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McDonnell F3H-2 Demon

Modell: HobbyBoss
Maßstab:1/48
Decals: Furball Decals

Zur Geschichte der Demon hatte ich in meinem First Look bereits einen längeren Text geschrieben, daher möchte ich diesen Abschnitt eher kurz halten. Die McDonnell F3H Demon war der Nachfolger der McDonnell F2H Banshee und nicht der große Hit. Kinderkrankheiten und insbesondere die Untermotorisierung verhinderten einen größeren Erfolg des Entwurfs. Jedoch komplementierte sie die Fähigkeiten der Tagjagdflugzeuge Vought F8U Crusader und der Grumman F11F Tiger als raketen-bewaffneter Allwetterjäger.

Die Demon wurde 1964 aus dem Einsatz gezogen, bevor sie sich im scharfen Einsatz in Vietnam bewähren konnte. Schließlich wurde die Demon, wie auch die Crusader, durch die sehr erfolgreiche McDonnell Douglas F-4 Phantom II ersetzt, welche gleichermaßen als Jagd- und Bombenflugzeug einsetzbar war. McDonnell’s Phantom hat einige Ähnlichkeit mit der Demon, ist sie doch eine Weiterentwicklung selbiger. Auch die Überschall schnelle McDonnell F-101 Voodoo der US Air Force hatte Vieles mit der Demon gemeinsam.

Trotz der Probleme bestellte die U.S. Navy die F3H-2 und die ersten von diesen wurden im März 1956 ausgeliefert. 519 Demons wurden bis zur Einstellung der Produktion im November 1959 gebaut. Als Allwetterjagdflugzeug war die F3H-2 Demon mit dem AN/APG-51 ausgestattet. Die Standardbewaffnung der F3H-2N waren vier 20mm Colt Mk 12 Kanonen. In späteren Jahren wurden die oberen 2 weggelassen, um Gewicht zu sparen. Diese späteren Modelle, in F3H-2M umbenannt, waren auch mit Sparrow und später den Sidewinder Luft Luft-Raketen bewaffnet. Einsatzflugzeuge trugen beide Raketentypen, die Sparrow innen und die Sidewinder an den äußeren Pylonen. Die Kanonen wurden in Schutzmissionen für die Flugzeugträger nicht genutzt, aber sie wurden eingebaut und aufmunitioniert, wenn die Einsatzsituation erwarten ließ, dass auch Bodenziele angegriffen werden müssten, wie z.B. die Kubakrise.

Entwickelt während des Korea-Krieges als Gegenspieler zur MiG-15, erzielte die Demon keine Luftsiege. Jedoch flog sie Einsätze in Krisengebieten wie 1958 über dem Libanon oder Kinmen. Wegen der sehr guten Rundumsicht aus dem Cockpit wurde die Demon auch mit dem Spitznamen "The Chair" versehen. F3H Piloten waren gemeinhin als "Demon Drivers" und die Mechaniker als "Demon Doctors" bekannt. Das schlechte Schub-Gewichtsverhältnis brachte ihr auch den wenig schmeichelhaften Namen "lead sled”, oder kurz "sled", ein.

Der Bausatz ist ein typischer Vertreter der Trumpeter/HobbyBoss Produkte. Moderner Formenbau mit vielen Details, zum Teil etwas stark zergliedert aber auch ganz gut zu bauen. Eigentlich sind die frühen Jets nicht wirklich mein Themengebiet, aber da ich gerade nichts anderes vor hatte, begann ich kurz nach dem Besprechen des Bausatzes mit dem Zusammenbau. Alles sollte aus dem Kasten sein und keine zusätzlichen Details verbaut werden. Einen Schleudersitz von Pavla habe ich mir dann doch noch gekauft, aber da dieser völlig anders als der Bausatzsitz ist habe ich vorerst doch noch drauf verzichtet (der Plastiksitz ist aber nicht verklebt).

Ziemlich schnell hatte ich das Cockpit und den vorderen, recht komplexen, aber gut konstruierten Rumpf zusammen. Die durchdachte Konstruktion zog sich auch durch den weiteren Bau. Wirklich große Probleme hatte ich nirgends und so stand die Demon ziemlich zügig auf den Fahrwerken.

Für das Abkleben der Kanzeln nutzte ich die Masken von Eduard und etwas Maskol. Einige Probleme hatte ich dann das Modell Weiß zu sprühen. So richtig zufrieden war ich mit keinem Weiß aus meinem Fundus und daher habe ich mehrere Monate - während derer das Modell auch einige Zeit herum lag – gebraucht, um eine halbwegs zufriedenstellende Lösung zu finden. Ich habe jetzt die Airbrushgrundierung von Revell verwendet, welche ich nochmals mit Vallejo weiß übersprüht habe. Durch die vielen Versuche ist der Farbauftrag nicht überall makellos – obwohl ich mehrere Farbschichten wieder entfernt habe – aber letztendlich bin ich ganz zufrieden. Das Grau für die Oberseite stammt aus der Xtracrylix Linie von Hannants.

Ein weiteres kleines Problem waren dann die Decals. Diese sehen schon auf dem Bogen schlecht aus und daher war ich ganz froh, dass Furball Decals einen Satz für die Demon herausgebracht hat. Allerdings schlug dieser mit über 20 Euro zu buche, was etwa dem Bausatzpreis entspricht. Wie schon im Bausatzreport erwähnt, hatte es mir die Markierung der VF-31 angetan und so entschied ich mich für diese, obwohl sie ja auch im Bausatz enthalten ist. Die Abziehbilder von Furball ließen sich ganz hervorragend verarbeiten und waren passend für den Bausatz beigefügt (z.B. NAVY Schriftzüge auf den airbrakes, Markierungen an Grenzschichtzäunen). Abschließend folgte die übliche Behandlung mit Klarlack, washing und Mattlack.

Fazit: Durch das Warten auf Aftermarket decals und die Experimente mit dem Weiß zog sich der Bau doch etwas in die Länge. Im Allgemeinen kann der Bausatz jedoch zügig komplettiert werden und bereitet erstaunlich wenige Probleme. Für das fertige Modell braucht man etwas mehr Platz in der Vitrine, aber das ist bei amerikanischen Kampf-Flugzeugen ja nicht anders zu erwarten.

Steffen Arndt, Barsinghausen (November 2012)

Diese beiden Fotos des Originals habe ich übrigens bei Flickr gefunden.