Vorbild: Die Hawker Sea Fury ist das Ende einer Kette von Jagdflugzeugen für die RAF, die mit dem Doppeldecker Fury begann und so erfolgreich mit der Hurricane, Typhoon und Tempest fortgesetzt wurde. Für einen Einsatz bei der RAF kam die Fury zu spät und die Fleet Air Arm wollte die Zeit bis zum Einsatz der Strahlflugzeuge noch überbrücken. So wurde aus der Fury die Sea Fury. Der erste Fury-Prototyp flog am 1. September 1944 erstmal und das erste Marine-Flugzeug am 21. Februar 1945. 1947 gingen die ersten Sea Fury Mk. X an die Fleet Air Arm. Die Weiterentwicklung als Jagdbomber war die FB Mk.11. Als Trainingsflugzeug entwickelte Hawker die T Mk.20, die in 61 Exemplaren gebaut wurde. Für den Irak und Pakistan entstand die T Mk.61, die sich in der Kanzelverglasung deutlich von den britischen Maschinen unterschied. Insgesamt sollen der Irak und Pakistan jeweils fünf solche Maschinen erhalten haben. Die letzten von Hawker ausgelieferten Sea Furys gingen ab 1959 nach Deutschland als Zielschlepper.

Bausatz: Mit der Hawker Sea Fury präsentiert Mark I Models uns eine weitere Neuheit in diesem Jahr in 1/144. In der typischen Manier dieser Firma aus Prag sind wiederum mehrere Boxen mit thematischen Zusammenstellungen der Bemalungsoptionen erschienen. Stellvertretend stelle ich hier die laut dem Label limitierte Auflage mit dem Thema „Special Schemes“ vor. Diese kommt zum Käufer in einer Tüte und nicht im Karton wie die anderen Kits. Auch ist nur ein Bausatz im Lieferumfang vorhanden im Gegensatz zu den zweien bei den Boxen. Vor diesem neuen Spritzgussbausätzen konnten die Modellbauer in 1/144 auf das Resinmodell von Miniwing oder auf einen japanischen Gashapon von F-Toys zurückgreifen. Das Modell entsteht aus knapp 40 Bauteilen, welche sich auf einem Rahmen aus grauem Plastik sowie eine auf Haube an einem kurzen Gussast aus klarem Kunststoff verteilen. Die Aufteilung der Bauteile ist konventionell gewählt.

Der Bau startet mit dem Cockpit, welches für diesen Maßstab völlig ausreichend detailliert ist, zudem der Ausschnitt im Rumpf bei diesem Muster eh recht klein ist. Zur Darstellung des Armaturenbretts liegt ein Decal bei. Leider hat man nicht auch an eines zur Darstellung der Gurte gedacht. Der Motor wird durch ein Relief mit neun Zylindern abgebildet, welches ebenfalls so völlig ok ist, da ja bedingt durch den großen Spinner der Einblick sehr reduziert ist. Die beiden Rumpfhälften verfügen über gleichmäßige Gravuren. Die Hinterkante des Seitenruders ist einteilig. Im nächsten Schritt kommen im Wesentlichen schon die großen Baugruppen zusammen. Die Tragflächen entstehen aus einem durchgängigen Unterteil, welches noch mit dem Schacht für das Hauptfahrwerk komplettiert wird und den beiden Oberteilen. Die Hinterkanten sind dabei zweitteilig. Auf den Innenseiten der drei Flügeleinzelteile befinden sich recht massive Auswerfer, welche entfernt werden müssen. Im vierten und schon letzten Bauabschnitt werden die feinen und detailreichen Teile für das Fahrwerk verbaut. Des Weiteren bekommt das Modell auch den markanten Fünf-Blatt Propeller montiert. Dieser ist einteilig ausgeführt und wird zusammen mit einer Rückplatte und dem Spinner an den Motor geklebt. An Außenlasten finden sich im Lieferumfang zwei Zusatztanks und zwei kleine (Übungs)bomben zusammen mit zwei kleinen Aufhängungspylonen. Unter der Nummer MKA14428 bietet Mark I Models auch ein extra Set aus Resin an, welches zwei 1000 Pfund Bomben und sechs ungelenkte Raketen beinhaltet. Die einteilige Cockpithaube ist klar und mit gut erkennbaren Streben gegossen.

Den Bau des Modells zeigt die Bauanleitung wie schon erwähnt in vier Schritten. Im letzten Schritt wirkt die Zeichnung allerdings etwas überladen. Eine gute Hilfestellung ist die enthaltende Frontansicht. Wie üblich werden die Farbangaben nur mit dem Namen ohne Bezug auf ein konkretes Programm eines Herstellers gemacht. Die möglichen Bemalungen und Positionen der nicht nummerierten Abziehbilder werden in farbigen 4-Seiten Ansichten gezeigt. Aus der „Tüte“ stehen entsprechend dem Thema vier besondere Vorbilder zur Auswahl:

  • Hawker Sea Fury, zweiter Prototyp, SR666, eingesetzt in verschiedenen Kampagnen 1946-47
  • Hawker Sea Fury FB Mk.51, F-38/6-38, „The Aerobats“ Kunstflugstaffel, No.860 Staffel der niederländischen Marine, Basis Valkenburg, während einer Air Show im Juni 1953 in Soesterberg
  • Hawker Sea Fury FB Mk.11, D-CACY, Deutscher Luftfahrt Beratungsdienst, Köln-Bonn, Bundesrepublik Deutschland 1964-1972
  • Hawker Sea Fury FB Mk.11, TG117/ZZ-A/VG-ZZA, Winter Experimental Establishment, Königliche Kanadische Marine, Basis Edmonton, Alberta, Kanada, 1948-49

Der kleine Decalbogen ist glänzend gedruckt und von guter Qualität. Laut Informationen ist für den Druck wohl eduard verantwortlich, was bedeuteten könnte, dass man den Trägerfilm nach der Platzierung und Trocknung der Abziehbilder entfernen könnte.  

Fazit:  Mit diesem Bausatz bringt Mark I Models ein weiteres bekanntes Muster des englischen Flugzeugbaus auf den Markt. Damit können die Modellbauenden auch in 1/144 sicherlich ein attraktives Modell schaffen. Etwas Erfahrung im Modellbau sollte vorhanden sein.

Die Modellbausätze von Mark I Models sind gut erhältlich in Webshops oder auch auf der eigenen Seite des Herstellers.

Vorbildteil: Volker Helms

Sebastian Adolf, Wettstetten (Oktober 2023)

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