Das Original: Der Pontiac GTO ist ein Automobil des US-amerikanischen Automobilkonzerns General Motors, das im Sommer 1964 unter der Automobilmarke Pontiac auf den Markt kam. Der GTO war anfänglich eine leistungsstarke Variante des Pontiac Tempest Le Mans. Ein Jahr später wurde der GTO ein eigenständiges Modell, das auf Grund seiner Fahrleistung (200 km/h Höchstgeschwindigkeit) und seines günstigen Preises allein 1966 95.000-mal verkauft wurde.
Der GTO wurde vom Pontiac-Ingenieur Russell Gee, einem Motorspezialisten, und dem Pontiac-Chefingenieur John DeLorean entwickelt. Shane Wiser war der erste, der über die Idee des GTO nachdachte. Anfang 1963 erließ das Management von General Motors ein Edikt, das den Divisionen (Chevrolet, Buick, Oldsmobile und Pontiac) die Teilnahme am Autorennsport verbot. Zu dieser Zeit basierte Pontiacs Werbe- und Marketingansatz stark auf Leistung, und der Rennsport war ein wichtiger Bestandteil dieser Strategie. Jim Wangers schlug einen Weg vor, das Leistungsimage, das die Pontiac-Division gepflegt hatte, mit einem neuen Schwerpunkt auf Leistung für die Straße beizubehalten. Dazu gehörte die Umwandlung des neu entworfenen Tempest (der auf einen konventionellen Frontmotor, Frontgetriebe und Hinterradantrieb zurückgreifen sollte) in einen „Super Tempest“. Dieser wurde mit dem größeren 389 in³ (6,5 Liter) Pontiac V8-Motor aus den Full-Size Pontiac Catalina und Bonneville anstelle des serienmäßigen 326 in³ (5,3 Liter) Tempest V8 bestückt.
Indem sie diesen hubraumstarken Tempest als besonderes Hochleistungsmodell bewarben, konnten sie den geschwindigkeitsorientierten Jugendmarkt ansprechen (was auch Lee Iacocca von der Ford Motor Company erkannt hatte, der zu dieser Zeit den Ford Mustang vorbereitete). Der GTO war technisch gesehen ein Verstoß gegen die GM-Politik, die die A-Body-Plattform für Intermediates, also die Mittelklassemodelle, auf einen maximalen Hubraum von 330 in³ (5,4 Liter) beschränkte. Da es sich beim GTO um ein Optionspaket und nicht um ein Standardmodell handelte, könnte man davon ausgehen, dass er in ein Schlupfloch der Politik fiel. Pontiac-Geschäftsführer Elliot „Pete“ Estes genehmigte das neue Modell, obwohl Verkaufsleiter Frank Bridge, der nicht glaubte, dass es einen Markt geben würde, darauf bestand, die Erstproduktion auf nicht mehr als 5000 Fahrzeuge zu begrenzen.Der GTO leitete die Muscle-Car-Ära ein. (Wikipedia)
Hintergrundinformationen der Firma Revell:
Im Jahr 1969 lieferte Pontiac mit dem GTO Judge eine Ikone der Muscle-Car-Ära. Inspiriert von der TV-Sendung “Laugh In”, wurde der Judge zum Inbegriff von Kraft und Stil. Ursprünglich als preiswertere Variante geplant, entwickelte er sich zu einem High-End-Modell mit einzigartigen Designelementen. Von den charakteristischen Judge-Emblemen bis zur innovativen Endura-Frontstoßstange war der GTO Judge eine Hommage an Power und Eleganz auf Rädern.
Zum Bausatz: Seinen Ursprung hatte der 69er Pontiac GTO bei der Firma Monogram im Jahre 1982. In den folgen Jahren bereicherte Monogram den Modellbaumarkt mit weiteren GTO-Modellen anderer Baujahre. 1994 verpasste Monogram dem 69er GTO eine neue Verpackung und das Sondermodell „The Judge“ war geboren. Parallel wurde das Modell unter Label Revell / Monogram verkauft. Um 2007 wurde der 69er GTO „The Judge“ von Revell USA in die „Revell-Muscle“ Serie aufgenommen. 2023 erfolgte in den USA eine weitere Auffrischung des Modells mit neuen Decals und ermöglicht dem Modellbauer den Bau einer GTO-Stock- oder GTO „The Judge“ Version. Erfreulicher Weise ist dieser Bausatz auch bei uns in Deutschland erhältlich. Der GTO besteht aus insgesamt 63 Bauteile, verteilt auf mehreren Spritzrahmen, der Karosserie als Einzelteil, 4 Vinylreifen, einem Abziehbilderbogen und der Bauanleitung.
Die originalgetreu nachgebildete Karosserie weist feine Oberflächenstrukturen auf mit optionalem Heckspoiler. Die separate Motorhaube wird lose auf dem Modell eingesetzt und gewährt einen sehr guten Einblick in den Motorraum. Zusätzlich lässt sich optional auf der Ram Air Motorhaube ein Drehzahlmesser verbauen. Der mehrteilige 370-PS Ram Air IV 400-Kubikzoll-V8-Motor ist soweit präzise nachgebildet und weist eine gute Detaillierung auf. Das Wichtigste ist da: Wasserpumpe, Riementrieb, Lichtmaschine und Gusskrümmer um nur einige Anbauteile zu nennen. Andere Anbauteile, wie z.B. Zündverteiler und Ölfilter werden nur angedeutet dargestellt. Der Motorraum selbst fällt zufriedenstellend aus. Der Kühler ist vorhanden, inklusive einer Schlauchverbindung zum Motor. Die Delco-Batterie findet sich auch im Motorraum. Hier vermisse ich jedoch den Bremskraftverstärker. Dafür sitzt aber ein externer Bremsbooster an der Spritzwand. Vergleichbares habe ich bisher auch noch nicht gesehen. Eine Bremsunterstützung ist bei Fahrzeugen dieser Leistungsklasse ein Muss. Der Unterbodenbereich ist einfach detailliert, die Vorderachse kommt als ein Teil daher und folgerichtig haben wir auch keine bewegliche Lenkung. Die Hinterachse inklusive der Kardanwelle besteht lediglich aus zwei Teilen. Die Abgasanlage ist erfreulicher Weise separat gehalten. Etwas detailreicher geht es im Innenraum zu. Das Armaturenbrett und die Sitze sind korrekt wiedergegeben. Dazu gibt es noch Armlehnen mit angedeuteten Türöffnern für vorne. Die verchromten Plastikteile sind von makelloser Qualität und finden Verwendung u.a. an den Stoßfängern, Kühlergrill, Felgen und den Ventildeckeln. Die Bereifung – aus weichem Vinylmaterial – weist ein klassisch feines Profil auf. Die Pontiac Rally 2 Felgen sind absolut stimmig.
Die Materialstärke der Klarsichteile fällt zufriedenstellend aus. Die Rückleuchten müssen im transparentem rot nachkoloriert werden. Ein sauberer und randscharf gedruckter Abziehbilderbogen mit diversen fahrzeugspezifischen Features, Instrumentierung, Sitzgurten, den markanten „The Judge“-Oberflächenstreifen und Kennzeichen aus Michigan liegt bei. Die achtseitige Bauanleitung führt einfach und übersichtlich durch 26 Bauabschnitte. Hier muss man aber aufpassen! Es wird immer wieder auf die Varianten „The Judge“ oder GTO hingewiesen. Die Bemalungsanleitung bezieht sich auf das firmeneigene Farbensortiment.
Fazit: Eine willkommene Wiederauflage eines Modellauto-Klassikers. Trotz seinem Alter kann dieser Bausatz mit jüngeren und detailreicheren Bausätzen noch mitziehen. Auf alle Fälle bietet der GTO eine hervorragende Basis für weitere Detaillierungen in Eigeninitiative. Preis-Leistungsverhältnis stimmen. Mein Tipp: 2 GTO’s auf Lager legen. Ob „The Judge“ oder nur GTO – beide sehen klasse aus. Der Bausatz ist im gut sortierten Fachhandel und bei Revell erhältlich.
Alexander Hilbig, Berlin (September 2023)