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Albatros D.III

Eduard No. 8097 - 1/48

Zum Vorbild und Modell: Über das Modell habe ich bereits im April einen Bericht angefertigt – nachzulesen bitte hier: Bausatzbesprechung Albatros D.III

Bemalung: Für die Farben verwendete ich wie immer einen Mix aus verschiedenen Farben von Games Workshop (GW-Farben und Sprays von Citadel). Nach dem Zusammenbau der einzelnen Baugruppen wurde zuerst das Innenleben der Maschine bemalt. Die Holzmaserung wurde nur angedeutet, dafür kamen nach der Bemalung gleich 2 Schichten Washing (mit Gryphonne Sepia) zum Einsatz um die Konturen des Cockpits besser hervor zu heben. Das ganze wurde dann noch ganz leicht hell (Codex Grey) gebürstet bevor es dann an den Einbau der Gurte und diverser Kleinteile im Cockpitbereich ging.

Genau so einfach gestaltete sich die erste äußere Bemalung der Maschine. Nach der Grundierung mit Spray aus der Dose (Skull White) wurde der ganze Rumpf mit einem gelblich/ hellbraunen Mix verschiedener Farbtöne und noch einer dünnen Schicht Washing (Gryphonne Sepia) versehen.

Danach wurde es echt stressig denn Abschnittsweise wurden die einzelnen Holzplatten des Rumpfes mit dünnen Streifen (Snakebite Leather) versehen – eine langwierige Arbeit die sich am Ende jedoch am fertigen Modell bezahlt macht. Dabei achtete ich darauf, dass es keine geraden Linien gab sondern fügte immer wieder ein "Holzauge" in die Maserung ein. Anschließend folgte nochmals eine dünne Schicht (Gryphonne Sepia) bevor es dann an die grau übermalten Metallteile des Rumpfes und die Farbgebung der unteren Tragflächen ging.

Danach ging es mit dem Zusammenbau des Modells schnell weiter. Einzig die Notwendigkeit, sich die 2 Rohre zw. Motor und Tragflächenkühler selbst herzustellen, nervt bei diesem sonst guten Modell etwas. Bei der Bemalung entschied ich mich für eine "frühe" D.III der Jasta 17, geflogen im Frühjahr 1917 von VzFw Julius Buckler. Nach der mühevollen Arbeit am Rumpf ging der Anbau und die Bemalung der restlichen Teile dagegen recht zügig voran.

Nach der kompletten Bemalung folgte das Aufbringen der gut gedruckten Abziehbilder – leider rutschte mir das Rumpfband dabei ca. 1,0-1,5mm zu weit nach hinten was ich zu spät bemerkte. Dem Gesamteindruck des Modells tut dieses jedoch keinen Abbruch. Auf eine übertriebene Alterung verzichtete ich denn auf den 2 mir zur Verfügung stehenden Fotos sieht die Maschine noch sehr neu aus.

Als Verspannung verwendete ich wie üblich 0,3mm starken Draht und nach einer dünnen Schicht Mattlack aus der Dose war das Modell auch schon fertig.

Der Pilot: Julius Buckler wurde am 28.03.1894 in Mainz geboren. Den Kriegsausbruch 1914 erlebte er im 117. InfRgt. Bereits im September 1914 wurde er an der Westfront schwer verwundet (EK II) und war in Folge dessen nicht mehr voll Fronttauglich. Da er sich für Fliegerei begeisterte, wechselte er nach seiner Genesung zur Flieger Ersatz Abteilung 6 in Gossenhain und errang in nur 4 Wochen seine Pilotenlizenz. Doch statt erneut an die Front zu kommen, musste er noch für einige Monate als Ausbilder in Gossenhain bleiben bevor er zur Artillerie Flieger Abteilung 209 versetzt wurde. In diesem Verband flog er 1916 u.a. Einsätze im heftig umkämpften Gebiet von Verdun, jedoch vermutlich zumeist als Beobachter (EK I).

Als am 23.10.1916 die neue Jasta 17 aus Teilen des KEK Metz aufgestellt wurde, war Julius Buckler – jetzt im Range eines Vizefeldwebels – einer der ersten neu zugeteilten Piloten der die Staffel erreichte (11.11.1916). Die nächsten 2 Jahre sollte er dieser Staffel treu bleiben. Seinen ersten Abschuss erzielte er bereits am 17.12.1916, den zweiten dann am 14.02.1917. Ab da wuchs seine Abschussbilanz schneller bis ihn nach 11 Siegen am 17.07.1917 das Glück verlies und er im Luftkampf verwundet wurde. Nur 2 Wochen später war er wieder einsatzbereit und flog erneut Kampfeinsätze, zu früh denn am 12.08.1917 wurde er erneut verwundet. Dieses Mal dauerte es etwas länger bis er wieder bis er wieder Einsatzfähig war – erst Ende September konnte er seine Siegesserie fortsetzen. Am 28.10.1917 erzielte er seinen 20. Luftsieg, die magische Grenze für den Orden Pour le Merite… allerdings nur für Offiziere. Am 18.11.1917 erzielte er dann gleich 3 Luftsiege (insg. 29) und wurde zum Leutnant der Reserve ernannt. Die nächsten Tage waren nicht ganz so erfolgreich aber am 29.11. 1917 schoss er einen feindlichen Beobachtungsballon als 30. Luftsieg ab – nur einen Tag später wurde er erneut verwundet, dieses Mal schwer. Mit Verletzungen in Armen und im Brustbereich überlebte er den Absturz aus ca. 800m mit viel Glück und mehreren Brüchen.

Im Lazarett wurde er dann am 04.12.1917 mit dem Orden Pour le Merite ausgezeichnet (am Vortag offiziell verliehen). Es dauerte bis zum März 1918 bevor er wieder zu seiner Einheit zurückkehren konnte – nur um bereits am 06.05.1918 erneut verwundet zu werden – seine fünfte Verwundung im Krieg was ihm das Goldene Verwundetenabzeichen einbrachte. Nach 8 Wochen kehrte er erneut zur Jasta 17 zurück. Noch am 22.09.1918 wurde er dann offizieller Staffelführer der Jasta 17 (die er jedoch schon seit dem 05.08.1918 für seinen verletzten Vorgänger geführt hatte) und beendete den Krieg im November 1918 mit insg. 35 Luftsiegen (davon 6, a.Q. 7, Ballons), ein weiterer – Nr. 36, am 08.11.1918 erzielt – wurde nicht mehr bestätigt.

Die Jasta 17 erzielte von 1916-1918 insgesamt 101 Luftsiege, verlor im Gegenzug jedoch auch 10 gefallene sowie 2 verunglückte Piloten.

Julius Buckler veröffentlichte 1937 seine Kriegsbiographie ("Maulaula – der Schlachtruf meiner Staffel") – eine sehr gute Einsatzgeschichte der Jasta 17 von 1916-1918. Im zweiten Weltkrieg diente er als Major in der Luftwaffe, im Zeitraum 1942-45 als Kommandant des Fliegerhorstes Strausberg.

Julius Buckler starb vor 50 Jahren, am 23.05.1960, im Alter von 66 Jahren in Berlin.


Die "frühe" Albatros D.III von VzFw Julius Buckler, in dieser Maschine erzielte er am 26.04.1917 seinen ersten von 6 Ballon-Abschüssen.

Quellen/ Literatur::

Holger Schimpf, Erfurt (Mai 2010)