Vorbild: Grundsätzlich dürfte es bei der Boeing 747 um eines der bekanntesten Flugzeugmuster in der Luftfahrtgeschichte handeln. Daher möchte ich zum eigentlichen Flugzeug nicht viel sagen, verweise aber auf den allgemeinen Wiki-Artikel (siehe Quellen). Sehr wohl gehe ich aber hier auf die Ed Force One ein. Dabei handelt es sich um die Taufnamen der Flugzeuge, die die britische Metalband Iron Maiden während ihrer Welttourneen nutzte. 2008,2009 und 2011 nutzte man Boeing 757 der britischen Astraeus Airlines. Für die 2016er Tour „The Book of Souls“ charterte man eine Boeing 747-400 der Air Atlanta Icelandic mit dem Kennzeichen TF-AAK. Der Sänger der Band, Bruce Dickinson, ist ausgebildeter Verkehrspilot mit entsprechenden Musterberechtigungen und flog die Maschinen während der Tourneen im Wechsel mit anderen Piloten selbst.
Quellen:
Wikipedia Ed Force One / Iron Maiden
Bausatz: 2016 ist dieser Kit in gleicher Zusammenstellung schon mal erschienen, nun hat er noch mal seinen Weg ins Programm geschafft. Dies freut sicherlich diejenigen, die vor rund acht Jahren den Kauf verpasst haben. Der Grundbausatz der 747-400 erschien 1993 das erste Mal und ist seitdem in der Form unverändert mehrmals, zum Teil unter verschiedenen Labeln, aufgelegt worden. Dieses Alter wird beim vorliegenden Bausatz leider in Form von recht viel Grat und Fischhäuten über viele Teile an den Spritzrahmen sichtbar. Hier müssen also die Modellbauenden vermutlich einige Zeit in das Entfernen und Versäubern selbiger stecken.
Insgesamt 85 Teile müssen laut Angabe auf der Verpackung verbaut werden. Das am Ende rund 49cm lange und mit einer Spannweite von 44,6 cm große Modell ist sicherlich beeindruckend. Die Aufteilung der Bauteile ist typisch und unterscheidet sich nicht groß von heutigen Bausätzen. Die Oberflächen sind mit negativen Gravuren versehen. Der Rumpf verfügt über offene Fenster, wobei es nur für das Cockpit ein KIarsichtteil gibt. Die Form der Cockpitfenster trifft das Original nicht ganz, so dass sich hier die genauen Modellbauenden Gedanken über die Verwendung von zum Beispiel einem entsprechenden Abziehbild machen werden. Insgesamt ist mit einigen Aufwand und dem Einsatz von Spachtelmasse während des Baus zu rechnen, was die im Netz nachzulesenden Erfahrungen zeigen.
Anleitung/Bemalung: Den Bau des Modells zeigt die durchgängig farbige Bauanleitung in 34 Schritten klar und deutlich. Farbangaben werden auch für Detailbereiche gemacht und beziehen sich wie üblich auf das hauseigene Programm. Das bei Revell genau recherchiert wurde, zeigt zum einem die Baustufe 1, wo einige Fenster geöffnet bzw. geschlossen werden sollen entsprechend der Konfiguration des Originals und zum anderen der Hinweis auf die grau lackierte Verkleidung des äußeren Backbordtriebwerks nach einem Bodenunfall in Santiago de Chile.
Der sicherlich beeindruckendste Bestandteil des Bausatzes ist der umfangreiche 34 cm x 12 cm messende Decalbogen. Dieser enthält neben den spezifischen Bildern für die Sonderlackierung des Vorbildes im Einsatz für Iron Maiden auch einiges an Stencilits und die Silverframes für die offenen Fenster. Was hier allerdings auffällt ist die Tatsache, dass die eigentlich silberfarbenen Flächen nur grau sind und nicht silbrig glänzend sind, wie man das erwartet. Ob hier ein Einzelfall bei meinem Muster vorliegt oder es ein genereller Ausführungsfehler beim Druck der Abziehbilder ist, konnte ich noch nicht abschließend klären. Bis auf dieses Manko ist aber die Qualität im Großen und Ganzen gut.
Fazit: Revell wollte hier den Fans von Iron Maiden und von Sonderlackierung allgemein eine Freude mit der Wiederauflage der Ed Force One machen. Die Modellbauenden sollten sich aber auf einen gewissen Aufwand beim Bau einstellen.
Sebastian Adolf, Wettstetten (Oktober 2024)