Vorbild: Niemand konnte ahnen, welche Jagdflugzeug-Legende hier heranreifen sollte, als sich im Oktober 1940 der erste Prototyp in die Lüfte erhob. Und am Anfang sah es auch gar nicht danach aus. Eine britische Beschaffungs-Kommission gab den entscheidenden Impuls, als man Ihr auf der Suche nach Nachschub für die Royal Air Force ein Jagdflugzeug anbot, welches zu diesem Zeitpunkt lediglich auf dem Reißbrett existierte. Die Kommission nahm den Vorschlag an und in weniger als einem Jahr war das erste Exemplar flugtauglich. 670 mit Allison-Triebwerk befeuerte Mustang I bzw. II genannte Exemplare wurden an die Briten ausgeliefert. Die US-Behörden erkannten anfangs nicht das Potenzial und interessierten sich wenig für diese “Auftragsarbeit”. Erst der Kriegseintritt der Vereinigten Staaten sollte daran etwas ändern. Jetzt wurden die Maschinen unter der Bezeichnung P-51A auch an die USAAF ausgeliefert. Der große Durchbruch kam aber erst mit der Umrüstung auf das leistungsstärkere Merlin-Triebwerk von Rolls-Royce, welches die US-Firma Packard in großen Stückzahlen in Lizenz fertigte. Von nun an entwickelte sich das Muster vor allem auf dem europäischen Kriegsschauplatz immer mehr zum Standard-Langstreckenjäger.
Von der P-51B wurden 1199 Exemplare ausgeliefert, von der P-51C waren es 1750 Stück. Cirka 887 dieser Maschinen wurden unter der Bezeichnung Mustang III an die Royal Air Force ausgehändigt. Hier bekamen sie Ihre vergrößerten Cockpit-Hauben (Malcolm-Hood).

Bausatz: Kommt denn auch noch eine B-Version? Diese Frage hörte man oft, nachdem Eduard mit den bereits erschienenen Bausätzen der P-51 D und K neue Maßstäbe gesetzt hatte. Jetzt wurden die Fans erhört. Mit diesem D-Day-Doppelpack ist nun die erste Ausgabe im Handel erschienen. Uns erwartet, wie von Eduard gewohnt, auch hier wieder sauber gegossenes Plastik, umfangreiche Detaillierung und feinste Gravuren wie z.Bsp. die mittlerweile schon legendären “gehauchten” Nieten. Cockpit, Fahrwerks- und Waffenschächte können mit einer großen Anzahl von Kleinteilen versehen werden. Dabei wird selbst an kleinste Unterschiede in den jeweiligen Untervarianten gedacht. Zwei verschiedene Zusatztanks sowie Bomben als Außenlast runden das positive Gesamtbild ab. Hervorragend sind auch wieder die Klarsichtteile, die hier in vierfacher Ausführung beiliegen. Zweimal die frühe Kanzel und zweimal die sogenannte Malcolm-Hood. Leider gab es bei mir aber einen Packfehler und somit liegt ausschließlich die Malcolm-Hood bei, diese dafür aber gleich vierfach! Ein Dankeschön an dieser Stelle an Utz Schißau, der mir aus seinem Bausatz eine frühe Kanzel zur Verfügung gestellt hat, um sie hier einmal zeigen zu können.

Um eben diese frühe Version mit geöffnetem Cockpit darstellen zu können, hat Eduard die obere Luke in der entsprechenden Stellung in einem Stück mit dem rechten Seitenfenster gegossen. Somit wird zumindest an dieser Stelle das heikle Zusammenkleben von Klarsichtteilen vermieden. Ein Weg, den auch Tamiya bei seiner P-51B seinerseits eingeschlagen hatte.

Wie bei einer Dual Combo üblich, gehören auch hier wieder zwei Sätze Photoätzteile für das Cockpit mit entsprechender Instrumententafel dazu, um endgültig eine High-End Detaillierung zu erreichen.

Auch die gewohnten Abklebe-Masken sind wieder mit dabei.

Die wie immer sehr gut produzierten Decals bieten diesmal eine Besonderheit: Die bei manchen Maschinen als Hakenkreuze dargestellten Abschussmarkierungen sind in der Version für den deutschen Markt entsprechend “entschärft” dargestellt.

Anleitung/Bemalung: Eduard recherchiert wie immer gründlich die entsprechenden Vorbilder. Die Bauanleitung geht dementsprechend ausführlich darauf ein. Als Farben werden ausschließlich zwei Produktlinien der Firma GSI Creos (Gunze) angegeben. Diesmal stehen folgende Varianten zur Auswahl:

A
P-51B-10-NA, Captain Henry White, 328th FS, 352nd FG, 8th Air Force, Großbritannien, Juni 1944

B
P-51B-10-NA, Lt. Carlton Fuhrmann, 486th FS, 352nd FG, 8th Air Force, Bodney, Großbritannien Juni 1944

C
P-51B-10-NA, 1.Lt. Arval J. Robertson, 362nd FS, 357th FG, 8th Air Force, Leiston, Großbritannien, Juni 1944

D
P-51C-1-NT, Lt. William. B. Overstreet, 363rd FS,357th FG, 8th Air Force, Leiston, Großbritannien, Juni 1944
E
P-51B-10-NA, Cpt. Henry W.Brown, 354th FS,355th FG, 8th Air Force, Steeple Morden, Großbritannien, Juni 1944

F
P-51B-15-NA, 2nd Lt. Ralph K. Hofer, 334th FS, 4th FG, Debden, Großbritannien, Juni 1944

G
P-51B-5-NA, Maj. Jack T.Bradley, CO 353rd FS, 354th FG, 9th Air Force, A.2 Criqueville, Frankreich, Juni 1944

H
P-51B-10-NA, Capt. John R. Brown Jr, 382nd FS, 363rd FG, 9th Air Force, Staplehurst, Großbritannien, Juni 1944

I
P-51B-15-NA, Capt. George R.Rew, 374th,FS, 361st FG, 8th Air Force, Bottisham, Großbritannien, Juni 1944

J
Mustang Mk.III, FB382, S/Ldr. Eugeniusz Horbaczewski, No 315 (Polish) Squadron, RAF Coolham, Großbritannien, Juni 1944

Fazit: Auch für die B-Version gilt jetzt: Absolute Referenzklasse von Eduard in diesem Maßstab.

Sehr empfehlenswert!

Marco Doehring, Stuttgart, (Juli 2024)

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert