Vorbild: Im Februar 1934 vergab das Reichsluftfahrtministerium einen Entwicklungsauftrag für ein Jagd- und Erkundungsflugzeug an die deutschen Flugzeugwerke. Sieger war Messerschmitt mit seiner Bf 109, die am 28. Mai 1935 ihren Erstflug absolvierte. Nach dem Ersteinsatz im spanischen Bürgerkrieg wurde sie das Rückgrat der deutschen Jagdverbände im Zweiten Weltkrieg.

Sie wurde ständig den steigenden Anforderungen angepasst. 1944 ging die letzte Baureihe K (Kurfürst) parallel zu den späten G-Mustern an den Start. Hierbei sollte die Konstruktion, unter Verzicht auf Mangelrohstoffe und spezielle Ausrüstungen, vereinfacht werden. Der Zeitdruck des nahenden Kriegsendes sorgte dafür, dass außer der K-4 alle anderen geplanten Versionen Makulatur blieben.

Bausatz: AZmodel schlachtet seine die Bf 109 der verschiedenen Varianten maximal aus, d.h. in Ermangelung realer Vorbilder greift man auf die What-If-Makulatur zurück. In der AZ-typischen Faltschachtel befinden sich gut verpackt drei hellgraue Spritzlinge mit 98 Teilen, zwei Klarsichtteile, die Abziehbilder und die mehrfarbige Bauanleitung.

Der aus den Bf 109G-Bausätzen bekannte Spritzling wurde durch einen mit den spezifischen K-Bauteilen erweitert. Die Abspritzung der Bauteile ist sauber, die Kleinteile und die versenkten Strukturen fallen filigran aus. Das Cockpit ist mit seinen Seitenstrukturen, dem Instrumentenbrett nebst Decal, Sitz und Sitzgurten ausreichend detailliert.

Bei den Rumpfhälften muss der Experte bei den Details (z.B. Platzierung der Lukendeckel) Abstriche in Kauf nehmen, den anderen Modellbauern fallen sie eh nicht auf. Wobei eine Diskussion darüber bei einer nie realisierten Ausführung wie der Streit um des Kaisers Bart ist.

Luftschraube, Auspuffstutzen, Fahrwerk u.a. andere Anbauteile sind sauber ausgeformt. Die Fahrwerksschächte in den Tragflächen schön detailliert. Bei den Querrudern und den Landeklappen gibt es dank optimaler Bauteileanordnung scharfe Hinterkanten. Diese findet man auch bei Seiten- und Höhenruder.

Die einteilige Kabinenhaube ist das herausragendste Neuteil dieser K-Serie.

Anleitung/Bemalung: Die Anleitung ist in allen Bausätzen bis auf die Überschrift identisch, was beim Bau eine erhöhte Aufmerksamkeit erfordert. Der kleinere Decalbogen ist tadellos gedruckt und enthält die nötigen Wartungshinweise. Der größere ist den allgemeinen Dekorationen vorbehalten. Er liefert das Material für drei fiktive Maschinen des Zeitraums Juni/August 1945.

Die Farbschemata sind wie immer auf der Kartonrückseite. Farbangaben erfolgen nach der RLM-Liste.

Fazit: Ein gelungener Bausatz der Bf 109G/K. Wer noch keine bzw. einen der anderen Bausatzausführungen hat, sollte zugreifen. Die fiktiven Kennungen lassen sich leicht ersetzen.

Jürgen Willisch, Potsdam (September 2023)

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