahl):

  • McDowell, E., Airacobra in action, Aircraft Number 43, Squadron/Signal Publications 1980
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Bell_P-39

Utz Schißau, Berlin (Oktober 2024)

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