„Je mehr sich die Dinge verändern, desto mehr bleiben sie, wie sie sind.“

Alphonse Karr

Seit Jahrzehnten bringt IPMS Deutschland eine Publikation heraus, zuletzt das IPMS Journal. Zwei, teilweise drei Mal im Jahr veröffentlichen wir Artikel und Modellbaufotos unserer Mitglieder zu allen Sparten des Modellbaus. Schiffe, Flugzeuge, Fahrzeuge, Science Fiction, Figuren, alles ist vertreten. Auch Hintergrund und Referenzmaterial zu den Originalen fehlt nicht.

Unser Mitglied Mario kümmert sich engagiert um Layout und Druck. So erhalten alle IPMS-Mitglieder entweder per Post oder persönlich auf unserer Ausstellung in Berlin-Gatow ihre Print-Ausgaben des IPMS Journals.

Anfang der 2000er Jahre war dieses Magazin aus Mitgliederhand ein Stück weit einzigartig. Das Umfeld an Print-Publikationen war überschaubar. Und von Aufmachung und Inhalt her waren selbst kommerzielle Magazine meist eher von Enthusiasten getragen. Das Internet steckte in den Kinderschuhen, und Bücher und Magazine waren DIE Informationsquelle für alle, die mehr über Modellbau lernen wollten. So konnten wir reichlich Magazine auch an Nichtmitglieder verkaufen und damit kostendeckend produzieren.

Das hat sich geändert.

Heute hat jeder Modellbauer eine hochwertige Kamera in seinem Smartphone und kann mit wenigen Klicks Bauberichte oder Technikartikel in den sozialen Medien oder auf Webseiten veröffentlichen. Wir machen das mit dieser Website ja genauso. Es gibt mittlerweile eine Flut an Modellbauinhalten im Web, die die Print-Medien zu einer Professionalisierung gezwungen haben, wollen sie nicht untergehen. Der Leser ist wählerischer geworden, insbesondere, wenn er für Inhalte zahlen soll.

Dies bedeutet, dass wir schon seit geraumer Zeit unser IPMS Journal – von Enthusiasten für Enthusiasten – im Wesentlichen nur noch bei unseren Mitgliedern platzieren können. Kostendeckendes Arbeiten ist damit schon lange nicht mehr möglich. Das Journal ist seit Jahren für unseren Verein ein Verlustgeschäft.

Die letzte Vereinshauptversammlung im Dezember 2023 hat nun die Konsequenz gezogen und beschlossen, dass wir fortan keine Print-Ausgabe des IPMS Journals mehr veröffentlichen werden. Das Journal wird weiterbestehen, aber als elektronische Ausgabe, die wir als Download oder per E-Mail verteilen. So sparen wir jährlich mehrere tausend Euro an Druckkosten, die wir lieber in zukunftsgerichtete Themen wie die Nachwuchsförderung stecken würden.

Machen wir uns nichts vor, das ist das Ende einer Ära. Die Zeit geht an der Medienlandschaft nicht vorüber, und auch wir müssen uns mit ihr weiterentwickeln. Das anfassbare Erlebnis, durch ein frisches IPMS Journal zu blättern, wird es nicht mehr geben.

Dafür haben wir eine frische Webseite mit täglichen Updates, ein elektronisches Journal für die Mitglieder, und jede Menge tolle Modellbauinhalte für alle. Die Klicks, Statistiken und nicht zuletzt Euer Feedback zeigen, dass wir damit auf dem richtigen Weg sind. Auch wenn das heißt, sich ab und zu von liebgewonnenen Traditionen zu verabschieden.

Bleibt uns gewogen – wir sind weiter für Euch und den Modellbau da!

Christian Höcherl, Berlin (Dezember 2023)

Ein Kommentar zu diesem Beitrag
  1. Tja ganz so schwarz würde ich es nicht sehen wollen. Also das mit dem Draufzahlen alleine, wurde doch auch ausreichend Werbung geschaltet usw. Aber das was mir jetzt auffiel war die sehr gute Qualität des Heftes, also schönes dickes Umschlags-Einbandmaterial und auch eher Hochglanz usw. Mit den Heftchen von einst natürlich nicht zu vergleichen, doch damals gab es ja auch nicht unbedingt Modellfan und Konsorten, hihi. Hätte man evtl. in Polen oder Tschechien, Ungarn etc. auch noch etwas günstiger drucken lassen können, müsste ja nicht unbedingt nur SW bzw. Umweltpapier sein. Aber es ist schon voll in Ordnung lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Der Kollege Mitgliederschwund geht ja ständig um von daher würde es eines Tages dann tatsächlich so nicht mehr weitergehen können. Also kein Bedauern oder sich gar noch Entschuldigen wollen eurerseits, es war doch ehrlich gesagt längst überfällig da in unserer Zeit sowieso beinahe unzeitgemäß, wo doch alles längst papierlos im Netz publiziert wird.

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