Vorbild: Die Tachikawa Ki-54/Codename HICKORY war ein japanisches Schul- und Transportflugzeug. Es entstand ursprünglich aufgrund einer Ausschreibung der japanischen Armee als zweimotoriges Fortgeschrittenen-Trainingsflugzeug. Es diente zur Schulung ganzer Besatzungen. Nach dem Erstflug 1940 wurde der Serienbau der Ki-54 ein Jahr später aufgenommen.

Aufgrund der Robustheit und des recht großen Frachtraumes wurde die Ki-54 auch als Transportflugzeug eingesetzt, und die Ki-54 Hei war eine echte Transportversion. Die zivile Variante wurde als Y-59 bezeichnet. Es entstanden 1.342 Exemplare aller Versionen. Es gab zum Kriegsende auch auf Holzbauweise umgestellte Prototypen. Nach dem WK II wurde Ki-54 nicht nur in China sondern auch in Nordkorea und von den Franzosen in Indochina benutzt.

Bausatz: Die Tachikawa Ki-54 in 1/72 von Special Hobby war 2021 eine echte Formneuheit und seitdem gibt ein immer wieder Varianten dieses Bausatzes. Hier geht es um die Bemalungsvarianten von Beutemaschinen sowie nach dem WK II benutzte Exemplare. So findet man in der attraktiven Stülpbox nach wie vor sehr gut verpackt vier hellgraue Spritzlinge mit 111 Teilen, ein klarer Spritzling mit 18 Teilen, ein Decalbogen und die mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung.

Die Abspritzung der Bauteile ist auf dem heutigen Standard von Special Hobby. Es gibt feine versenkte Strukturen und schöne Details. Grat ist nicht zu finden, und ein paar Teile wandern in die Restekiste, denn sie sind für andere Varianten bestimmt.

Der Bau beginnt mit dem Cockpit. Die beiden Pilotensitze werden aus vier Teilen zusammengesetzt, und die Sitzgurte gibt es als Decals. Letzteres wird auch auf dem mit Strukturen versehenen Instrumentenbrett aufgebracht. Ein paar Hebel ergänzen das Ganze. Weiter hinten im Rumpf gibt es sechs Passagiersitze und auch hier eine recht komplette Innenreinrichtung. Sitzgurte gibt es hier leider nicht. Die Rumpffenster werden von außen eingeklebt. Hier muss man sich rechtzeitig für eine Bemalungsvariante entscheiden, denn es müssen ggf. noch zwei Fenster durchbrochen werden. Da die Kabinentür separat eingeklebt werden kann, bleibt auch von außen ein guter Blick in den Rumpf.

Aus drei Teilen wird die Tragfläche zusammengefügt. Das Hauptfahrwerk wird von oben in die Motorgondeln eingeklebt. Die beiden Motorverkleidungen entstehen aus jeweils zwei Hälften. Für die beiden Sternmotore gibt es ein Relief, und das sieht sehr gut aus. Ersatz ist aktuell nicht auf dem Markt.

Die Hauptfahrwerksräder werden aus zwei Hälften zusammengeklebt. Diese sind für mich ein optischer Schwachpunkt des Bausatzes. Für die beiden Zwei-Blatt-Propeller gibt es passende Spinner. Selbst an die Positionsleuchten an den Tragflächenenden hat Special Hobby gedacht.

Der Decalbogen ist tadellos auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. Bei den Farbangaben bezieht man sich auf das GUNZE System.

Bemalungen:

  • Ki-54Hei, unbekannte Seriennummer, 1944 auf den Philippinen durch US-Streitkräfte erbeutet, Spitzname „Lemon“;
  • Ki-54Hei, blaue 8 der französischen Luftwaffe in Indochina 1947;
  • Ki-54Hei, der Luftstreitkräfte der KVDR(Nordkorea) von US-Streitkräften beim Vormarsch in Kimpo erbeutet.

Fazit: Hiermit liefert Special Hobby interessante Bemalungsvarianten der Tachikawa Ki-54 in 1/72 für den fortgeschrittenen Modellbauer, und für diesen ist der Bausatz sehr zu empfehlen.

Volker Helms, Godern (August 2024)

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