Vorbild: Das in der CSR entwickelte Flugzeug wurde 1953 offiziell in Dienst gestellt. Gedacht für Aufgaben in der Land- und Forstwirtschaft war das Mehrzweckflugzeug auch im Sanitätsdienst zu finden. Die Bezeichnung dieser Variante war L-60E. Sie konnte zwei Tragen für Kranke in der hinteren Kabine unterbringen. Ab dieser Zeit wurde die „Brigadyr“ in fast allen Ländern des Warschauer Vertrags eingesetzt. Natürlich gab es mit der L-60A auch eine militärische Variante. In einigen, vor allem afrikanischen Staaten, wurde sie auch mit leichter Bombenlast versehen. Die Entwicklung der L-60 entsprach vor allem, was das Tragwerk anbelangte, dem Fieseler Storch. Außer der L-60S mit einem Iwtschenko AI-14R Sternmotor hatten alle anderen Varianten einen luftgekühlten 6-Zylinder Boxermotor. Die Höchstgeschwindigkeit der Maschine betrug 193 km/h.

Bausatz: In der KP-typischen gelb-roten attraktiven Faltschachtel befinden sich zusammen mit der Kabinenhaube 64 Einzelteile. KP bietet den Bausatz wie üblich in verschiedenen Verpackungen an. Die Teile erscheinen auf den ersten Blick etwas kräftig ausgefallen zu sein. Das ist aber nur der Short-Run-Herstellung geschuldet. Daher findet man auch keine Passhilfen. Aber die Gestaltung der Oberflächen des Modells ist sehr gut gelungen. Nur an den Hinterkanten der Tragflächen ist die Darstellung der Niete etwas verwaschen ausgefallen. Ansonsten sind die negativen Gravuren in allen Bereichen sehr präzise ausgeführt. Die Kabine wirkt auch etwas kräftig, ist aber sehr klar und gut einzusehen. Der Kabinenraum beinhaltet die beiden Pilotensitze, den hinteren Passagiersitz, Steuerelemente sowie den hintern Schott und natürlich das Armaturenbrett. Leider ist kein Decal für dieses vorgesehen. Aber das Gurtzeug ist vorhanden. Für die Einsicht in die geschlossene Kabine ist die Detaillierung völlig ausreichend.

Sehr schön sind die separaten Landeklappen für die Flügel – in diesem Maßstab keine Selbstverständlichkeit. Fahrwerk und Streben sind sauber ausgeformt. Die beiliegenden Bomben und das Maschinengewehr lassen ein Modell der militärischen Variante erahnen.

Anleitung/Bemalung: Der historische Überblick der Letov ist nur in Tschechisch vorhanden. Ansonsten ist die Anleitung einfach, aber gut. Auch der Decalbogen macht einen guten Eindruck. Es ist kaum Trägerfilm zu sehen. Es gibt vier Deko-Vorschläge für das Modell. Auf der Rückseite des Kartons findet der Bastler die Bemalungsanleitung für die z.T. recht farbenfrohen Flugzeuge.

Fazit: Alles in allem ein recht schöner Bausatz der im Westen eher unbekannten Maschine. Sogar ein Einsteiger in diesem Bereich dürfte damit klarkommen.

Jürgen Bauer (Juni 2023)                

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