Wie auf der Abbildung der 3cm Flak erkennbar ist, handelt es sich bei der klappbaren Befestigungseinheit für den Sitz des Richtschützen nicht um die dem Modell beiliegende Version, sondern um die späte und vereinfachte Ausführung. Diese unterscheidet sich von der Normalversion dahingehend, dass hier ein gebogenes Rundprofil als Hauptträger des Sitzes zum Einsatz kam.
Unter Verwendung von Referenzfotos der regulären 2cm Flak in der späten Ausführung, bei denen auch diese Sitzhalterung verwendet wurde, habe ich nun versucht, dies im Modell nachzubauen. Wichtig dabei war zum einen, die Halterungs- und Rastwinkel so zu gestalten, dass diese optimal in die Aufnahmewinkel an der Lafettengrundplatte passen und zum anderen, dass die beiden Rohrprofile so in Bezug auf den Winkel der Klebestelle bearbeitet werden, dass das Endstück der Sitzhalterung dann auch richtig sitzt.
Gut zu erkennen auf dem Foto sind auch die zusätzlich angebrachten Details:
Der Sitz selbst kann mit einer minimalen Änderung direkt übernommen werden. Es wird die Zurrspindel an der rechten unteren Seite durch die sternförmige Ausführung ersetzt. Der Sitz wurde an der Halterung angebracht, in die Halterungswinkel eingesetzt und mit einem Splint gesichert.
Im nächsten Bauabschnitt widme ich mich dem Seitenrichtgetriebe. Auf dem Foto der 2cm Flak ist dieses sehr gut erkennbar. Hier sieht man zusätzlich auch die finale Ausführung des Richtschützen, bei dem die Rückenlehne nur mit einem Holm befestigt war. Bei unserem Prototypen war dies noch nicht der Fall.
Aber weiter mit dem Seitenrichtgetrieben. Ebenso im Gegensatz zu dem Foto, wurde als Richtrad die alte Version der 2cm Flak benutzt. Auf Basis weiterer Originalfotos habe ich ein paar Nieten ergänzt und den vereinfachten Kurbelgriff durch eine selbst hergestellte Kurbel ersetzt.
Die Geometrie des Modellteiles für den Getriebekasten weist einige Unterschiede im Vergleich zum Original auf.
Die wichtigsten Änderungen:
Ein weiteres Bild des Originales, jedoch an einer 2cm Flak zeigt nochmals die Getriebeeinheit.
Im nächsten Schritt wurde die erstellte Getriebeeinheit eingebaut und auf beiden Seiten der Seitenwände im hinteren unteren Bereich Löcher gebohrt, die auch auf dem Vorbild erkennbar sind. Zusätzlich wurde noch aus Plastiksheet ein Blech erstellt und als Querplatte zwischen den beiden Seitenteilen der Lafette verklebt.
Weiter ging es nun mit dem oberen hinteren Bereiches der Lafette. Im Original findet man an dieser Stelle ein Winkelblech, auf dem sich die Zielsteuereinheit befand.
Da dieses Teil inklusive kompletten Aufbau nicht den Originalteilen entspricht, habe ich die Grundplatte aus Plastik neu erstellt und bei meinen Recherchen auch herausgefunden, dass diese hinten mittig eine runde Aussparung und im vorderen Bereich eine trapezförmige Aussparung hatte.
Die Stimmigkeit zwischen Modell und Vorbild wurde überprüft und schließlich hatte ich eine passende Grundplatte. Auf drei kreisförmigen Abstandshaltern wurde dann der Steuerkasten gesetzt, den ich auch neu erstellt habe, da die Geometrie des Bausatzes nicht stimmte. Leider gelang es mir in diesem Fall nicht, die optimale Form zu finden, jedoch fand ich einen akzeptablen Kompromiss in Bezug auf Länge, Höhe und Breite des Kastens. Auf diesen Kasten passte ich dann auch eine Abdeckplatte an, die ich erst im Nachgang angefertigt habe, da mir am Anfang meiner Recherche dazu irreführende Informationen vorlagen.
Im letzten Teil dieses Bauabschnittes habe ich die Basis für den Visierarm neu aufgebaut. Dies war eine Konsequenz des neuen Steuerkastens. Auch hier habe ich einen Kompromiss in Bezug auf die Dimensionen und dem Original gefunden.
Die Basis für den Visierarm wurde komplett neu aufgebaut und mit diversen Details versehen, wobei ich das Teil so gestaltet habe, dass der Visierarm wie beim Original (und auch beim Modell) frei beweglich befestigt werden kann.
Gert Brandl, Berlin (Februar 2013)
Weiter geht es im Teil 7 des Bauberichtes mit dem Visierarm und der Visiereinheit.