Vorbild: Bei der F-86 Sabre handelt es sich um einen US-Jet der ersten Generation, der im Dezember 1951 in Dienst gestellt wurde. Im Koreakrieg begegnete der „Säbel“ zum ersten Mal seinem Erzfeind, der sowjetischen MiG-15, die als ebenbürtig galt.

Kit: Aus dem Nachlass unseres Freundes Steffen habe ich diesen Bausatz von Eduard erhalten. Es handelt sich um die Spritzgussteile von Hasegawa, die mit Ätzteilen aus dem Hause Eduard und hervorragenden Decals von Cartograf aufgepeppt wurden. Da hier somit alles, was ich brauchte, vorhanden war, konnte ich problemlos meinem Vorsatz, den Kit OOB zu bauen, folgen.

Der Bau war im Wesentlichen problemlos, die Passform Hasegawa-like beinahe perfekt, aber der Lufteinlauf passt nicht gut an die Rumpfspitze und erfordert einiges an Spachtel- und Schleifarbeit. Das gepimpte Cockpit ist spitze, allerdings hat man sehr viel Arbeit mit dem Anbringen des Ätzmetalles im Bereich hinter dem Pilotensitz, wofür zum Teil auch Sägearbeiten zu erledigen sind. Das Fahrwerk und die Luftbremsen sind so gut detailliert, dass ich gerne auf die von Eduard angebotenen Verbesserungen aus Ätzteilen und Resinsets verzichtet habe.

Nach viel Schleifen und Polieren mit Micro-Mesh Schleifleinen traute ich mich dann an die NM-Lackierung, für die ich zunächst alle Oberflächen mit Isopropanol 70% reinigte, um sie dann mit meiner Badger 150 mit M-Düse bei ca. 2,0 bar zu lackieren. Dafür verwendete ich Gunze Mr.Color SM201 Super Metallic2 Super Fine Silver, ca. 60:40 mit Mr. Color Rapid Thinner verdünnt. Einige Paneele wurden anschließend abgeklebt und in gleicher Weise mit dem etwas dunkleren SM203 Super Metallic2 Super Iron lackiert.

Auf eine Versiegelung verzichtete ich, weil es sich bei einem kleinen Test zeigte, dass die Decals auch ohne Klarlack hervorragend hafteten. Überhaupt sind die Nassschieber in diesem Kit ein Traum, so dünn, dass sie sich in alle Oberflächen-Details legen und trotzdem fest genug, um beim Verschieben nicht zu reißen. Auch an kleinste Ausschnitte wie an den Bremsklappen wurde gedacht, und der Film wird nach dem Trocknen fast unsichtbar. Sie ersparten mir den Aufwand, die gelben Korea-Rumpf- und Flügelbänder zu lackieren einschließlich der schmalen schwarzen Ränder.

Ich wählte die Bemalungsvariante der bekannten „Mig Mad Marine“-Maschine von Major John Glenn von der 25th FIS/51st FIW auf der Suwon Air Base in Korea 1953. Glenn war übrigens 1962 der erste Amerikaner, der in einer Mercury-Kapsel die Erde umrundete. Nachdem auch die zahllosen Wartungshinweise angebracht waren, was allein mehrere Abende dauerte, versiegelte ich alles mit Vallejo Satin Varnish 2:1 gemischt mit Vallejo Gloss Varnish, verdünnt mit zwei Teilen Vallejo Airbrush Thinner, womit es mir gelang, den metallischen Oberflächenschimmer der Gunze-Farben einigermaßen zu konservieren und die Decals stärker einzubinden. Jetzt suche ich noch eine passende Pilotenfigur, am besten eine in Heldenpose, Helm unterm Arm vor der Maschine stehend, um sie zu meinem Modell in die Vitrine zu stellen.

Da ich sonst fast nur Modelle aus der Zeit des zweiten Weltkrieges zu bauen pflege, war das mal eine schöne Abwechslung. Jetzt fehlt mir als Gegner eigentlich noch eine frühe MiG-15 mitsamt Pilot, vielleicht ebenfalls von Hasegawa, von Trumpeter oder die neue von Bronco?

Fazit: Ein ausgesprochen empfehlenswerter Kit mit hochqualitativen Spritzgussteilen, Ätzteilen und einem Spitzen-Decalbogen!

Danke Steffen!

Utz Schißau (Berlin, Mai 2022)

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert