Vorbild: Die Serienproduktion des verstrebten Hochdeckers lief Ende 1917 an. Als Antrieb dienten der 120-PS-Le-Rhône- oder der 160-PS-Gnôme-Monosoupape-9N-Rotationsmotor. Das Flugzeug entstand in Gemischtbauweise: Metallmotorhaube, bis zum Cockpit holzverkleidet, der Rest Stoffbespannung auf Holzgerüst. Das Hauptfahrwerk wurde durch eine zusätzliche V-Strebe verstärkt. Als Bewaffnung kamen ein bzw. zwei synchronisierte Vickers MG zum Einsatz.
Im Januar 1918 erhielt die Escadrille 156 als erste die neuen AI, danach folgten Nr. 158 und 161. Trotz einiger Stabilitätsprobleme schätzten die Piloten deren gute Handhabung. Bereits ab Mai wurden sie vom Fronteinsatz abgezogen und gingen in Schulungseinheiten. Insgesamt wurden ca. 1200 Maschinen gebaut.
Bausatz: Bisher gab es die Morane Saulnier AI nur als Resinmodell von CMR. KP legt wie gewohnt mehrere Bausätze mit unterschiedlichen Abziehbildern vor. Die rot-gelbe Faltschachtel enthält einen grauen Gussast mit 42 Teilen, Abziehbilder und die s/w Bauanleitung.
Die Detaillierung und die Strukturen sind ansprechend. Alle Teile müssen von kleinen Unsauberkeiten gesäubert werden. Die Angüsse sind für Kleinserien akzeptabel. Das Cockpit ist mit elf Teilen gut ausgestattet. Sitzgurte sind als Decal beigegeben.
Während die Rumpfmontage problemlos sein dürfte, bietet die Strebenkonstruktion doch eine Herausforderung.
Bauanleitung/Bemalung: Die kleine s/w Anleitung führt in sechs Schritten zum Ziel. Der sauber gedruckte Abziehbilderbogen liefert die Kennzeichen für drei französische Maschinen. Farbangaben erfolgen in Humbrol. Farbrisse sind auf der Schachtelrückseite.
Fazit: KP hat sich der Exoten in der Luftfahrt angenommen und liefert sowohl für Freunde der Frühzeit als auch der ausgefallenen Typen ein ansprechendes Modell. Hier schließt KP nicht nur mit der Dekoauswahl eine Lücke.
Jürgen Willisch, Potsdam (September 2024)