Vorbild: Die Firma Rheinmetall wurde im Jahr 1940 damit beauftragt, einen neuen leichten Panzerjäger zu entwickeln, der auch von der Fallschirmjägern genutzt werden könnte. Rheinmetall entschloss sich, eine 5 cm Pak 38 mit dem Chassis des zur gleichen Zeit neu entwickelten Munitionsschleppers Borgward VK3.02 zu kombinieren.
Das neue Fahrzeug erhielt die Bezeichnung Panzerselbstfahrlafette 1a mit 5cm Pak 38 auf Munitionsschlepper VK3.02. Die 5 cm Waffe wurde so auf dem Fahrzeugheck positioniert, dass es einen Seitenschwenkbereich von 40° sowie eine Höhenrichtung von -10° bis +20° ermöglichte. Die Panzerung des Fahrzeuges betrug maximal 1,5 cm und schützte die Besatzung damit lediglich vor Handfeuerwaffen.
Angetrieben von einem Borgward 6M RTBV Motor mit 50 PS konnte eine Höchstgeschwindigkeit von circa 30 km/h mit einer Reichweite von 150 Kilometern erreicht werden. Vorhandene Aufnahmen des Fahrzeuges belegen die Existenz von mindestens zwei Einsatz bereiten Mustern, wobei 200 Stück geplant waren.
Bausatz: Vor Kurzem erschien der Munitionsschlepper Borgward VK3.02 in Kooperation von Das Werk mit Amusing Model. Nach eingehender Betrachtung der Bausatzteile war es schon hier offensichtlich, dass der Heckbereich so konzipiert wurde, dass sie auch die 5cm Selbstfahrlafette nutzen können. Das Werk bietet uns diese Version damit erstmals als Plastikbausatz an.
Die Boxart des stabilen Stülpkartons bildet das Fahrzeug in einer Kampfsituation ab, wobei klargestellt werden muss, dass dies eher fiktional ist. Neben den bereits bekannten Gussästen für das Laufwerk und die Fahrzeugwanne liegen nun zwei neue sandgelbe bei, auf denen alle Teile enthalten sind, die man für das Geschütz und den neuen Wannenaufbau benötigt.
Die Teile sind wiederum sehr präzise und detailliert ausgeführt und bilden die wesentlichen Elemente der Selbstfahrlafette sehr gut ab. Es wurde auch an etliche Kleinteile im Kampfraum gedacht, die zur Bedienung der Waffe erforderlich waren. Ein kurzer Vergleich mit den existierenden vier sehr klaren Fotos zeigt aber auch schnell, dass hier noch Potential zu weiteren Detaillierungen des Kampfraumes besteht.
Anleitung/Bemalung: Der Bauplan besteht erneut aus einem zwölfseitigen A5-Heft, der über 14 Baustufen durch das Projekt führt. Die Abbildungen sind als 3D-Computergrafik ausgeführt und zeigen in sehr klarer und übersichtlicher Form die einzelnen Schritte.
Für die Bemalung und Darstellung findet man Vorschläge für vier unterschiedliche, fiktive Anstriche. Der Bogen für die Markierungen enthält passende Optionen für die jeweiligen Bemalungsvarianten.
Fazit: Wieder ein sehr exotisches Fahrzeug, das aber nachweislich produziert und eingesetzt wurde. Mit minimalem zusätzlichem Aufwand kann man eine perfekte Übereinstimmung mit dem Original erreichen.
Erhältlich ist dieser Bausatz in örtlichen, gut sortierten Modellbaufachgeschäften oder beim Versandhändler.
Gert Brandl, November 2020
Literatur: Weiterführende Informationen mit den exzellenten Fotos vom Original findet man im Heft Panzer Tracts No 7-1 (Panzerjäger von 3,7cm TAK bis Pz.Sfl.Ia).