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Pitts Special S2A

OO-NUE "WEBA"

Modell: AZmodels
Decals: Bausatz

Mangels Wissen, spare ich mir mal Ausführungen zum Vorbild, der echten OO-NUE. Diese soll mal Hauptbestandteil eines Werbefilms für Weba gewesen sein ... Zur Pitts Special gibt es einige Bemerkungen im First Look. Also diesmal gleich zum Bauen.

Dies ist eines der Modelle, die ich sofort begonnen habe, nachdem ich die Besprechung geschrieben hatte. Zunächst ging auch alles ganz zügig voran. Das Cockpit ist eher sparsam ausgestattet, aber man sieht davon später ohnehin nicht viel. Also schnell die Teile zusammengefügt und eingebaut. Leider gestaltet sich dieser Akt eher knifflig, da hier nichts so recht zusammen passen will und irgendwelche Gegenhalter oder Positionierungshilfen im Rumpf gibt es nicht. Nach einiger Schnitzerei und „Optimierung“ der Teile fand schließlich doch alles einen sinnvollen Platz.

Wer es bisher nicht gemerkt hatte, wird nun so nach und nach feststellen, das dies ein kleines Modell ist (für 1/48). Naja aber wenn der Rumpf zusammen ist und die Nase dran, sollte das gröbste geschafft sein .. dachte ich. Den Rumpf habe ich übrigens ausführlich geschliffen und poliert, so dass keine Fugen mehr zu sehen waren und die leichte Orangenhaut sich verabschiedete. Schließlich sind diese fliegenden Gocarts im Original glänzend lackiert.

Dann habe ich das Leitwerk und die Fahrwerksbeine sowie den unteren Flügel montiert. Hier ist oft raten angesagt, da weder aus der Bauanleitung noch anhand der Teile wirklich klar wird was wo hin kommt. Fotos aus dem Internet und etwas Mut zur Wissens-Lücke helfen hier. Die Verstrebung des Fahrwerks erfolgte mit geätzten Spannbändern vom PMC Lübeck die auf Länge geschnitten und mit Sekundenkleber gesichert wurden.

Nun sieht das ganze schon irgendwie nach Flugzeug aus und man nähert sich der Farbgebung. Aus irgend einem unerfindlichen Grund hat AZmodel asymmetrische Flügelstreben beigelegt. Die Fotos zeigten alle, das das „Dreieck“ unten genauso groß ist wie das am Oberflügel. Eine Passprobe zeigte auch, das dieser Flügel zu niedrig angebracht sein würde. Also habe ich die Streben auf dem Unterflügel montiert und dann abgeschätzt (mit Hilfe der zentralen Streben) wie der obere Flügel sitzen müsste. Diese Höhe habe ich dann mit plastic sheet von Evergreen ergänzt und siehe da es wird annähern symmetrisch. Wie gesagt, ein seltsamer Lapsus.

Nun ging es also erst mal zur Farbgebung. Das Blau habe ich mir anhand der Fotos von Airliners.net und Co. Selbst angemischt, bis es meinem Auge gefiel. Es kommt auf den Fotos leider ganz anders und ganz unterschiedlich heraus, so dass ich mir für die finale Fotoreihe noch eine graue Pappe besorgt habe (was aber auch nicht viel half). Dies bedeutete Später noch reichliche Abklebearbeiten für die Oberseite des Oberflügels.

Nun folgten die Nassschiebebilder. Insgesamt eine mühselige Arbeit und auch nicht gerade einfach, da auch hier Modell und Decals nicht zusammenpassten … geschweige denn das Original. Die Abziehbilder unter dem Flügel ließ ich erst mal weg, da hier noch die Verspannung verklebt werden sollte. Ansonsten habe ich versucht mich den Fotos des Original zu nähern und so genau haben dies wohl die wenigsten im Kopf. Besonders auffällig ist allerdings der fehlende Schriftzug „Arséne“ unter dem Cockpit.Andererseits fliegt die Maschine in den verschiedensten Konfigurationen und Bemalungen und vielleicht hat sich AZ an den Werbefilm mit diesem Flugzeug gehalten, den ich nicht kenne.

Nun also zur Hochzeit mit dem oberen Flügel. Zunächst habe ich mit einem kleinen Handbohrer die Löcher für die Verspannung gebohrt (wieder ist Recherche angesagt). Auch am Heck gibt es einen „umlaufenden“ Spanndraht. Mittels rauchfarbenem „unsichtbarem“ Nähgarn stellte ich sodann die Drähte dar. Der Flügel wurde auf den Streben montiert und dann die zentrale Stützen eingefügt. Die bereits im Rumpf verklebten Drähte zog ich durch die zuvor gebohrten (vor der Montage s.o.) Löcher und verklebte sie unter Spannung mit Sekundenkleber. Dieses Garn ist etwas dehnbar. Ich habe es aber nicht unter Vollast gesetzt, sondern nur straff gespannt, so dass es nicht durchhängt. So ergibt sich der Effekt, dass man auch mal gegen diese Verspannung stoßen kann, ohne gleich Bruch zu erleiden. Gleichzeitig funktioniert der Drahtverhau wie beim Original und versteift das Modell extrem.

Nun kam ein Problem, das mich mehrere Monate gekostet hat, da ich öfter mal eine Auszeit brauchte. Zunächst mussten die Klebestellen der Drähte oben und unten verschwinden. Also schleifen spachteln schleifen. Dann gab es eine Schicht weiß oben, da AZ hierfür Blaue Abziehbilder beilegt (alle anderen Strahlen sind weiße Abziehbilder). Hier muss man erst mal halbwegs den weißen Ton treffen. Unten ging's einfacher: Blau aus meinem angemischten Vorrat.

Nun weiter oben: Blaue Abziehbilder aufbringen und korrekt ausrichten. Mir ist natürlich völlig klar, das dies auch „einfacher“ geht, indem man jetzt direkt maskieren würde. Für mich funktioniert das aber besser, wenn ich schon mal sehe, wie es sein soll, so dass ich evtl. beim Maskieren Korrekturen einbauen kann. Nachdem die Decal durchgetrocknet waren, musste ich die weißen Flächen abdecken und mal wieder das ganze Modell abkleben – bei mir gelangt immer irgendwelcher Sprühnebel auf das Modell, wenn ich das mal nicht mache. Dann wieder das "Mischblau", nun zum letzten mal .. naja fast.

Zum Abschluss der Markierung brachte ich noch die Decals auf der Unterseite an. Diese sind auf dem Karton falsch dargestellt und natürlich nicht spiegelschriftlich, sondern um 180° zueinander gedreht … allerdings habe ich auf den mir zugänglichen Bildern immer nur auf einer Seite (vom Cockpit gesehen in Flugrichtung - rechts) den WEBA Schriftzug gesehen, links befindet sich groß die Registrierung OO-NUE in weiß unter dem Flügel. Aber wie schon erwähnt, vielleicht flog sie auch mal so. Die Farben hatte ich bisher glänzend gehalten, irgendwie gefällt mir das aber nicht so, und ich habe noch mal eine dünne Schicht matt darüber genebelt, um alles zusammen zu bringen.

Nun folgten die letzten Teile, der Sporn, Propeller und die leider zu großen Verglasungen (hier auch noch mal ein letzter Farbeinsatz). Solche Teile selbst anzufertigen, ist nicht so mein Ding und ich wollte das Modell einfach fertig haben, also ist es, wie es ist. Letztes Detail waren die Holzleisten zwischen den Spanndrähten. Man könnte noch Vieles an Details ergänzen .. aber das überlasse ich lieber Anderen.

Fazit: Dies ist mit Sicherheit kein Bausatz für ungeübte Modellbauer oder gar Anfänger. Ich bin zwar mit meinem Ergebnis ganz zufrieden, mir aber gleichzeitig völlig bewusst, das Viele dies noch besser machen würden (und das auch wollen würden). Ich habe von AZ auch noch die Zlin 50LS im Stapel und werde diese sicher irgendwann in Angriff nehmen, aber im Moment konzentriere ich mich auf andere – leichtere – Projekte. Letztendlich kann man aber doch froh sein, dass man solche Zivilen Modell überhaupt im Maßstab 1/48 erhalten kann und wer sich dafür interessiert wird aus diesem Bausatz auch ein schönes Modell bauen können

Steffen Arndt, Ettlingen (Juni 2010)