Den First Look gibt es hier zum Nachlesen: Sikorski CH-53E Bausatzbesprechung
Gemäß der Bauanleitung wurde der Bau mit dem Rotorkopf begonnen. Zuerst sah die Bauanleitung für mich etwas verwirrend aus, aber mit Geduld und mehrmaligen Überprüfen ist dieser Abschnitt kein Problem. Ich habe mich für die Flugstellung der Rotorblätter entschieden, um die schöne, gewaltige Optik dieses Heli´s nicht zu stören. Für Leute mit Platzproblemen ist anzumerken, das die Blätter schon durch bloßes Einstecken sehr straff sitzen, somit kann man also diese für Transport bzw. Aufbewahrung ablassen. Anschließend wurde der Heckrotor zusammen geklebt.
Nun kommen die großen Teile an die Reihe. Hier gilt es nun in die beiden Rumpfschalen entsprechend der ausgewählten Blattstellung die Löcher zu bohren bzw. zu öffnen. Die länglichen für die Aufnahmen der Seitenwulste brauchen schon etwas an Kraft. Hier ist das Plastik trotz der Aussparungen noch recht massiv. Die Lage der anderen vorgesehenen Löcher ist der Beweis, das Academy wohl demnächst noch den MH-53 E bringen wird. Die gleiche Arbeit ist nochmal bei den Innenschalen des Rumpfes notwendig.
Das Cockpit wurde entsprechend der Anleitung zusammen gebaut, allerdings habe ich den Instrumententräger und das Overheadpanel noch weglassen, um besser bei der folgenden Bemalung heran zukommen. Da mir die Sitze zu glatt sind, habe ich versucht, einen Sitzbezug mit Hilfe von Weißleim und Backpulver zu immitieren. Die Innenschalen wurde nach Anleitung lackiert, die Farbangaben nach FS-Standard sind ganz gut, somit finde ich die Farbe in meinem Modelmastersortiement. Anschließend erfuhr alles einen Wash mit verdünnter schwarzer Ölfarbe. Der Rotorkopf und der Mittelteil des Heckrotors wurden mit MM Steel lackiert.
Das Cockpit wurde mit Interior Black lackiert. Anschließend habe ich einen Pinsel in graue Farbe getaucht und sofort in einem Papiertuch trocken gewischt. Damit kann man dann in der Trockenpinselmethode die erhabenen Details auf den Paneelen zur Geltung bringen. Anhand von Vorbild(farb-)fotos wurden bestimmte Details mit Gelb und Rot bemalt. Die Displays habe ich mit Klargrün von Tamiya dünn bepinselt. Darüber kam noch eine Schicht Cristal Clear. So, denk ich, sieht das ganze schon nach einem abgeschalteten Bildschirm aus.
Auf dem Bodenbereich habe ich ein wenig Pigment European Dust von MIG mit Wasser eingewaschen, um einen im Einsatz stehenden Helikopter darzustellen. Jetzt konnte man so langsam schon an den ersten großen Zusammenbau denken, vorher galt es aber noch den Auslass der rumpfmontierten Turbine zusammen zu kleben. In diesem befindet sich aber genau ungünstiger Weise eine Auswerferstelle, welche entfernt werden sollte.
Die Innenschalen wurden entsprechend der Vorgabe in einer Rumpfhälfte eingesetzt und verklebt. Dann wurde das Ganze zusammengefügt und der erste Eindruck des Heli´s entstand. Dieser Abschnitt brachte keine großen Probleme mit sich, was für die Qualität dieses Academykit´s spricht. Ein wenig Spachtelmasse wurde bei mir an der Bodenplatte notwendig, was aber kein großes Problem darstellte. Ansonsten reichte ein Verschleifen der Nähte.
Während der Trocknungsphase konnte man sich den beiden Triebwerkspods und den beiden Rumpfsponson inkl. den Zusatztanks zuwenden. Der Bau dieser Teile ging auch ohne nennenswerte Besonderheiten von der Hand. Auch das große Glasteil für die Front wurde vorbereitet. Dazu habe ich es von Innen mit Schwarz lackiert, die "Augenbraunfenster" bekamen einen Schuss aus der Airbrush mit Tamiya´s Klargrün. Das Einsetzen der Frontverglasung brachte durch die Aufteilung als ein großes Bauteil somit auch keine Probleme.
Anschließen wurden noch die beiden Triebwerke und die Rumpfwulste angebracht. Jetzt galt es noch sich für eine Stellung der Heckrampe zu entscheiden, bei mir zu, und den Antennenwald anzubringen. Jedoch sollte die beiden länglichen Antennen auf dem Rumpfrücken nicht montiert werden, da an diese Stelle vorher ein Decal plaziert werden muss. Nun folgt das Vorbereiten zur Lackierung, sprich Abkleben der Glasflächen. Dazu verwand ich Maskol, was sich aber im Nachhinein als nicht so günstig herausstellte. Denn das Entfernen war nicht so günstig und es entstand nicht immer eine saubere Kante. Also beim nächsten Mal mit (Tamiya-)Klebeband. Anschließend wurde das Modell mit Spülwasser von Schleifstaub gereinigt.
Da dies nach längerer Pause mal wieder ein Fluggerät war, wollte ich mich mal mit dem Preshading beschäftigen. Dazu habe ich alle Gravuren und Gitter mit Schwarz aus der Airbrush nachgezogen. Schon früh während des Baues habe ich mich für das 3 Farben Schema entschieden. Dazu habe ich nun das Blaugrau aufgetragen, allerdings nur auf die Flächen, die auch welches haben. Somit wollte ich einen zu dicken Auftrag von Farbe vermeiden. Allerdings war schon dieses Grau zu dick, da anschließend von dem Shading nicht mehr viel zu sehen war. Naja Versuch mach klug.
Nun habe ich noch nach dem Tarnplan die Grünen und Schwarze Flächen mit MM Field Green und Tamiya Nato Schwarz lackiert. Nach einer Trockungsphase bekam das Modell einen Überzug mit Klear(Future) als Basis für die Decals. Dazu wurden erstmal die zahlreichen Wartungshinweise verarbeitet. Diese liegen in mehreren Tönen vor, je nach Hintergrundfarbe. Die Einzelmaschinen spezifischen Markierungen wurde nun auch noch aufgebracht. Die Decals sind sehr dünn und glänzend. Sie brauchen somit fast keinen Weichmacher, um sich an die Oberfläche zu schmiegen.
Auf diese Phase folgte wiederum eine weitere glänzende Klarlack Schicht, um die Decals vor dem Washing zu schützen. Dieses machte ich mit schwarzer und ockerfarbener Ölfarbe, welche mit Terpentin verdünnt wurde. Mittels eines dünnen Pinsel wurde diese in die Gravuren gebracht. Überstand wurde nach einiger Trocknungszeit mittels eines Terpentin getränkten Küchentuches abgewischt. Somit lässt sich der Verschmutzungsgrad sehr gut kontrollieren.
Die Ockerfarbe wurde auf die grünen Flächen aufgebracht, um ein wenig die Eintönigkeit zu brechen. Nun bekam alles einen Überzug mit seidenmatten Klarlack. Die schwarzen Walkways, im Original eine Art Anti-Rutschfläche, wurden mit auch mit dem MIG Pulver behandelt, um eine Benutzung unter Einsatzbedingungen darzustellen.
Markant an einem Hubschrauber sind natürlich die Rotorblätter, erst recht diese Gewaltigen. Aus dem Kasten kommend sind sie gerade, was einem ruhenden Rotor nicht entspricht. Auf Vorbildfotos ist doch ein recht großer Durchhang zu beobachten. Also habe ich meinen Wasserkocher randvoll gemacht und das Wasser zum Kochen gebracht. In Dieses wird nun das Blatt für einige Zeit getaucht. Wenn es weich und flexibel ist kann man es über eine Lehre, z.B. in meinem Fall ein Auflaufform mit entsprechenden Radius, biegen. Anschließend sollte man es unter kalten Wasser abschrecken, um den Memoryeffekt des Kunststoffes zu überwinden. So erhält man sieben schön gebogene Blätter. Diese haben nun noch einen Überzug mit Mattschwarz erhalten. Damit war der Bau dieses Heli´s fast auch schon beendet.
Fazit: Academy hat mit diesem Modell wieder ein schönen Bausatz dem Fan geliefert. Nur aus dem Kasten ensteht schon ein sehr beeindruckendes Modell. Gleichzeitig lässt sich sicherlich auch mit entsprechenden Zubehörteilen aus der Ätzteilerichtung ein noch mehr detailiertes Modell schaffen, um auch den Ansprüchen von Modellbauer mit fortgeschrittenem Syndrom gerecht zu werden. Ich fand es einfach mal toll, mal unkommpliziert zu einem ansehnlichen Ergebniss zu kommen.
Sebastian Adolf, Berlin