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Messerschmitt Bf 110 E-2

Eduard - ProfiPack - 1/72

Vorbild: Die Bf 110 E wurde aus der C/D dem Einsatzbedarf entsprechend weiterentwickelt, d. h. die Bombenzuladung wurde erhöht. Die Bf 110 E hatte serienmäßig 2 ETC 500 unter dem Rumpf und je 2 ETC 50 unter den Flügeln. Die starre Bewaffnung besteht aus 4 MG 17 und 2 MG-FF, dazu ein bewegliches MG 15 zur Abwehr nach hinten. Damit konnte die Bf 110 E gut als Jagdbomber und auch als Zerstörer eingesetzt werden, ohne Bombenzubehör auch als Nachtjäger.

Äußerlich war die E von C/D durch 2 Merkmale zu erkennen,

Bausatz: Endlich ein vernünftiger Bausatz der Bf 110 E und dann gleich so ein Spitzenerzeugnis. Der Bausatz ist stimmig in den Maßen. Die Teile sind sauber gegossen und passen sehr gut zusammen. Keine Nacharbeit erforderlich, feinste Blechstösse, zart angedeutete Nietreihen. Ganz Toll.

Die Fotoätzteile sind so ordentlich auf hauchdünnem Metall geprägt, dass man sie mit einem scharfen Skalpell herauslösen kann. Man braucht keinen Seitenschneider oder gar Trennschleifer. Die Klarsichtteile sind hervorragend. Ebenso der Decalbogen, der sauber auf hellblauem Trägerpapier gedruckt ist. Es werden 5 Bemalungen offeriert mit den passenden Abziehbildern. Da die Buchstaben einzeln sind, kann man noch mehr Kennungen kombinieren. Zum Abkleben der Kanzel liefert EDUARD die hauseigenen gelben Masken gleich mit. Siehe hierzu auch den First Look Bf 110 E von Volker Helms.



Bau des Modells: Die Bauanleitung ist absolute Spitze. Sehr ausführlich und zeigt wirklich deutlich, wo die einzelnen Teile hingehören, mit den verschiedenen Zwischenschritten. Wegen der beiden beiliegenden Rümpfe muss man sich gleich festlegen, welche Variante man bauen will. Die "Irak"-Version hatte den verlängerten Rumpfsteiß, der das Schlauchboot enthielt. Auch sehr gut an der Reißleine zu erkennen, die entlang des Rumpfes lief. An diesem Rumpf ist auch die Drosselklappe für die Heizung im Beobachterraum angedeutet. Beim anderen Rumpf fehlt sie, ist ja auch der C/D Rumpf. Man kann sie einritzen oder aus einem Rest des Fotoätzteils die Klappe ausschneiden und ankleben.

Die Kabine ist Spitze, so detailliert, schon fast ein eigener Bausatz. Man muss die gleiche Zeit investieren wie für den restlichen Bausatz.

Auf 2 wirklich kleine Fehler muss ich noch hinweisen.

Die Bf 110 E hatte 2 MG ff mit je 180 Schuss. Die waren verteilt in je 3 Trommeln à 60 Stück 2 cm Munition. Also 6 Trommeln und nicht 7 wie der Bauplan suggeriert. Der Platz hinter dem Gestell mit 2 Trommeln war vorgesehen für eine leergeschossene Trommel. Die volle Trommel gehört lt. Handbuch auf die andere Seite.

Lt. Bauplan soll man im unteren Tragflächenteil 4 Rechtecke öffnen. Die vorderen sind in Ordnung, dort entweicht der Gasdruck beim Schießen. Die hinteren für die Hülsenableitung kann man sich sparen, denn die werden vom Bombenträger verdeckt. Dafür muss man am Bombenträger die beiden Rechtecke mittig ganz außen öffnen, dort wurden die Hülsen ausgeworfen.

Man wird durch die Hervorragende 16seitige Bauanleitung so toll geführt, dass es einfach keine Schwierigkeiten gibt. Damit findet sich auch ein wenig geübter Modellbauer zurecht. Es ist alles so sinnvoll durchdacht und passt so hervorragend, dass damit alles gesagt ist. Nur noch eine Bemerkung, ich habe überhaupt nicht gespachtelt.

Die Farbgebung erfolgte nach Vorschlag 1. Nur die RLM-75-Flecken habe ich mich nicht getraut zu spritzen, dafür habe ich die ganze Oberseite des Modells mit Wattestäbchen abgetupft. Der Effekt ist fast der gleiche.

Die letzten Arbeiten sind dann die sehr guten Decals anzubringen, die Antennenanlage anzubauen und das ganze Model mit einem matten Schutzlack zu versehen.

Bemalungen und Decals:

  1. G9#JM, 4./NJG 1, St. Trond, Februar 1942
  2. S9#NN, 5./ZG 1, Russland 1942
  3. S9#HP, 6./ZG 1
  4. LN#LR, 1.(Z)/JG 77, Finnland 1942
  5. Wk.-Nr. 4035, Sonderkommando Junck, Irak, Mai 1941

Die Decals sind auf hellblauem Papier gedruckt und ohne Versatz. Man muss mit etwas Sorgfalt arbeiten, damit sie nicht zerreißen.

Fazit: Ein ganz t o l l e s Modell. Ich warte gespannt auf die "G"-Version in 1:72.

Quelle: Handbuch Bf 110, Luftfahrt-Archiv Hafner

Peter Susat, Medelby (Sept. 2012)