Vorbild: Die BAC 1-11 ist ein zweistrahliges Passagierflugzeug des britischen Herstellers British Aircraft Corporation. Sie ist als Tiefdecker mit T-Leitwerk ausgelegt. Die beiden Triebwerke sind seitlich am Heck angebracht. Die Maschine entstand als strahlgetriebene Nachfolgerin des Turboprop-Musters Vickers Viscount. Das letzte aktive Exemplar wurde im Mai 2019 außer Dienst gestellt. Der Erstflug des Prototyps G-ASHG fand am 20. August 1963 auf dem Flughafen Hurn statt. Von dem Muster gab es verschiedene Ausführungen, welche im Wesentlichen aus den Series 200, 300, 400 und 500 bestanden. Dazu kamen noch die ROMBAC 1-11-560. Dies waren Lizenzbauten aus Rumänien, wobei nur neun Stück fertiggestellt wurden.
Die Series 500 (auch „Super One-Eleven“ genannt) hatte einen längeren Rumpf und konnte bis zu 97, in enger Bestuhlung sogar 119 Passagiere aufnehmen. BAC plante bereits geraume Zeit die Produktion einer gestreckten Variante, doch konnte diese Idee erst durch eine Bestellung der BEA über vorerst zehn Maschinen realisiert werden. Der Rumpf dieser Variante wurde gegenüber den vorigen Modellen um 4,11 m und die Spannweite um 1,20 m vergrößert. Als Triebwerk kam das leistungsstärkere Spey 512-14 mit einer Startleistung von 43,55 kN zum Einbau. Ein firmeneigenes Flugzeug der Reihe 400 wurde zum Prototyp der neuen Serie umgebaut und absolvierte seinen Jungfernflug bereits am 30. Juni 1967, zunächst mit Spey-511-Triebwerken. Das erste Serienflugzeug flog am 7. Februar 1968 und wurde am 18. August 1968 für die BEA mit einem maximalen Startgewicht von 41.950 kg zugelassen. Anschließend erfolgte die erweiterte Zulassung mit Spey-512-14DW-Triebwerken und Wassereinspritzung bei einer Startleistung von 54,5 kN, wodurch das maximale Startgewicht auf 45.200 kg angehoben werden konnte. Durch die Installation eines zusätzlichen Treibstofftanks im hinteren Frachtraum konnte die Reichweite vergrößert werden, und das Muster wurde für ein maximales Startgewicht von 47.400 kg zugelassen, wobei verstärkte Flügelflächen und Fahrwerke das Mehrgewicht kompensierten. Diese Leistungsmerkmale machten es zum bevorzugten Flugzeug im Charterverkehr von kleineren Flughäfen zu Sonnenzielen im südlichen Europa.
Quelle: Wikipedia
Bausatz: In Bausatzform war die 1-11 in 1/144 schon immer gut vertreten, sei es nun durch den Klassiker von Airfix oder auch andere Kits wie von Authentic Airliners (Resin) oder Eastern Express. Der Wert des hier vorgestellten neuen Bausatzes von Mark I Models liegt aber darin, dass es sich nach meiner Recherche um den ersten Kit in Plastikspritzguss für eine -500 „Super One-Eleven“ handelt.
Bekanntlich produziert ja die tschechische Firma im Short-Run Verfahren, wobei die Qualität dem ersten Augenschein nach sehr gut ist. Die knapp 50 Bauteile finden sich alle an einem Spritzrahmen. Wie schon gesagt, finde ich die Qualität und Anmutung der zahlreichen Details in Form von feinen, gleichmäßigen Gravuren sehr ansprechend. Der Rumpf ist klassisch längs geteilt. Alle Fensterflächen sind durch Gravuren abgesetzt und werden dann mit Fenstern vom Decalbogen dargestellt. Die Hinterkante vom Seitenruder ist zweigeteilt. Die Tragflächen entstehen aus drei Teilen. Das Unterteil ist durchgängig modelliert. Somit ergibt sich von alleine dann die V-Stellung der Flügel. Die Oberteile werden umlaufend auf Stoß geklebt. Als Besonderheit möchte ich die bereits integrierten Flaptrackfairings erwähnen. Bedingt durch diese Auslegung ist die Hinterkante wiederum zweiteilig.
Dafür sind die Höhenleitwerke jeweils einteilig. Der Bausatz liefert zwei Triebwerkstypen, nämlich einen Satz in normaler Form sowie welche mit Hush-Kit. Diese kamen in den späten Einsatzjahren zum Einsatz und sollten den Einsatz der Vorbilder auch unter strengeren Lärmvorschriften ermöglichen. Komplettiert wird das Modell mit feinen und detaillierten Bauteilen für das Fahrwerk und Antennen.
Anleitung/Bemalung: Der Bau des Modells wird klar und deutlich auf einer sauber gedruckten Anleitung im A4-Format gezeigt. Farbangaben werden auch für Detailbereiche gemacht, wobei kein Bezug zu einem der bekannten Farbsysteme gemacht. Der Hinweis auf ein Gewicht im Bug wurde nicht vergessen.
Die drei möglichen Bemalungsoptionen werden klar und farbig gezeigt, wobei die Decals nicht durchnummeriert sind. Der Abziehbilderbogen ist glänzend gedruckt und sauber ausgeführt. Aus dem Kasten können die folgenden Maschinen gebaut werden:
- ROMBAC 1-11-561RC, G-BNIH (ex YR-BRF, c/n 406), London European Airways, Luton Airport, UK 1987-1990
- BAC 1-11-524FF, D-AMOR (c/n 197), Bavaria Germanair GmbH, München-Riem, BRD 1977-78
- ROMBAC 1-1-561RC, YR-BRA (c/n 401), JAT Yugoslav Airlines, Belgrad, Jugoslawien 1989
Im Lieferumfang findet sich auch ein 18 cm x 15 cm großer Karton, welcher mit einer Vorfelddarstellung bedruckt ist. Somit kann man sein fertiges Modell gleich ansprechend präsentieren.
Fazit: Ich denke, Mark I Models hat mit dieser Neuheit für alle Airlinerfreunde einen attraktiven Kit geschaffen. Neben der hier vorgestellten Auflage gibt es auch noch zwei andere Auflagen mit anderen Vorbildern zur Auswahl.
Erhältlich sind die Bausätze im Fachhandel oder auch z.B. direkt beim Hersteller.
Sebastian Adolf, Wettstetten (September 2024)