Vorbild: Die Bristol Beaufort wurde ab 1939 unter andern auch von dem britischen Küstenkommando eingesetzt. Die Mk. IA unterscheidet sich hauptsächlich von dem Vorgänger durch den Anbau von Tropenfiltern auf den Motorhauben, um diese in Nordafrika, aber auch im Mittelmeerraum zum Einsatz zu bringen. Des Weiteren wurde ein neuer kugelförmiger Waffenturm in der Rumpfmitte eingebaut. In diesem wurden nun Zwillingsmaschinengewehre eingebaut. Auch in der Bugkanzel wurde diese Abwehrbewaffnung eingebaut. Am auffälligsten aber waren die ASV oder Yagi Radarantennen unter den Tragflächen und dem unteren Bugbereich. Auf den Rumpfrücken wurde noch ein Peilgerät in einer durchsichtigen, tropfenförmigen Verkleidung montiert.

Zwei Bristol Taurus II-Sternmotoren gaben den Bomber eine Geschwindigkeit von maximal 442 km/h. Für die interne Abwehr konnten bis zu sieben MG eingebaut werden. Die Besatzung bestand aus vier bis fünf Mann. Obwohl die Bristol Beaufort in fast allen Gebieten während des zweiten Weltkrieges zum Einsatz kam, stand sie immer im Schatten der Bristol Beaufighter.

Bausatz: Formvariante mit neuen 240 Teilen. Es ist die zweite Variante dieses Typs, welcher sich die Ukrainer dankenswerterweise im 48erMaßstab angenommen haben. Auch in dieser Packung findet der Modellbauer die exzellenten sauber gefertigten Bauteile wie bei der Mk I. Natürlich sind die Hauptteile mit dem Vorgängerbausatz weitestgehend identisch: Die Rumpfhälften mit feinen negativen Gravuren, der schön detaillierte Innenraum mit dem seitlich ausfahrbaren Vickers MG, und natürlich der Platz für den Piloten. Für das Armaturenbrett und den seitlich angebrachten Armaturen gibt es Decals. Allerdings könnte der Bugraum etwas mehr an Details vertragen. Von dem Funkabteil ist nach dem Zusammenbau des Rumpfes leider nichts mehr zu sehen. Im Rumpfinneren sind die Spanten angedeutet.

Modelle für sich stellen die beiden Bristol Taurus-Motoren dar. Hier hat ICM sein ganzes Können im modernen Formenbau gezeigt. Auch ist es zu begrüßen, dass die Landeklappen in abgesenkten Zustand montiert werden können. Das bringt zusätzlich Dynamik an einem Flugzeugmodell. Natürlich gilt diese Option auch für das Höhen- und Seitenruder. Auch das Fahrwerk ist schön ausgearbeitet. Wie bei dem Vorgänger-Bausatz liegt auch in dieser Packung das Torpedo mit dem markanten Heckruder samt Transportwagen bei.

Die Kabinenteile sind kristallklar. Das gilt auch für die Verkleidung der Landscheinwerfer. Neu bei diesem Bausatz ist der Spritzrahmen mit den Antennen für das ASV/Yagi Radar. Diese geben dem Modell sicher eine besondere Optik. Ferner ist ein anderer Schützenstand vorhanden, für den bei dieser Variante verwendete Kugelturm. Auch die Bewaffnung ist dem neuen Modell angepasst.

Anleitung/Bemalung: Die Decals machen vom Druck her einen guten Eindruck. Auch die Bauanleitung, in Heftform, lässt keine Wünsche offen, mit der Ausnahme, dass die Farbrisse der Flugzeuge etwas zu dunkel sind.

Fazit: Wieder mal ein Spitzenprodukt. Vor allem ist zu begrüßen, dass man auf Vorbilder zugreift, die sonst bei anderen Herstellern nicht auf der Agenda stehen.

Jürgen Bauer (Mai 2023)

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