Das Original:  Der Firebird war ein zweitüriges Coupe oder Cabriolet der zum US-amerikanischen Automobilhersteller General Motors (GM) gehörenden Automobilmarke Pontiac. Während der Zeit, als GM den Chevrolet Camaro entwickelte, wurde beschlossen, auf Grundlage des Camaro auch ein Pontiac-Modell zu entwickeln. GM konzipierte die beiden Autos 1966 und 1967 als Konkurrenzmodelle zum Ford Mustang während der Muscle Car Ära. Der Firebird wurde als typischer Vertreter der Pony Cars zu einem beliebten Sportwagen. Unser vorgestelltes Revell-Modell ist ein Vetreter der 1. Generation (Produktionszeitraum 1967-1969). Am 27. Januar 1967, fünf Monate nach dem Debüt des Schwestermodells Chevrolet Camaro, wurde der erste Firebird als Coupé und Convertible (Cabriolet) vorgestellt. Der Verkauf begann am 23. Februar 1967 zu Preisen ab 2666 Dollar für die Sechszylinderversion mit manuell zu schaltendem Dreiganggetriebe. Wegen der besseren Ausstattung lag der Grundpreis des Firebird immer über dem des Camaro. Weitere Motorvarianten waren unter anderem ein V8 mit 184 kW (250 PS) oder 210 kW (285 PS). Es wurden die Pontiac-eigenen Motoren verwendet. Bei ihnen wird anders als bei der Schwestermarke Chevrolet oder dem Ford-Konzern nicht nach sogenanntem Small- oder Big-Block unterschieden, es gibt den Pontiac-Block mit unterschiedlichen Hubräumen. Der Pontiac Firebird wurde mit unterschiedlichen Ausstattungen, Motorisierungen und Extras in den Varianten Esprit, Formula oder Trans Am angeboten, wobei der Trans Am immer die leistungsstärkste Variante war. Der neue Firebird erhielt einige Verbesserungen gegenüber dem Camaro der 1. Generation. So wurde der Motor weiter nach hinten verlegt, um eine gleichmäßigere Gewichtsverteilung zu erreichen. Um Drehschwingungen der an einlagigen hinteren Blattfedern aufgehängten angetriebenen starren Hinterachse zu vermeiden, gab es zusätzliche Längslenker. Alle Firebirds der ersten Generation hatten bereits eine Windschutzscheibe aus Verbundsicherheitsglas, die Seitenscheiben und die Heckscheibe bestanden aus Einscheibensicherheitsglas Front- und Heckscheibe waren eingeklebt. Die schmalen Elemente der Rückleuchten erinnerten an den GTO. Ebenso die Verfügbarkeit eines Drehzahlmessers auf der Motorhaube vor dem Fahrer. Das Modell von 1968 unterschied sich nur geringfügig, zum Beispiel durch neue, seitlich herumgezogene Blinker vorn, die gleichzeitig als seitliche Markierungsleuchten dienten. Auf den hinteren Seitenwänden wurde oberhalb des Stoßfängers das stilisierte Pontiac-Logo als „V“ angebracht. Es diente auch als seitliche Markierungsleuchte, wie sie ab 1968 gesetzlich vorgeschrieben waren. Außerdem entfielen die kleinen Dreiecksfenster der Türen zugunsten großer Türscheiben. 107.112 Exemplare (90.152 Coupés und 16.960 Cabriolets) wurden gebaut. Die Motorleistung stieg beim 6,6-Liter-Motor auf 335 SAE-PS. Im September 2002 wurde nach 35 Jahren die Produktion des Firebird eingestellt. Mit der Einstellung der Marke Pontiac im Jahr 2010 gibt es keine Chance mehr, ein Folgemodell, analog zum Chevrolet Camaro (5. Generation von 2009), auf den Markt zu bringen.  (Wikipedia)

Der Bausatz: Seinen Ursprung hatte der Pontiac als Firebird 400 Ram Air bei der Firma Revell im Jahre 2001. Drei Jahre später verpasste man dem Firebird eine neue Boxart mit dem Revell Muscle Logo. 2012 folgte unter Zugabe neuer Teile der Verkauf in der „Foose Design“ Linie. Das Fahrzeug wurde hier optisch stark verändert. 2024 hat man die alten Formen wieder aufgegriffen, Decals und Boxart erneuert und den Bausatz in der bekannten 2`N1 Version auf den Markt geworfen. Hier sollte sich der Modellbauer vor Baubeginn zwischen Stock- oder Custom-Version entscheiden. Die Unterschiede machen sich in fast allen Bereichen bemerkbar. Also – beim Bau immer schön aufpassen!

Der Firebird besteht aus ca. 122 Bauteilen, die sich auf mehrere Spritzrahmen verteilen, der Karosserie als Einzelteil, 6 Vinylreifen, einem Decalbogen und der Bauanleitung. Die originalgetreu nachgebildete Karosserie weist feine Oberflächenstrukturen auf. Die separate Motorhaube wird lose auf dem Modell eingesetzt und gewährt einen sehr guten Einblick in den Motorraum. Der mehrteilige 6,6 Liter V8-Motor weist eine sehr gute Detaillierung auf. Alles ist dabei vorhanden: Wasserpumpe, Riementrieb, Benzinpumpe, Ölfilter, Zündverteiler und Zündspule um nur einige Anbauteile zu nennen. Der Kofferraumdeckel lässt sich nicht öffnen. Der Unterbodenbereich ist separat gehalten und bildet so die Aufnahme von Motor und Getriebe sowie Vorder- und Hinterachse. Die Detailierung des gesamten Unterbodenbereiches inklusive des Fahrwerks kann man als befriedigend bewerten. Die Lenkung ist starr gehalten. Hier wurde eher auf die Detailtreue Wert gelegt. Der Innenraum mit Instrumentenbord, Sitzen sind korrekt wiedergegeben. Einen Dachhimmel kann man erfreulicher Weise auch erkennen.

Die verchromten Plastikteile sind von makelloser Qualität und finden unter anderem Verwendung an Stoßfängern, Kühlergrill, Felgen, Ventildeckeln und Ansaugbrücke. Die Bereifung – aus weichem Vinylmaterial – weist ein feines Profil auf. Einen Reifenhersteller wird man vergeblich auf der Flanke suchen, aber durch dementsprechende Decals lassen sie sich zumindest zu Redliners aufwerten. Dasselbe trifft auf die beiden profillosen Slicks für die Hinterachse zu. Passende verchromte Felgen für beide Varianten liegen bei. Die Räder sind drehbar gehalten und erfahren durch die mitgelieferten Pins eine zusätzliche Stabilität. Die Materialstärke der Klarsichteile fällt zufriedenstellend aus. Bei der Heckscheibe hat man allerdings einen etwas unschönen „Lupeneffekt“. Die Beleuchtung wird vollständig im transparenten Kunststoff geliefert, wobei Rückleuchten sowie Blinker müssen nachkoloriert werden.

Ein sauberer und randscharf gedruckter Abziehbilderbogen mit diversen fahrzeugspezifischen Features (Firebird), Stripes, Instrumentierung, Applikationen und Kennzeichen liegt bei. Die 12-seitige Bauanleitung führt einfach und übersichtlich durch 40 Bauabschnitte. Die Bemalungsanleitung bezieht sich auf das firmeneigene Farbensortiment.

Fazit: Ein klasse Bausatz mit reichlich Details und Gestaltungsmöglichkeiten. Preis-Leistungsverhältnis gehen in Ordnung. Revell hat mit der Modellauswahl diesen End-60er Jahre Klassikers wieder voll ins Schwarze getroffen. Nicht nur für Fans amerikanischer PKW`s ein Muss. Der Bausatz ist im gut sortierten Fachhandel und bei Revell erhältlich.

Alexander Hilbig, Berlin (April 2024)

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