Vorbild: Die Fokker S-12 wurde aus der Fokker S-11 entwickelt. Sie flog erstmals 1947 und ging unmittelbar danach in Produktion. Das Flugzeug wurde von mehreren Luftwaffen genutzt: Niederlande, Italien, Israel, Brasilien, Bolivien und Paraguay. Die S-11 wurde in Italien bei Macchi als M.416 in Lizenz gebaut (178 Maschinen). Die S-12, mit dem Dreibeinfahrwerk, wurde von der Fokker Industria Aeronautica in Brasilien gebaut und unter der Bezeichnung T.22 geflogen. (nach WIKIPEDIA)

Bausatz: Es gibt nur einen Spritzgussrahmen, der auch für den Bausatz der T-22 verwendet wird. Hier hat man lediglich die Bugradstrebe zu verwenden, welche bei der S-11 entfällt. Außerdem gibt es andere Teile für das starre Hauptfahrwerk. Darüber hinaus ist ein anderes Pitotrohr zu verwenden.

Der Innenraum der Kabine ist etwas einfach gehalten. Hier sollte man hinten und vorn Spanten einziehen. Der Einbau eines Kabinenbodens empfiehlt sich ebenfalls. Es gibt ein strukturiertes Armaturenbrett, aber kein Abziehbild dafür. Die grob abgespritzten Steuerknüppel sollte man neu anfertigen. Gurtdecals vervollständigen die zwei Sitze für die Besatzung.

Die Hauptbauteile sind recht gut abgespritzt. Der Plastikwerkstoff ist relativ weich und lässt sich gut bearbeiten. Alle Bauteile weisen umfangreichen Grat auf, der aber zügig entfernt werden kann. Besonders gefällt mir, dass die Hauptbauteile tiefe versenkte Gravuren aufweisen, was das spätere Altern sehr erleichtert. Für die Verklebung der Tragflächen und Leitwerksteile gibt es keine Passstifte. Die Rohre der Abgasanlagen sind auf der Bauanleitung eingezeichnet. Man soll sie in Eigenregie anfertigen.

Die recht große Kabinenhaube ist sauber abgespritzt und macht einen sehr guten Eindruck. Am Spritzrahmen befinden sich noch zwei Klarsichtteile zur Darstellung der Scheinwerfer in den Tragflächen.

Bemalung: Es gibt drei Bemalungsvarianten: Zweimal holländische und einmal brasilianische Luftwaffe. Die Bauanleitung enthält auf der Rückseite eine farbige Vierseitenrisszeichnung des Flugzeuges, was von Vorteil ist.  

Die dafür beiliegenden Abziehbilder sind exakt gedruckt und lassen sich erfahrungsgemäß bei KP gut verarbeiten. Leider gibt es so gut wie keine Wartungshinweise.

Fazit: KP liefert einen recht guten Bausatz eines bisher wenig beachteten Flugzeuges im Maßstab 1/72, aus dem sich, mit etwas Aufwand, ein gutes und interessantes kleines Modell bauen lässt.

Vor ca. 35 Jahren gab es übrigens einen Bausatz der Fokker S-11 in 1/50 von SMER.

Ralph Fengler (Februar 2024)   

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert