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Trumpeter MiG-21 F-13 'DDR'

von Julian 'Jules' Hales-Sheffield England

Dieses Modell sollte ein Geschenk für Rainer, den Vater meiner Ex-Freundin, werden, da er mich im Sommer 2005 durch das Militärflugzeug Museum in Rothenburg geführt hat, wo man viele verschiedene MiG-21, Suchois Hubschrauber und Lastwagen sehen konnte. Alles was ich sagen konnte war: Wow!

Bei einem weiteren Besuch in Deutschland 2005 habe ich ihm den neuen 1:72 Bausatz der MiG-21 F13 geschenkt. Was für ein fantastischer Bausatz! Für den Besuch 2006 und Rainers Geburtstag konnte ich mich jedoch einzig und allein für einen Riesen- 1:32 Bausatz entscheiden.



Der Bausatz

Zu dieser Zeit hatte ich schon zwei Bausätze auf Lager, die 1:32 MF und UM. Ich wollte aber eine F-13, die ich auch mit dem Trumpeter Bausatz auch fand, dieser hatte jedoch keine DDR Markierungen. Die richtigen Abziehbilder zu finden sollte ein Problem werden aber mehr dazu später.

Wie das so üblich ist, habe ich mit dem Cockpit angefangen. Da ich ein richtiger MiG-21 Fan bin und sehr viele Bücher zu dem thema habe, ist mir sofort aufgefallen, dass der Steuerknüppel zu modern war. Mit einem kleinem Schnitt konnte ich ihn verbessern. Weil der mir der Detailgrad des Cockpits ausreichend erschen, habe ich hier nichts ergänzt. Dann habe ich das Cockpit vorsichtig lackiert und ein bisschen trockengemalt. Der Schleudersitz war OK. Außerdem hatte ich leider kein Geld, um mir einen Resinsitz zu kaufen, was schade ist, da die Kanzel etwas geöffnet ist. Der Bausatz gestattet es die Landeklappen abzusenken aber nicht so wie ich es an dem echten Flugzeug gesehen habe. Ich habe sie so weit wie möglich heruntergedrückt.

Mein Modell sollte das Abbild eines FLugzeuges werden, neben dem ich selbst gestanden habe. (siehe Fotos) Die Montageweise der Flügel war vollkommen neu für mich, aber kein wirkliches Problem, von der korrekten Ausrichtung an der Vorderseite abgesehen. Die Passgenauigkeit war allgemein sehr zufriedenstellend, ich hatte nur beim Rumpf vorne und hinten ein paar Passprobleme. Dort musste der Rumpf geschliffen werden. Ich habe das Triebwerk nicht eingebaut und verwandte auch nicht den mitgelieferten Wagen für den Hinterrumpf.

Das Hauptproblem waren die Fahrwerksbeine und Kleinteile, zu deren Anbringung und Details meine Bücher keinen genauen Aufschluss gaben und die Bauanleitung schon gar nicht.

Ich habe die Luftbremse geöffnet dargestellt. Ich hatte vorgehabt ein paar Panele offen zu lassen, da bei dem echten Flugzeug die Teile einfach nur auf dem Flügel lagen. In letzter Minute habe ich entschieden sie doch anzukleben, dabei ist mir eine Luftbremse kaputt gegangen.

Das Kabinendach hatte einen großen Grat, der auspoliert werden muss. So etwas habe ich ich selbst noch nie versucht. Ich habe dann einen Kumpel gefragt, ob er mir helfen könnte. Naja, eigentlich ich habe das Problem erwähnt und er hat mir gleich seine Hilfe angeboten.

Die Räder sind mit einer kleinen Schraube befestigt. Da der Bausatz noch 2000 Meilen reisen sollte, habe ich noch etwas Sekundenkleber dazugegeben.

Ich habe alle Waffen weggelassen, es gab zwar eine große Auswahl aber wie auf den fotos zu sehen, habe ich nichts davon gebraucht.

Die verlorenen Details um den Nasenkonus vor dem Kabinendach habe ich so gut wie möglich mit einem Bleistift wieder angebracht.

Bemalung

Da das Vorbild-Flugzeug schon ziemlich abgerissen war, habe ich mir anhand der Originalfotos die richtigen Farben zusammengemischt. Die Alterung erfolgte mit verschiedenen Metallfarbtönen, u.A. auch metallische Silbertöne aus der neuen Revell Acryl-Serie. Ich wollte so verschiedene Farbschattierungen hinbekommen, wie sie auch Naturmetall besitzt. Wegen meiner schlechten Gesundheit kommt es vor, dass große Zeitabstände zwischen meinen gebauten Modellen liegen. Deshalb vergesse ich oft neue Ideen und Methoden ... das ist wie jedesmal neu Fahrrad fahren zu lernen.

Hier wie ich es diesmal gemacht habe: Zum Polieren der silbernen Farbtöne benutze ich einfach meine Finger. Für den Aluminiumbug verwandte ich Humbrol Farben. Die ausgeblichenen Nummern malte ich von Hand mit der gleichen Farbe, jedoch etwas mit schwarz abgetönt. Die Akzentuierung erfolgte mit dem Bleistift.

Decals

Bei einem meiner Deutschlandbesuche 2005 habe ich einen Modellbauladen in Zittau besucht. Ich habe nur ein paar 1:72 und :48 DDR Markierungen für meinen Vorrat gekauft. Als ich nach 1:32 DDR Decals fragte, sagten man mir, dass es sie nicht gäbe.

Im Februar 2006 habe ich bei der IPMS Deutschland angefragt, ob es irgendwo eine Quelle für 1732er DDR Hoheitszeichen gibt, denn die IPMS Großbritannien hat für ihre Mitglieder eine Abziehbilder-"Bank".

Zwei Tage später wurde ich nach meiner Adresse gefragt ... sie konnten also helfen, also bedankte ich mich und wartete. Ich musste nicht lange warten. Binnen weniger Tage hatte ich zwei riesengroße neue Decalsätze in der Hand, mit Abzeichen vom Anfang bis Ende der DDR. Da sage ich nur: Boah!!! Außerdem erhielt ich ein IPMS Magazin mit Flyern, für die IPMS Deutschland Ausstellung im September 2006. Der Typ vom IPMS Deutschland hat mich nur gebeten, ein paar Bilder zu machen und einen kleinen Artikel zu schreiben. Nun hatte ich die Abzeichen und Nummern, die ich brauchte und konnte am Abziehbilderbogen nachvollziehen, wie sich die Markierungen über die Jahre langsam veränderten.

Die Abziehbilder ließen sich super verarbeiten. Ich habe vorher Future Bodenpolitur als Glanzlack aufgetragen - benutzt das eigentlich irgendjemand wirklich für den Küchenboden und nicht nur für den Modellbau?. Es gab kein "Silbern" und auch keine Risse in den Abziehbildern bei der Verwedung von Sol und Set. Danach habe ich mehr Future (gemischt mit Tamiya Matt) aufgetragen, um den Glanz etwas zu brechen.

nun lief mir langsam die zeit davon. Nur noch zwei Tage bis zum Flug nach Deutschland. Ich habe noch Radkeile aus Holz hergestellt und rot angemalt, eine kleine Dioramenplatte ... und fertig

Fazit

Der Bausatz ist großartig, nicht perfekt aber ich bin sehr zufrieden. Es sieht aus wie eine MiG, es fühlt sich an wie eine MiG und es riecht wie eine MiG!

Etwas in Sorge darüber, den Bausatz heil von Sheffield nach Berlin zu bekommen, habe ich ihn die ganze Zeit in meinem Handgepäck bei mir getragen. Leider hatte ich zu Anfang etwas Pech: ich habe die hintere Spitze des Leitwerks abgebrochen, aber ich hatte zum Glück auch einen Notfall Reparatursatz dabei. Alles was am Ende abgefallen war, waren die Fahrwerksklappen und das Kabinendach. Nichts was man nicht reparieren kann. Es war kein Pitot am Vorbild-FLugzeug, also habe ich auch keins angebaut.

Wer einen schönen 1/72 Bausatz sucht, nimmt den Revellbausatz. Für 1:32 kann ich jedoch den Trumpeter empfehlen!!!

Eigentlich wollte ich den Bausatz Rainer an seinem Geburtstag schenken, nur um Danke für die schönen Reisen in 2005 zu sagen. Am Ende habe ich ihm dem Bausatz schon vorher gegeben. insgesamt habe ich ein paar monate an dem bausatz gearbeitet, da ich schon Ende 2005 die Idee zu diesem Geburtstaggeschenk hatte. Es schien ihm zu gefallen, als ich ihn ihm gab.

Ich möchte mich bei Volker Helms vom IPMS Deutschland für das organisieren der Decals, bei Herrn Ott von TOM für die Decals und bei meinem Kumpel GAZ für das Leihen des Kanzel-Politur Sets bedanken. Am meisten bedanke ich mich bei der gesamten Familie Klupsch aus Niesky, besonders bei Rainer für ein wundervolles 2005. Mit Mitteldeutschland verbinde ich eine Menge wundervoller Erinnerungen. Ich bin jetzt schon ein paar mal dort gewesen und ich hoffe es auch bald wieder sein zu können, um den Osten und Südosten der Bundesrepublik weiter zu erkunden.

cheers

Jules