Wilhelm Moritz wurde am 29.06.1913 in Hamburg-Altona geboren. Er war seit 1933 Berufssoldat und gehörte bei Krigsausbruch der II./ZG1 an, mit der er am Polenfeldzug teilnahm. Im Sommer 1940 kam er zur II./JG 77 nach Norwegen und später Westfrankreich. 1941 wurde er zur Jagdschule 4 als Ausbilder versetzt. Seit dem 03.04.1942 führte er die 11./JG 1 an der Deutschen Bucht als Staffelkapitän, wurde am 10.09.1942 in den Stab II./JG 51 an die Ostfrontversetzt und im November zum Staffelkapitän der 11./JG 51 enannt.
Ein Profile einer frühen Bemalung von Wilhelm Moritz' Sturmbock von Neil Page (Oschersleben aftermath) ---
Leider musste ich aufgrund der deutschen Rechtslage andem Bild herumpfuschen. Schaut euch auch mal die verlinkte Seite an.
Nach etwa 25 Luftsiegen beim JG 51 kam er am 19.10.1943 als Staffelkapitän zur 6./JG 3 in die Reichsverteidigung und führte ab 24.03.1944 die berühmte Sturmgruppe IV./JG 3. In härtestem Einsatz gegen die 8. US Air Force gelang es seinem Verband mehrmals amerikanische 4mot. Pulks zu zersprengen und aufzureiben (z.B. bei der bekannten Luftschlacht von Oschersleben), wofür er zweimal namentlich im OKW Bericht Erwähnung fand. Nach 41 Luftsiegen und in anbetracht seinen hervorragenden Leistungen in der Verbandsführung, wurde ihm am 18.07.1944 das Ritterkreuz verliehen. Ende November 1944 gab er, völlig abgeflogen, die Gruppe ab und wurde am 14.12.1944 Kommandeur der IV./EJG 1. Vom 18.04. bis 01.05. 1945 übernahm er die II./JG 4.
Auf über 500 Feindflügen erzielte er 44 bestätigte Luftsiege, von denen etwa 12 viemotorige Bomber waren.
(Quelle Obermaier: Die RK-Träger der Luftwaffe Bd.1) Für weitere Details zu den Sturmgruppen möchte ich auf die o.g. Literatur und die Website von Neil Page verweisen: Katschmarek (Neil ist übrigens auch für die Übersetzung der JG 300 Chronik von Jean-Yves Lorant ins Englische verantwortlich)
Einen etwas ausführlicheren Kitreport gibt es hier: Fw 190 A-8 R2 First Look Nun zum Bau des Modells. Ich hatte mir also vorgenommen das gute Stück ohne Zubehörteile zu bauen, "out of the box" wie es so schön heißt. Um es gleich vorweg zu nehmen: hier erwarten einen keine Fußangeln und auch keine wie auch immer gearteten Probleme.
Los geht's wie immer mit dem Cockpit. Hier kommt es natürlich zur ersten Abweichung. Der Arbeitsplatz des Flugzeugführers ist zwar recht gut detailliert, es fehlen jedoch Gurte. Hierfür musste der Eduardsatz mit den bereits farbig bedruckten Jägergurten der Luftwaffe herhalten. Dies ist eine problemlose Ergänzung, die auch Modellbauanfänger vor keine allzugroßen Probleme stellen wird, jedoch eine erhebliche Aufwertung des Modells darstellt.
Mit dem Modell geht es jetzt rasch voran. Beim Flügel muss man sich entscheiden, welche Version man darstellen möchte. Da ich den Sturmjäger bauen wollte, musste es natürlich die Abdeckung für die 3 cm Kanone sein. Die dabei entstehenden überflüssigen Nähte wurden mit Spachtel geschlossen und nach dem Trocknen geglättet. Vor der Hochzeit von Rumpf und Flächen die Löcher für den Tankträger nicht vergessen!
Ich hatte noch einen Aires Satz mit separaten Steuerflächen für das Höhenleitwerk herumzuliegen, weshalb ich mich entschloss, diesen samt Seitenruder einzubauen. Der Hornausgleich des Ruders war dann prompt auch etwas zu klein, was ich mit Plastikprofilen behob. Den Untergrund für die Kabinenpanzerung habe ich mit Verdünnung gereinigt und anschließend die Vinylaufkleber angebracht. So wie sie dem Bausatz beiliegen, sind sie etwas strukturlos, weshalb ich in der Zukunft wohl den Einsatz von Ätzteilen bevorzugen würde. Beim Zweiten habe ich dann zumindestens die 3 Teile einzeln ausgeschnitten und angebracht.
Ein letztes Problem wartet dann noch. Tamiya hat nämlich die deutlich zu klein gestalteten Hauptfahrwerksräder nicht korrigiert. Daher griff ich auf Ersatz aus der Zubehörkiste, in diesem Fall von Cutting Edge. Die restlichen Teile sind dann schnell angebaut und es geht ans Abkleben. Eigentlich beabsichtigte ich die Scheuklappen vor dem Lackieren anzubringen, da sie aber nicht 100-prozentig formschlüssig anliegen. Bemalte ich sie dann doch separat. Leider kam es, wie es kommen musste: Als ich das Modell endlich fertig gespritzt hatte, war ein Glaspanzer weg. Zum Glück ist die Modellbauwelt ja eine große Familie und ich bekam von Andrea Dell'Acqua aus der Schweiz seine überzähligen Teile (nochmals Danke!).
Das Modell wurde im typischen Jägerschema in RLM 74/75/76 gespritzt. Dann habe ich eine glänzende Zwischenschicht aufgebracht. Dafür habe ich die neuen Acryl-Klarlacke von Ernst Peddinghaus benutzt ... Plural, weil sie leider falsch ausgezeichnet waren (matt und glänzend vertauscht). Ansonsten sind sie jedoch gut verarbeitbar und ergeben eine sehr glatte glänzende bzw. seidenmatte Oberfläche. Auf diese Lackschicht habe ich die Decals aufgebracht und nach dem trocknen nochmals glänzend versiegelt. Dann kam das obligatorische "washing" mit Wasserfarbe und an- und abschließend eine Schicht Mattlack.
Fazit: Endlich hat Tamiya auch eine Fw 190 A-8 herausgebracht. Wie gewohn ein sehr leicht zu bauendes Modell. Leider hat es immer noch die zu kleinen Räder. Trotzdem ist die Focke-Wulf ein sehr empfehlenswertes Modell für alle Fähigkeits- und Fertigkeitsstufen.
Steffen Arndt, Schwerin