Vorbild: Viele Modellbauer kennen die berühmte Supermarine Spitfire, jedoch kaum jemand die Seafire. Diese spielte bei der britischen Royal Navy von 1942 bis 1954 eine zentrale Rolle. Die Seafire Mk. IB waren umgerüstete Spitfire Mk. VB. Erstere wurde zur Seafire Mk. IIC weiterentwickelt und bei Supermarine neu gebaut. Erstmals wurde dieser Typ bei der Landung der Alliierten in Nordafrika eingesetzt. Die erste Serienversion mit Klappflügeln war die Seafire Mk. III. Trotz Weiterentwicklungen waren die Einsätze der Seafire durch eine hohe Unfallrate gekennzeichnet. Ihr fehlte es an Robustheit für den Trägereinsatz.

Die Seafire Mk. XV war die erste Version mit dem Rolls-Royce Griffon und kam ab 1944 zum Einsatz. Mit der neuen Blasenhaube ausgerüstete Maschinen waren Seafire Mk. XVII, die auch ein neukonstruiertes Fahrwerk erhielten. 232 Exemplare wurden von dieser Version gebaut, die allerdings erst nach dem WK II zum Einsatz kam. Die Supermarine Seafire F.45 gehörte zur zweiten Generation Griffon-Seafires bei der Fleet Air Arm. Sie war das Gegenstück zur Spitfire F.21 bei der RAF. Es wurde der Griffon 85 eingebaut. Im November 1946 kamen die F.45 erstmals bei 778. Squadron zum Einsatz.

Die Supermarine Seafire Mk. 46 war eine für den Trägereinsatz modifizierte Spitfire Mk. 22. Natürlich war die Tragfläche ebenfalls verändert und konnte beigeklappt werden. Auch das elektrische System wurde auf 24 Volt umgestellt. Diese Seafire Version besaß eine gegenläufige Luftschraube. 200 Seafire Mk. 46 wurden bestellt. Jedoch wurden tatsächlich nur 24 Exemplare dieser Version gebaut.

Bausatz: Die Supermarine Seafire Mk. 46 in 1/72 von special hobby erschien erstmals 2013. Dieser Spritzgussbausatz ist sehr gelungen. In dem praktischen Stülpkarton befinden sich gut verpackt fünf Spritzgussrahmen mit 143 (!) Teilen, ein Klarsichtrahmen mit elf Teilen, ein Decalbogen und die typische mehrfarbige Bauanleitung. Ein paar mehr Teile wandern in die Restekiste. Es gibt zum Beispiel zwei verschiedene Rümpfe und viele Teile für die Spitfire-Varianten. Die Strukturen sind sehr gelungen und für eine Lackierung mit der Spritzpistole optimal.

Obwohl es keine Fotoätzteile gibt, sind im Cockpit neun Teile zu verbauen. Es müssen nur noch die Sitzgurte ergänzt werden. Die Rumpfseiten besitzen innen schöne Strukturen. Special hobby bietet hier noch eine interessante Option. Für die Aufklärerversion hat man andere Rümpfe mit den Öffnungen für die Kameras beigelegt. Die Fahrwerksschächte bekommen ein paar Details. Leider ist der Aufbau der Tragfläche klassisch. Hier hätte man durch eine geschickten Aufbau der Teile eine scharfe Hinterkante schaffen können. Dafür ist das Höhenleitwerk in zwei Teile aufgeteilt. Auch das Seitenruder ist aus einem oberen Stück und dem Fanghaken.

Fahrwerk und die Klappen dafür sehen gut aus. Die Tragflächenkühler bestehen aus jeweils vier Teilen. Somit können diese auch in geöffneter Position angeklebt werden. Als Option gibt es zwei kleine Tanks für die Tragflächenunterseite und einen unterm Rumpf. Zum Anbringen der Kleinteile unter der Fläche liefert special hobby detaillierte Maßangaben.

Die sechs Luftschraubenblätter der gegenläufigen Luftschraube müssen einzeln ausgerichtet und angeklebt werden. Auch die beiden Starthilfsraketen liefert special hobby mit. Bei der klaren Schiebehaube gibt es je eine Ausführung für die offene oder geschlossene Variante.

Für die Wartungshinweise gibt es einen separaten Plan. Die tadellos gedruckten Markierungen werden entsprechend den Schwarzweißzeichnungen angebracht. Die Farbangaben sind für das Farbsystem von GUNZE.

Bemalungen:

  • Seafire FR Mk.46, LA561/gelbe 104-CH, FAA No. 1832. Squadron, RNAS Culham, Mai 1948;
  • Seafire F Mk. 46, LA545/gelbe110-CH, FAA No. 1832. Squadron, RNAS Culham, Mai 1948.

Literatur:

Griffon-Powerd Spitfires, WarbirdTech Series Vol. 32, Kev Darling, Specialty Press, ISBN 1-58007-045-0, 2001;

Vickers-Supermarine Spitfire F Mk. 22/24, Michal Ovcacik und Karel Susa, MARK I guide, Prag 2006;

The Supermarine Spitfire – Part 2: Griffon-Powerd, Modellers Datafile No. 5, Robert Humphreys, SAM Publications;

SEAFIRE – From the Cockpit 13, Erich Brown, Ad Hoc Publication 2010, ISBN 978-0-946958-74-0.

Fazit: Die Supermarine Seafire Mk. 46 von special hobby in 1/72 ist nach wie vor auf der Höhe der Zeit. Inzwischen ist das passende Fotoätzteilset vom Hersteller auch wieder lieferbar.

Volker Helms, Godern (September 2023)

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