Vorbild: Bei Flugbeginn der 1926 gegründeten Deutschen Luft Hansa (DLH) gehörten auch etliche Junkers F.13 zum Anfangsbestand der Fluglinie. Ab 1929 wurde im Zuge der Standardisierung bei der DLH auch die F.13 Flotte modernisiert. Die klassische Erscheinung der Junkers änderte sich. Nach Wechsel des Seitenleitwerks bestimmt eine trapezförmige Finne das Aussehen. Das neue Seitenruder und die Höhenruder haben einen Hornausgleich. Alte Motoren werden ausgetauscht. Zumeist gegen einen Junkers L 5/ 310 PS. Die Abgasanlage ist seitlich angeordnet. Im Allgemeinen erfolgt zusätzlich der Wechsel auf Metallpropeller, Einbau einer neuen Funkanlage mit Windgenerator, Veränderungen im Cockpit und die Entfernung von überflüssigen Griffen. Die stetig größer werdende Nachfrage im Luftverkehr engte das Betätigungsfeld der F.13 immer mehr ein. So wurden die verbliebenen F.13 für Rundflüge, im Bäderluftverkehr oder für Reisen in andere Urlaubsgebiete verwendet.
Ein Exemplar aus der Junkers F.13 Flotte war die 1924 gebaute Werk-Nr.738. Auf den Namen ,,Kronenreiher“ getauft und als D 376, ab 1934 als D-OBAZ, gekennzeichnet. Sie flog u.a.1927/28 als Bordflugzeug auf dem Dampfer ,,Lützow“ im Mittelmeer. 1930 Modernisierung. 1931/32 Registrierung als ISLAND-3 und Einsatz in Island. Ab Oktober 1932 wieder als D-376 bei der DLH. Einsatz als Wasserflugzeug zwischen den Seebädern. Am 19.07.1936 bei Borkum abgestürzt und zerstört. 1936 Streichung aus dem Luftfahrtregister.
Bausatz: Die sichere feste Verpackung zeigt auf dem Deckelbild die ,,Kronenreiher“ 1935 im Wasserflughafen Sellin/Rügen. Nach Erscheinen einer frühen Junkers F.13 in 1/48 bei Mikro Mir hat MASTER-X Umbausätze im größeren Maßstab herausgebracht. Die Anzahl und Qualität der Resinteile ist vergleichbar mit der 1/72 Serie. Der Bausatz enthält alle Teile zur Darstellung der ,,Kronenreiher“: Eine neue Finne, ein Seitenruder für Wasserflugzeuge, die Höhenruder sowie einen Propeller aus Metall. Ein oberes Rumpfteil sowie eine neue Abgasanlage. Zwei große 2850 Liter Schwimmer und die entsprechende Verstrebung.
Anleitung/Bemalung: Der Markierungsbogen überzeugt durch Druck und Farbe. Leider ist wieder der Name falsch als ,,Kronenreicher“ gedruckt. Das „c“ muss entfernt werden. Eine kleine Anleitung informiert über Position der Teile, die Farbgestaltung und zur Anordnung der Abziehbilder. Alternativ können die großen Schwimmer wie auf dem Cover auch in Naturmetall dargestellt werden. Fotografisch belegt ist der Einsatz als Schwimmerflugzeug D-OBAZ 1935.
Fazit: Geeignet für geübte Modellbauer. Der Mikro Mir Bausatz bietet eine gute Basis, erfordert aber ebenfalls etwas Können.
Daniel Fritsch, Berlin (August 2024)