Vorbild: Ausgelegt war der zweisitzige Doppeldecker als leichter Bomber, zur Aufklärung und Schulung.1926 besuchte eine Aero Ab-11 auf ihrem Rekord-/Werbeflug über 23 Länder, dabei auch Finnland. 1927 orderte die finnische Luftwaffe als einziger Exportkunde acht Maschinen als Ersatz/ Übergangslösung für die Breguet 14. Das entscheidende Auswahlkriterium war der günstige Preis und die schnelle Lieferzusage. Die für Finnland gebauten Flugzeuge erhielten den 300 PS starken Hispano-Suiza 8 Fb Motor. Das leistungsstärkere, aber auch schwerere Triebwerk führte zu einer leichten Verschlechterung der Flugeigenschaften. Der Platz des Beobachters konnte mit einer Drehringlafette zur Aufnahme der Abwehrbewaffnung ausgestattet werden. Eine sichere Landung wurde witterungsbedingt durch Räder oder Kufen ermöglicht. Anfangs wurde die A-11 als Aufklärer/Beobachter zusammen mit anderen Flugzeugen auf dem Luftwaffenstützpunkt für Landflugzeuge in Utti eingesetzt. Nach Erhalt von 16 Aero A-32 wurden 1929 die A-11 an die Flugschule in Kauhava abgegeben und verblieben bis 1939 dort. Die Flugzeuge erhielten die Kennungen AE-41 bis AE-48. Wie in Finnland gebräuchlich bezeichnen die Buchstaben z.T. den Flugzeugtyp AE=Aero. Der Farbton der Buchstaben konnte variieren. Mit der Zeit wurde schwarz zum Standard. Eine Aero befindet sich im Hallinportti Aviation Museum.
Bausatz: Der stabile Stülpkarton beinhaltet außer Bauanleitung und Decalbogen drei graue Gussäste mit ca. 75 Teilen, zwei weitere mit acht Klarsichtteilen sowie zwei Kleinteile aus Resin. Einige davon sind für andere Versionen bestimmt.
Die Rumpfhälften sind außen gut detailliert, aber die Innenseiten müssen von einigen Auswurfmarkierungen befreit werden. Der Arbeitsplatz für Piloten und Beobachter entsteht aus ca. 20 Teilen. Abziehbilder für die Armaturen sind vorhanden. Sitzgurte entstehen in Eigenregie. Sechs Teile sind für ein Lewis-MG und vier für die Lafette gedacht. Die Kleinteile im 3D-Druck sind für das Gehäuse des aus dem Rumpf ragenden HS-Motors. Für das Fahrwerk stehen Räder oder Skier zur Auswahl. Die gut wiedergegebenen Tragflächen sind einteilig mit dünner Hinterkante. Das mittlere Teil der oberen Tragfläche muss zusätzlich eingebaut werden. Der untere Flügel besitzt Bohrungen für den Anbau der Bombenträger. Das Höhenleitwerk hat separate Steuerflächen. Alle Teile haben schöne Details, müssen aber vor der Verwendung etwas nachbearbeitet werden.
Anleitung/Bemalung: Die Bauanleitung ist verständlich gegliedert mit Farbangabe für Gunze Color. Einige Bauabschnitte sind farbig unterlegt. Nach 21 Schritten kommt mit der Verspannung die größte Herausforderung.
Die Decals sind scharf gedruckt und haben einen entfernbaren Trägerfilm. Vier Markierungen stehen zur Auswahl. Einheitlich in Silber unterscheiden sich die Vorschläge nur durch die taktische Nummer.
Fazit: Für Freunde ausgefallener Flugzeugmuster und der nordischen Luftfahrt ein Muss. Geeignet für Modellbauer mit etwas Erfahrung.
Daniel Fritsch, Berlin (April 2024)