Vorbild: Hier möchte ich nur wenige Zeilen verlieren. Nach dem Einbau des Merlin-Motors in die hervorragende N.A. P-51 Zelle entwickelte sich die Mustang zu dem Begleitjäger der USAAF. Im September 1943 trafen die ersten P-51B in Großbritannien ein und wurden bis Kriegsende eingesetzt.

Von der P-51B/C wurden 3738 Exemplare hergestellt. Die P-51B entstand bei North American in Kalifornien und die P-51C in Dallas (Texas). Bei der RAF eingesetzte Mustang III erhielten eine Schiebehaube, die die komplizierte Klapphaube ersetzte. Diese wurde „Malcom Hood“ genannt. Bis zum Ende des WK II blieben die Mustang III bei der RAF im Einsatz.

Bausatz: Arma Hobby hat in 1/72 eine North American P-51B/C Mustang in 1/72 herausgebracht. Diese erscheint als Expert Set. So befinden sich in dem attraktiven aber nur seitlich zu öffnenden Karton befinden sich sehr gut verpackt zwei hellgraue Spritzlinge mit 88 Teilen, ein klarer Spritzling mit 12 Teilen, ein Fotoätzteilbogen, Vinylmasken und die mehrfarbige Bau- sowie Bemalungsanleitung.

Die Abspritzung der Bauteile ist tadellos. Es gibt feinste Kleinteile und wundervolle Strukturen. In der Tragflächenmitte hat man sogar feinste Nieten nachgebildet. Der Zusammenbau sollte in Ruhe erfolgen, und man muss sich rechtzeitig für eine Bemalungsoption entscheiden, denn es gibt einige optionale Teile. Für den Aufbau des Rumpfes z.B. hat Arma Hobby neue Lösungen gewählt. Die Bauanleitung zeigt 27 Bauschritte. Allein vierzehn sind für das Cockpit. Ein paar CAD-Zeichnungen ergänzen das Ganze.

Man findet hier alle Teile, die man sich in 1/72 vorstellen kann, für das Cockpit. So gibt es nicht nur ein wunderschönes Instrumentenbrett, das mit einem Decal versehen werden muss. Ein paar geätzte Sitzgurte liefert man mit. Weiterhin findet man Details für die Rumpfinnenseiten, Seitenruderpedale, Steuerknüppel und viele Sachen mehr.

Wenn man sich mit dem Zusammenbau des Rumpfes beschäftigt, dann entdeckt man auch Teile für die F-6C für die es eine Bemalungsvariante gibt. Das Spornrad ist mit dem Federbein verbunden. Trotz dieser Zusammenfassung passt die Detaillierung.

Ein Rumpfholm stabilisiert die beiden Tragflächenhälften. Der Hauptfahrwerksschacht ist voll mit den passenden Details. Hier hat Arma Hobby Teile abgeliefert, wie ich sie für eine 72er Mustang noch nie gesehen habe! Phantastisch! Mal sehen wie alles zusammenpasst. Die Landeklappen gibt es als separate Bauteile mit scharfer Hinterkante. Bevor man alles zusammenfügt, muss man sich noch entscheiden ob die kleine Mustang mit Außenlasten gebaut werden soll. Dann muss man ein paar Sacklöcher durchbrechen.

Im Heck gibt es zwei Optionen. Hier liefert Arma Hobby beide Ausführungen des Seitenleitwerks. Da werden einfach unterschiedliche Teile verbaut. Das ist sehr gut gelöst! Bei den Hauptfahrwerksrädern hat man ein sehr ordentliches Profil hinbekommen. Die Hauptfahrwerksklappen haben auch von innen schöne Details. Der einteilige Propeller gefällt mir. Natürlich ist der Spinner separat vorhanden. Das Ganze kann beweglich bleiben.

Für die Tragfläche hat man drei verschiedene Außenlasten. Beide Tankausführungen und zwei Bomben. Die Klarsichteile verdienen diesen Namen, und hier gibt es die zwei möglichen Optionen: die Klapphaube ab Werk oder die Malcom-Haube. Beide können geöffnet oder geschlossen angeklebt werden. Vinylmasken für die Klarsichtteile und Teile der Kennung liegen auch bei.

Bemalungen:

P-51B-5-NA, 43-6315/AJ-A „Ding Hao“ von Maj. James H. Howard, 354. FG 356. Fighter Squadron der USAAF, UK im April 1944;

Mustang Mk. III, KH516/WC-F von Kpt. Jerzy Mencel DFC, 309. Squadron (polnische), abgeschossen von einer Me 262 am 09. April 1945;

P-51C-1-NT, 42-03213/IX-H „Azel“/“Boomerang“ von 2nd Lt. Stanley F.H. Newman, 10. Photographic Reconnaissance Group, 162. Tactical Reconnaissance Squadron der USAAF, UK im Frühjahr 1944;

Mustang Mk. III, FB244/CV-V, 3.Squadron der RAAF, Faro in Italien, April 1944;

P-51C-10-NT, 43-25045/C3-W „Snookie“ von Lt. Edward T. Pawlak, 363. FG der 382. Fighter Squadron, Frankreich im Juli 1944;

P-51C-11-NT, 44-10816/278 „Elvalina“ 1st Lt. Oliver E. Strawbridge, 51. FG der 26. Fighter Squadron der USAAF, China im Januar 1945;

P-51C-11-NT, 44-10816/278 „Elvalina“ als japanische Beute, Maj. Yasuhiko Kuroe, China/Japan 1945.

Fazit: Für mich liefert Arma Hobby die derzeit ultimative N.A. P-51 B/C Mustang Mk. III in 1/72 für den fortgeschrittenen Modellbauer. Es wird sicherlich noch diverse Bausätze von Arma Hobby zum Thema geben. Für den fortgeschrittenen Modellbauer ist dieser Bausatz sehr zu empfehlen.

Literatur: P-51 Mustang Part 1 Prototyp through P-51C, D&S Vol. 50, Bert Kinzey, squadron/signal publication, ISBN 1-888974-02-8.

Volker Helms, Godern (Januar 2022)

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