Das Vorbild: Die Firma Delahaye ist eine französischen Automarke, die im Jahr 1894 ihr erstes Fahrzeug herausbrachte. Das Unternehmen stellte alle Arten von Automobilen her. Dazu gehörten in den 30-Jahren auch Feuerwehrfahrzeuge auf der Basis ihres Lastwagens Type 103, der von einem 6-Zylinder Otto-Motor mit 3,2 Liter Hubraum angetrieben wurde. Der Leiterwagen war mit einer 26 Meter langen Stahlleiter von Magirus ausgestattet. Er war ein Einzelstück, das vom Fürstentum Monaco in Auftrag gegeben wurde. 1939 in Dienst gestellt, blieb es dort bis 1968/1969. Anschließend wurde es von der Gemeinde Bonneville gekauft und befindet sich heute im Feuerwehrmuseum Haute-Savoie (217, route du Moulin de la Glaciere – Domaine de Guidou, 74 140 Sciez, France, Website des Museums).

Der Bausatz: Er entstand 1980 und ist jetzt zum fünften Mal aufgelegt worden. Die Neuauflage wurde im Jahr 2023 überarbeitet und generalüberholt. Der Karton ist im klassischen gelben Hellerdesign gehalten und entspricht mit dem Titelbild im wesentlichen der Erstauflage. Von oben geöffnet, enthält er die von Seidenpapier geschützten Gussrahmen. Nur die Klarsicht- und Chromteile befinden sich in Plastikbeuteln. Durch die Verwendung von Seidenpapier wird die unangenehme Flut von Plastiktüten vermieden, mit denen andere Unternehmen die Gussrahmen schützen. Vermutlich ist die Generalüberholung für die ansprechende Qualität der 210 Bauteile verantwortlich. Die Teile sind sauber und ordentlich. Gerade bei der großen Menge an Leiterteilen ist ein sauberer Guss von Bedeutung. Ein Leiterwagen besteht nun mal im wesentlichen aus einer Leiter. Die Streben müssen nicht von feinen Gusslinien befreit werden. Winzige Auswerfermarken finden sich an vielen Streben. Sie sind mit dem bloßen Auge jedoch nur schwer zu entdecken. Auf dem vergrößerten Foto unten sind sie zu sehen. Mehr als leichtes Schmirgeln sollte jedoch nicht nötig sein, falls die Grundierung nicht schon ausreicht sie verschwinden zu lassen.

Die Vorderachse ist beweglich und die Leiter dreh- und ausziehbar konstruiert. Da der Motor ebenfalls vorhanden ist, könnte man sogar die Motorhaube geöffnet zeigen. In diesem Fall sollte man jedoch noch etwas Arbeit in einige Zündkabel und derartiges investieren.

Die Reifen sind durchschnittlich. Die Reifenflanken zeigen keinen Hersteller oder Markierungen an, was möglicherweise dem Vorbild entspricht. Die Angüsse befinden sich seitlich am Laufbereich. Sie müssten nachbearbeitet werden, wenn man sie nicht einfach auf der Radkastenseite des Modells versteckt. Da die Lauffläche nicht bei allen Reifen plan ist, könnte man eine Bearbeitung jedoch in Betracht ziehen. Der Leiterwagen weist laut Titelbild und Bemalungsanleitung Weißwandreifen auf. Dazu gibt es keine Bemalungshilfe, weder als Decal noch durch Markierungen auf dem Reifen. Hier werden eigene Schablonen benötigt.

Die Chromteile, bestehend aus Kühlergrill, Scheinwerfergehäusen und dem Frontscheibenrahmen, sind recht ordentlich gemacht. Der Kühlergrill hat drei Verbindungen zum Gussast, die durchtrennt werden. Diese Stellen werden jedoch nachträglich rot bemalt, so dass die Verletzung des Chroms nicht kaschiert werden muss. Ähnlich sieht es beim Frontscheibenrahmen aus. Bei den Kleinteilen werden einige Tupfer Chromfarbe genügen. Da nach der Bemalung nur wenig sichtbares Chrom übrig bleibt, dürfte der Effekt auch nicht zu grell für den Maßstab sein.

Die wenigen Klarsichtteile sind ebenfalls in Ordnung. Die sauber gearbeitete Frontscheibe ist in einen oberen und einen unteren Bereich unterteilt, was durch einen geraden Längsstreifen im Scheibenteil gezeigt wird. Leider konnte das nicht im Foto festgehalten werden.

Die kleinen Wasserschiebebilder dürften keine Probleme bereiten.

Die Bauanleitung ist im typischen Hellerstil gehalten. Verstärkt wurde Farbe zur Unterscheidung der einzelnen Teile eingesetzt. Auf einigen Bildern gibt es ein lustiges Durcheinander von bunten Pfeilen, wenn der Einbau von zu vielen Teilen auf einem einzelnen Bild gezeigt werden soll. Die Farbangaben beziehen sich auf Heller- und Revellfarben.

Die Bemalungsanleitung ist vollfarbig auf der letzten Seite abgebildet. Es sind zwei Varianten möglich, die sich nur durch unterschiedliche Wasserschiebebilder unterscheiden. Dies sind:

  • Compagnie des Sapeurs Pompiers de Bonneville, 1972
  • Compagnie des Sapeurs Pompiers de Monaco, 1955

Fazit: Der Bausatz ist auf aktuellem Stand und von guter Qualität. Er ist sehr ansprechend verpackt. Ein schönes Modell, das insbesondere Feuerwehrenthusiasten und Liebhaber außergewöhnlicher Fahrzeugmodelle anspricht. Interessenten sollten darauf achten, dass sie wirklich das aktuelle überarbeitete Modell bekommen.

BK, April 2024

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