Vorbild: Im März 1944 erteilte das Heereswaffenamt Abteilung 6 (Panzer – und Motorisierung) Aufträge zur Herstellung von 3 Versuchs-Pz.Kpfw IV auf Einheitsfahrgestell. Im Juni 1944 wurde beschlossen, die Serienfertigung im Krupp – Grusonwerk in Magdeburg – Buckau im Februar 1945 zu beginnen. Am 12. Juli 1944 wurde die Firma Krupp informiert, dass die Produktion des Pz.Kpfw III/IV auf Einheitsfahrgestell zu Gunsten des Panzerjägers mit L/70 abgesetzt wurde.
Quelle: Beiblatt des Bausatzes
Bausatz: Der Bausatz wird in einem stabilen Stülpkarton geliefert, auf dem eine ansprechende Werkstattszene abgebildet ist. Er besteht aus 373 Einzelzeilen, verteilt auf 15 Spritzlinge. Ein Großteil der Teile entfällt dabei auf die Einzelgliederkette. Zusätzlich sind eine Fotoätzplatine, die Decals und natürlich die Bau – und Bemalungsanleitung vorhanden. Die Bauteile selbst sind in einer hervorragenden Qualität gegossen. Bis auf wenige Angusspunkte an Oberwanne und Turm konnte ich keinerlei Sinkstellen und Fischhäute erkennen. Auswerfermarken sind allesamt an solchen Stellen positioniert, an denen sie später nicht mehr sichtbar sind. An der Passgenauigkeit gibt es nach ersten Proben absolut nichts zu bemängeln. So wünscht man sich das. Es sind viele schöne Details ( Nieten, Schweißnähte usw.) vorhanden. Das Kanonenrohr ist einteilig ausgeführt. Der Ätzteilbogen ist mit einigen wenigen, aber sinnvollen Teilen, wie zum Beispiel Lüftergittern, ausgestattet.
Anleitung/Bemalung: Die Bauanleitung ist sehr übersichtlich gestaltet. Im Format A4 gehalten, führt sie den Modellbauer in zwölf sinnvollen Bauschritten zum fertigen Modell. Dabei werden pro Bauschritt nur wenige Teile verbaut. Die Bemalungsanleitung geht auf die Farbsysteme von insgesamt fünf unterschiedlichen Herstellern (Mr.Hobby, Vallejo, Model Master, Tamiya, Humbrol) ein. Da sollte für jeden etwas dabei sein. Man hat die Wahl zwischen zwei Farbprofilen zur Darstellung des Fahrzeugs. Eines mit einer grauen Wanne und einer rotbraunen Grundierung des Turms. Das andere mit einem Tarnanstrich aus drei Farben. Der kleine Decalbogen beschränkt sich auf Turmnummern und Balkenkreuze, wobei ich davon ausgehe, dass beide an einem Versuchsfahrzeug in dieser Form nicht vorhanden waren. Die Decals zeigen einen kleinen Rand, sind aber auf einem dünnen Trägerfilm gedruckt.
Fazit: Mit diesem Kit ist der Firma HobbyBoss ein sehr schöner Bausatz zu einem sehr interessanten Vorbild gelungen. Aufgrund der angenehmen Bauaufteilung und der übersichtlichen Bauanleitung ist dieser Bausatz in meinen Augen auch für Anfänger und Wiedereinsteiger geeignet. Ebenso werden sie es begrüßen durch die wenigen sinnvollen Ätzteile einen Einstieg in dieses Thema zu finden. Auch erfahrene Modellbauer werden bei diesem Bausatz eine Menge Bastelspaß haben und können das Fahrzeug z.B. in einem schönen Diorama darstellen. Von mir gibt es auf jeden Fall eine klare Kaufempfehlung.
Erhältlich im gut sortiertem Fachhandel oder direkt über Glow2b.
Sven Bednareck, Berlin (Januar 2022)