Geschichte: Der Trenér, Urvater der Reihe und Vorgänger der Akrobat, ist ein kleines Trainings-, Aerobatic- und Schleppflugzeug der tschechischen Firma Zlín Aviation. Dessen Vorgänger Z-26 hatte seinen Erstflug 1946, die ersten 200 Maschinen dienten als Militär-Trainer, dann wurde die Holz- durch Blechbeplankung ersetzt, hieraus entstand die Z-126 . Die zunächst abgerundeten Flügel-Spitzen wurden gerade. Die stärkere Version Z-226 mit Sechszylindermotor diente vor allem als Schleppflugzeug, machte die Trenér-Familie aber vor allem auch als Kunstflug-Maschine berühmt. Später erschien hierfür die spezielle einsitzige Z-526 Akrobat-Version, die Eduard in diesem Kit verewigt hat.

Eduard führt derzeit ein optisches Makeover für seine Kits durch, und der Karton für den Akrobat ist im neuen Blau-Weiß-Look gehalten, gefällt mir persönlich besser als das bisher verwendete Blau-Gelb bei den WEEKEND-Editionen. Im stabilen Karton, dessen Deckelbild einen Akrobat in Begleitung eines heimischen Segelflugzeuges (vielleicht ein Pyonyr oder ein Lunak?) zeigt, finden sich eine farbige, zwölfseitige Bauanleitung in Seidenmatt-Druck, rund 103 dunkelblaugraue Kunststoffteile an vier Rahmen, sowie 21 Klarsichtteile. Von den farbigen Kunststoffteilen sind drei nicht zu verwenden, von den Klarteilen landen mehr als die Hälfte, nämlich zwölf in der Restekiste. Die Bauanleitung zeigt zunächst einen Teileplan und führt dann in neun Hauptschritten zum fertigen Modell.

Die Qualität der Teile ist wie von den letzten Bausätzen her bekannt makellos, Sinkstellen und Grat fehlen gänzlich, Auswerfermarkierungen sind an Stellen gelegt worden, wo sie nach dem Bau unsichtbar bleiben. Die Oberfläche zeigt feinste versenkte Gravuren in verschiedenen Stärken und auch die Nieten sind in mehreren Varianten zu finden. Die kleinsten auf den Beplankungsblechen sind kaum zu sehen und dürften nach der Lackierung noch weiter in den Hintergrund treten. Dann gibt es größere Exemplare z.B. an den Rumpf-Flügel-Übergängen und schließlich findet man etwas erhaben nachgebildete Schnellverschlüsse an der Motorhaube. Wem letztere zu prominent sind, kann sie durch Abschleifen mildern.

Die Glasteile sind dünn und klar. Die Windschutzscheibe liegt als ein separates Teil bei, für den Rest der Verglasung gibt es eine separate Schiebehaube. Alle Steuerflächen bis auf die Landeklappen sind separat nachgebildet.

Der Bau beginnt, wen wundert´s, im Cockpit, dessen Bemalung und Detaillierung unterscheidet sich von Variante zu Variante. Die Cockpitseitenwände sind separate Teile, die von genauer Bemalung nach den Angaben von Eduard profitieren. Nach dem Schließen der Rumpfhälften wird ein Querträger eingebaut, der den Flügeln, die jeweils aus einem Ober- und Unterflügel bestehen, sowohl Stabilität als auch den richtigen Winkel zum Rumpf verleiht.  Die Flügel werden als nächstes zusammengeklebt. Dann sind noch von oben zwei ypsilonförmige Stützstreben und die Instrumentenbretter in den Rumpf einzusetzen und die Höhenleitwerke anzubringen, anschließend kommt es schon zur Hochzeit von Rumpf und Flügeln.

Die Motorenverkleidung wird als nächstes mit dem Frontteil, Auspuffrohren und einer Rückwand versehen. Die Sitze erhalten Decal-Gurte und bei Bedarf die Sitzkissen. Höhen- und Seitenruder sind als nächstes anzubringen, dann Hauptfahrwerk und Spornrad. Die fein detaillierten und beschrifteten Räder haben separate Felgen und die Fahrwerksbeine erhalten extra Federbeinscheren, das Spornrad ist ein separates Teil, das in eine zweiteilige Gabel eingesetzt wird.  Eine Variante erhält einen zusätzlichen separaten Sporn hinter dem Spornrad, oder handelt es sich um einen Kabelabweiser? Nun ist noch der Zweiblattpropeller anzubringen und zu entscheiden, ob man seine Cockpithaube geöffnet oder geschlossen haben möchte. Und schon haben wir ein ungewöhnliches neues Modell für die Vitrine!

Der Decalbogen aus eigener Produktion bietet Kokarden, Rufzeichen individuelle Abzeichen und zahlreiche Wartungshinweise, wie bei Eduards neueren WEEKEND-Editionen üblich in vier Versionen:

A OK-CXB, No. 1219, Tábor, Tschechoslowakei, 2022, mit rot-weißem Rumpf und Flügeln und schwarz-rotem Schachbrettmuster auf den Flügel- und Höhenleitwerksunterseiten;

B OK-CXC, No. 1220, Svazarm, Tschechoslowakei, 1972 – 1975, ganz in Gold mit schwarzem Blendschutz und weißen Abzeichen;

C SP-WER, No. 1327, Katovice, Polen, 2010 – 2018, ganz in Silber, mit einem schwarzen Blendschutz sowie Abzeichen in gelb und gelb-schwarzen Schachbrettmustern;

D D-EWBA, No. 1301, Rumbach, Deutschland, 2009 -2016, weiß mit blauen und roten Abzeichen;

Fazit: Eduard bietet hier einen interessanten und wenig bekannten Typen aus dem Bereich Sportflugzeug in der bekannten hochwertigen Ausführung, die wir aus den letzten Jahren von dieser Firma gewohnt sind. Wegen der zahlreichen kleinen Teile ist dieser Kit nur Modellbauern mit etwas Erfahrung zu empfehlen.

Utz Schißau (August 2022)

Literatur

  • Bauanleitung
  • wikipedia.org/wiki/Zlín_Z-126
  • https://en.wikipedia.org/wiki/Zl%C3%ADn_Z_526

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