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GianLino Baschirotto

Macchi C.200 Serie I. (oder frühe II.Serie)

Modell: Special Hobby
Decals: Bausatz
Literaturhinweise:
Massimello, Giovanni; Apostolo Giorgio: Osprey Aircraft of the Aces 34: Italian Aces of WW2

Der Pilot

Maresciallo Baschirotto ist das einzige italienische As, das diesen Status sowohl im Spanischen Bürgerkrieg, als auch im Zweiten Weltkrieg erreicht hat.

Geboren am 15. August 1914 in Montagnanan (Provinz Padua) war er von klein auf an fasziniert vom Fliegen. Schon vor seinem Eintritt in die Regia Aeronautica hatte er einen Privatpilotenlizenz erworben. Nachdem er seine Ausbildung zum Sergente 1935 abgeschlossen hatte, wurde er dem 1º Stormo Caccia zugeteilt. Im August des Folgejahres war er eines der ersten Mitglieder der Aviacion Legionaria, die sich für den Einsatz in Spanien freiwillig meldeten und in der "Cucarcha" Einheit flogen. Während 10 Monaten harten Kampfes schoss Baschirotto hier 5 republikanische Flugzeuge ab.

Nach seiner Rückkehr nach Italien, war er einer der erfahrensten und hochdekoriertesten Piloten seiner Einheit. Er erhielt 2 medaglia d'argento al valor militare und eine medaglia di bronzo al valor militare (Silber- bzw. Bronzemedallie für Militärische Tapferkeit).

Als Italien in den zweiten Weltkrieg eintrat war Baschirotto bei der 88ª Squadriglia, 6º Gruppo, 1º Stormo, welche eine der weinigen Einheiten waren, die bereits mit Macchi C.200 ausgerüstet waren. Stationiert auf Sizilien (Catania) war die Einheit sofort an den Kampfhandlungen beteiligt, da sie Begleitschutzeinsätze für Bomber nach Malta fliegen musste. Trotz der großen Zahl von Einsätzen, die Baschirotto während dieser Zeit gegen Malta und in Nord Afrika flog, konnte er seinen ersten Abschuss erst am 25. Mai 1942 erzielen, zu welcher Zeit er bereits Macchi C.202 flog. Nachdem der Knoten geplatzt war, beanspruchte er bis zum 10. Juni 4 weitere Luftsiege (2 P-40 und 2 Hurricane).

Nach dem großen Erfolg mit dem neuen Macchi Jäger über Ägypten und Libyen zwischen Juni 1941 und Juni 1942, wurde das 1º Stormo nach Pantelleria verlegt, um an den Operationen im Tunesien-Feldzug teilzunehmen (Januar 1943). Baschirotto beanspruchte schon kurz nach der Ankunft der Einheit den Abschuss einer Beaufighter auf einer Konvoibegleitmission für Truppentransportschiffe. Seinen sechsten und letzten Luftsieg erzielte er über eine Spitfire am 20.April 1943 nahe Pantelleria mit einer C.205V

Nachdem Italien den Waffenstillstand erklärte, wurde Baschirottos Einheit in Campoformido (nahe Udine) neu ausgerüstet, jedoch nahm GianLino Baschirotto an keinen weiteren Kampfhandlungen mehr teil. Neben seinen Auszeichnungen für den Einsatz in Spanien, erhielt er weitere zwei Silbermedallien und das EK 2.

Viele Jahre nach dem Krieg war Baschirotto einer der Begründer des ersten Kunstflugteams der Aeronautica Militare. Außerdem flog er eine Reihe der Jets in italienischen Diensten. Schließlich verließ er die Luftwaffe 1970 als Colonello und verstarb 1986 in Vicenza.

(Quelle: Osprey Aircraft of the Aces 34, Seite 73/74)

Das Modell

Zum Bausatz habe ich schon einige Ausführungen im First Look gemacht. Immer noch bin ich der Ansicht, dass dies ein sehr gutes Kleinserien Modell ist, nichts desto trotz, habe ich über ein Jahr für die Fertigstellung benötigt. Natürlich habe ich während der Zeit nicht durchgängig an diesem Modll gearbeitet, aber manchmal muss man ein Modell erst mal für ain paar Wochen weglegen, damit es nicht an der Wand landet.

Ein Stolperstein, den ich zum Glück "recht( )zeitig" erkannte war das Leitwerk. Ich habe es erst mal schön anhand der Gravurline ausgesägt und dann festgestellt, dass in der Bauanleitung ein Leitwerk ohne Hornausgleich dargestellt ist. Im Osprey Heft (s.o.) habe ich dann ein Bild der Maschine gefunden (ein seltener Glücksfall!), der dieses Problem klärte. Also Hornausgleich absägen und an das Leitwerk wieder ankleben (siehe Bild).

Ansonsten verlief der Bau im Rahmen des für ein solches Kleinserien-Modell Üblichen. Fahrwerksschacht und Cockpit mussten etwas angepasst werden. Der Motor musste in die Motorhaue eingepasst werden, also Haube von innen etwas ausfräsen und die Zylinder etwas "rund" feilen. Hier spielt auch immer die vorherige Präzision eine Rolle. Zu beachten ist auch, das bei Baschirottos Flugzeug die Klappen für das Spornrad demontiert waren.

Der Farbauftrag erfolgte mit Spritzpistole und Tamiya Farben auf eine Grundierung mit Citadel Primer Schwarz. Ich habe mir keine allzugroßen Gedanken über die Farben gemacht, sondern mit Hilfe des Ali e'colori Nr. 2 und Augenmaß die Farbtöne zurecht gemischt, die mir richtig erschienen. Wer es genau nehmen möchte sein z.B. an die Farben von Mr. Kit verwiesen.

Auf eine Schicht Glanzlack von Peddinghaus (Acryl, erzeugte eine sehr glatte, glänzende Oberfläche) habe ich die Decals aufgebracht, was völlig problemlos verlief. Der erste Eindruck von den Nassschiebebildern im First Look hat sich bestätigt. Sie sind sehr dünn, jedoch auch widerstandsfähig, so dass sie nicht gleich reißen und sich auch nicht sofort umfalten. Ich habe diesmal ohne Zwischenlack, direkt auf die Abziehbilder ein Washing in Umbra und Schwarz aufgebracht und das Modell nach dem Trocknen mit Gunze Matt versiegelt. Die Auspuffstutzen müssen noch einen entsprechenden Anstrich erhalten. Und fertig ist ein weiteres Modell für meine Sammlung.

Steffen Arndt, Schwerin