Vorbild: Der Fokker Eindecker E.III war ein verspannter Kampfeindecker mit Verwindungssteuerung und gehörte zu einer Modellreihe von Eindeckern, welche vor und im Ersten Weltkrieg von Anthony Fokker entwickelt und in seiner Firma, der Fokker Aeroplanbau, produziert wurden. Ein starr eingebautes und durch den Propellerkreis schießendes Maschinengewehr ermöglichte es, dem Piloten mit dem gesamten Flugzeug zu zielen und mit voller Feuerkraft zu schießen. Dieses Flugzeug war so erfolgreich, dass die Alliierten schon kurz nach den ersten Einsätzen an der Front von einer Fokker-Plage sprachen, der sie anfangs nichts entgegenzusetzen hatten. Die Flugzeuge wurden aus dem Basistyp Fokker M.5 von 1914 über mehrere Typen weiterentwickelt und unter den Bezeichnungen Fokker E.I bis E.IV bis Mitte 1916 hergestellt. Zunächst verwendeten die deutsche Fliegertruppe und die deutschen Marineflieger die Eindecker. Später wurden sie auch bei den k.u.k. Seefliegern, der bulgarischen und der osmanischen Fliegertruppe eingesetzt. Die meistgebaute Variante war die Fokker E.III mit dem 9-Zylinder Umlaufmotor U I. Ein größerer Benzintank erhöhte die Flugdauer um eine Stunde. Noch während der laufenden Fertigung wurden einige E.II zur E.III umgebaut oder später bei Reparaturarbeiten nachträglich aufgerüstet.
(Quelle: Wikipedia, Artikel Fokker E.I-IV)
Bausatz: Der hier vorgestellte Bausatz ist eigentlich ein alter Bekannter aus dem Haus Eduard. 2008 wurde er erstmals in den Handel gebracht. Danach gab es immer wieder Neuauflagen, bei denen lediglich die Decals ausgetauscht wurden. Nach 2018 wurde der Bausatz von Eduard vom Markt genommen, was eine große Entäuschung für die Liebhaber der fliegenden Drahtverhaue war. Eduard hat sich anscheinend ein Herz gefasst und den Bausatz dieses Jahr mit neuen Decals wieder aufgelegt. Das Deckelbild zeigt die Fokker von Leutnant Josef Jacobs kurz nach dem Abschuss eines feindlichen Fesselballons. Im nach oben zu öffnenden Karton befindet sich eine große Plastiktüte mit drei Spritzrahmen, eine kleine Tüte mit der Windschutzscheibe sowie natürlich die Bauanleitung und ein Bogen mit Decals.
Die einzelnen Bauteile kommen immer noch aus der Form von 2008, sind aber dennoch akkurat gespritzt. Ich konnte weder Grate, Sinkstellen oder andere unschöne Überraschungen feststellen.
Schon bei der Einführung des Bausatzes ermöglichte es Eduard, durch Hinzufügen entsprechender Teile eine Fokker E.II zu bauen. Deshalb gilt es aufzupassen, die richtigen Teile für die E.III zu verwenden. Als Beispiel mögen die beiden Motoren dienen.
Auch die Windschutzscheibe aus klarem Plastik weiß zu überzeugen.
Die Bauanleitung ist acht Seiten stark und in Eduard-typischer Art gestaltet, wobei die letzten vier Seiten den möglichen Ausführungen vorbehalten sind. Hier finden sich auch die Farbgebung (Gunze) und zu verwendenen Decals, welche wieder in hervorragender Qualität sind.
A– 339/16, Lt. Josef Jacobs, Fokkerstaffel West, Jini 1916
D– Austro-Hungarian Navy, Abwehrflugstation Altura, Austria-Hungary, 1916
B– 105/15, Ernst Udet, KeK Habsheim, 1916
C– Gotthard Sachsenberg, MFFA I, April-November 1916
Fazit: Ein gelungener Bausatz, der auch für relative Anfänger im Flugzeugmodellbau geeignet ist.
Sicher wird Eduard demnächst noch eine Profi-Edition nachschieben. Auf jeden Fall sehr empfehlenswert.
Jürgen Bellenbaum, Dallgow-Döberitz (Juli 2024)