Iljuschin Il-86

Hersteller: Revell Deutschland (Formen von Zvesda - siehe First Look und Baubericht)
Maßstab: 1/144
Decals: Armavia (2 Versionen), China Xinjiang (2 Versionen), Sibir; Hersteller: Daco
Preis: ca. 17 €
Vorbild:
Hersteller:Iljuschin
VerwendungszweckZiviles Passagierflugzeug für max. 350 Passagiere
Erstflug am 22. Dezember 1976
Erster kommerzieller Flug am 24. Dezember 1979 (Aeroflot)
Länge 60,21 m
Spannweite48.06 m
Höhe 15,68 m
Triebwerke:4 Kusnezow NK-86
Reisegeschwindigkeit950 km/h,
Reichweite3500km



Geschichte: Über die Entwicklung ist nur sehr wenig bekannt, da die Sowjetunion sich mit Informationen sehr bedeckt hielt. Der Programmstart der Il-86 wurde 1971 auf der Paris Airshow bekannt gegeben. Zunächst sollte die Maschine eine Triebwerksanordnung ähnlich der Il-62 bekommen, aber das daraus resultierende schlechte Handling und das hohe Gewicht der Zelle ließ die Ingenieure davon Abstand nehmen. So wurde die Il-86 das erste Verkehrsflugzeug der Sowjetunion mit einer Düsentriebwerkskonfiguration (Typ Kusnezow NK-86) unter den Tragflächen. Die Produktion endete 1994 nach circa 100 gebauten Maschinen.

Später wurde dann noch darüber diskutiert, ob man die Il-86 mit den effizienteren Turbofans CFM International CFM56 nachrüsten lassen soll, um die Reichweite zu erhöhen, die Lautstärkeregelungen der ICAO Stage 3 auf westlichen Flughäfen zu schaffen und den Kerosinverbrauch erheblich zu senken. Diese Pläne wurden aber wieder aufgegeben.

Letztlich scheiterte ein größerer Erfolg der IL-86 an der geringen Reichweite bedingt durch die kleinen Tanks in den kleinen Tragflächen. (Ich staunte nicht schlecht wie klein die wirken, wenn man das Modell mal zusammensteckt. Irgendwie "passt" der lange, dicke Rumpf nicht zu den zierlichen Tragflächen)





Besonderheit der IL-86: Im Unterschied zu westlichen Großraumflugzeugen befinden sich die Handgepäcksablagen nicht über den Sitzreihen, sondern in der Garderobe im Frachtraum, der über eine Treppe mit der Kabine verbunden ist. Wenn man Fluggastbrücken nicht benutzen kann, ist es bei der Il-86 möglich, das Flugzeug unterhalb des Rumpfes über einen gesonderten Ausgang ohne technische Hilfsmittel seitens des Flughafens zu verlassen.

Das Modell: Es ist die Wiederauflage der Formen von ZVESDA. Ergänzt durch wieder einmal super Decals von Daco. Die Plastikteile sind, wie bei Revell üblich, in weißem Plastik. Deutlich besser und umfangreicher kommt die Bauanleitung dazu. Verständnisfehler wie beim Bau der Zvesda-Variante bleiben somit aus.



Doch nun zu den Fakten. Die Rumpfschalen sind klassisch hergestellt, mit offenen Fenstern. Diese, kritisieren einige in den einschlägigen Foren, seien zu groß. Sei es drum. Die Gravuren am gesamten Modell sind superfein und sehr schön. Die Passgenauigkeit beim Zusammenhalten ist nicht ganz der gewohnte Standard aber ausreichend gut. Es gibt einen separaten Flügelkasten an der Rumpfunterseite um das Mittelfahrwerk montieren zu können. Dieses passt beim Zusammenhalten leider eher schwierig in die Öffnung - lässt sich aber, wie beim Baubericht der Urvariante, gut händeln. Die Tragflächen sind je zweiteilig - an der Hinterkante trotzdem schon sehr dünn, aber hier sind andere Hersteller schon bessere Wege gegangen.



Besonders schön und detailliert sind die Fahrwerksteile. Die Triebwerke sind in ihrer äußeren Form auch sehr schön, allerdings sind die Plastikteile, die das Innere darstellen, eher bescheiden. Hier kann man von BRAZ oder F-RSIN Nachrüstsätze kaufen, um einen realistischeren Look zu erreichen.



Alles in Allem also ein brauchbarer Bausatz, der für einen Superpreis zu haben und zu bauen ist. Am Ende kommt ein klasse Airliner dabei heraus.

Viel Spaß beim Basteln,

Uwe Damaschek
Berlin, im November 2007