Vorbild: Die A350 XWB ist eine der erfolgreichsten kommerziellen Flugzeugentwicklungen in der Luftfahrtindustrie mit einer breiten Kundenbasis in der ganzen Welt. Airbus führt hiermit eine völlig neue Familie von Großraumflugzeugen mittlerer Passagierkapazität ein. Die A350 XWB zeichnet sich durch die leiseste und komfortabelste Kabine in ihrer Größenkategorie aus. Die A350 XWB integriert modernste Technologien sowie die neuesten Errungenschaften aus den Bereichen Aerodynamik und Konstruktion. Dieses ermöglicht eine Optimierung der Treibstoffeffizienz um 25 % im Vergleich zur Boeing 777. Die Sitzmeilenkosten liegen um 25% unter denen der Mitbewerber. Die besonders gewichtseffiziente Flugzeugzelle besteht zu 53 % aus Verbundwerkstoffen, die mit Titan- sowie Aluminiumlegierungen kombiniert sind. Modernste Rolls-Royce Trent XWB-Triebwerke und ein aerodynamisches Design tragen zu einer großen Reduzierung der Emissionen bei.
Die A350 XWB- Familie umfasst derzeit zwei Passagierversionen (A350-900 und -1000) mit 250 bis 400 Sitzplätzen und mit einer Langstreckenreichweite von bis zu 15.580 km. Airbus nennt 440 Passagiere als zulässiges Maximum für sämtliche Varianten des Typs A350.
Aeroflot kann man durchaus als Staatsairline der russischen Föderation bezeichnen. Sie wurde am 25. Februar 1932 gegründet. Sie betreibt eine derzeit (Stand Januar 2022) erstaunlich junge Flotte von 184 Flugzeuge mit einem Durchschnittsalter von 6,1 Jahre. Zur Modernisierung tragen die A350-900 bei, von denen aktuell sechs Maschinen im Dienst stehen und fünf weitere bestellt sind. Aeroflot hat diese in einer Dreiklassenkonfiguration mit 316 Sitzplätzen ausgestattet. Mit den A350er wurde auch ein etwas abgewandeltes Farbschema eingeführt, denn der Rumpf ist jetzt weiß lackiert. Kleiner Fun-Fact: Aufgrund von hohen Einfuhrsteuern sind alle westlichen Muster von Airbus und Boeing auf den Bahamas zugelassen. Nur die derzeit zehn Suchoi Superjet 100 verfügen über das einheimische RA- Kennzeichen.
Quelle: Wikipedia
Bausatz: Vor rund zwei Jahren überraschte Zvezda mit der A350-1000 die Airliner-Fans. Nun ist die kürzere Variante -900 erschienen. Damit steht dieser Bausatz in direkter Konkurrenz zum 2013 erstmals auf den Markt gekommenen Kit von Revell. Zvezda hat auch diesen Modellbausatz in den bekannten zweiteiligen Karton gepackt. Der Schmuckkarton ist diesmal als Stülpkarton ausgeführt. Auf dem sehr attraktiven Titelbild ist die Maschine der Aeroflot abgebildet. Laut den Angaben auf der Seite des Kartons entsteht das Modell aus 130 Bauteilen, welche am Ende die 144fache Verkleinerung der A350 ergeben. Wobei Verkleinerung nicht bedeutet, dass das fertige Modell klein ist mit einer Länge von 46,5 cm.
Wie beim Original auch, teilt sich auch der hier vorgestellte Kartoninhalt einiges mit dem hier schon besprochenen -1000er. Neu sind „nur“ der Rumpf (logischerweise) und der Spritzrahmen E mit dem zweiachsigen Hauptfahrwerk. Alle anderen Rahmen sind gleich, was aber auch nach meinem Wissenstand passt. Im Falle der Klarsichtteile auf Rahmen C bedeutet das aber auch, dass Zvezda will, dass die Modellbauenden die Streifen für die Passagierfenster entsprechend um einige Fenster kürzen sollen. Das sollte aber keine große Herausforderung sein. Ansonsten gilt grundsätzlich das schon Gesagte von der Besprechung des Kit 7020. Wir haben es also hier mit einem modernen und sehr detailreichen Bausatz zu tun. Diesmal sind auch alle Fan-Blätter sauber abgespritzt.
Anleitung/Bemalung: Den Bau des Modells zeigt die Bauanleitung wie immer klar und deutlich in 16 Schritten. Farbangaben werden auch für Detailbereiche gemacht. Diese beziehen sich auf das Programm von Tamiya und der hauseigenen Auswahl. Die Bemalung und Position werden auf einem separaten A5-Blatt in farbigen Grafiken gezeigt. Die Abziehbilder befinden sich auf zwei mittelgroßen Bögen. Ersterer enthält alle notwendigen Markierungen für die darstellbare Maschine der Aeroflot, VQ-BFY, Taufname Peter Tschaikowski, sowie einige Stencilits und die Rahmen für die Cockpit- und Passagierfenster. Einige Nassschiebebilder sind gruppiert, daher sollte man beim Ausschneiden gut aufpassen. Das zweite kleine Blatt enthält den lateinischen „Aeroflot“ Schriftzug für die Rumpfunterseite. Die Druckqualität der glänzenden Decals wirkt auf den ersten Blick sehr gut.
Ein erster Vergleich: In der Einleitung habe ich ja bereits schon von der jetzt vorhandenen direkten Konkurrenz zum Angebot von Revell gesprochen. Interessant sind die zum Teil unterschiedlichen Lösungen in der Aufteilung der Hauptbaugruppen. Exemplarisch kann man hier z.B. die Tragflächen nennen. Diese bestehen bei Zvezda aus einer durchgängigen Unterseite mit zwei Oberteilen, während man in Bünde bei Revell je eine Ober- und Unterseite je Tragfläche hat. Die fertige Tragfläche wird dann in eine Art Tasche am Rumpf verklebt. Der Rumpf wird von unten einer Platte verschlossen. Hier erscheint Zvezda also einfacher im Bau im ersten Moment. Dies würde ich auch für das Heraustrennen der durchbrochenen Fanblätter sagen, da diese an nur drei Punkten mit dem Rahmen verbunden sind. Des Weiteren verfügen alle Trag- und Stabilisierungsflächen über einteilige Hinterkanten. Kleines I-Tüpfelchen ist die Satellitenantenne für den Rumpfrücken im Lieferumfang des Kits aus Moskau. Aber auch der Revell-Bausatz hat seine Stärken. Beide Angebote würde ich im Vergleich des Schwierigkeitsgrades gleichsetzen. Dies gilt auch für den Detaillierungsgrad. Preislich ist auch kein großer Unterschied bei den UVPs vorhanden. Ein wirklich fundierter Vergleich ist sicherlich aber erst möglich mit einem parallelen Bau und dem Vergleich mit zahlreichen Vorbildfotos oder noch besser mit Zugang zum Original.
Fazit: Konsequent setzt Zvezda seine Reihe von Airlinern und hier im speziellen mit der A350-Famillie fort. Im Karton findet der Käufer ein attraktives Paket, welches sicherlich zu einem eindrucksvollen Modell werden kann.
Vielen Dank für die Bereitstellung des Musters an die Hobby-Pro GmbH in Graz, Österreich. Sie ist der weltweite Vertriebspartner für Zvezda.
Sebastian Adolf, Wettstetten (Januar 2022)
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