Vorbild: Die Hawker Sea Fury ist das Ende einer Kette von Jagdflugzeugen für die RAF, die mit dem Doppeldecker Fury begann und so erfolgreich mit der Hurricane, Typhoon und Tempest fortgesetzt wurde. Für einen Einsatz bei der RAF kam die Fury zu spät und die Fleet Air Arm wollte die Zeit bis zum Einsatz der Strahlflugzeuge noch überbrücken. So wurde aus der Fury die Sea Fury. Der erste Fury-Prototyp flog am 1. September 1944 erstmal und das erste Marine-Flugzeug am 21. Februar 1945. 1947 gingen die ersten Sea Fury Mk. X an die Fleet Air Arm.
Die Weiterentwicklung als Jagdbomber war die FB.Mk. 11. Als Trainingsflugzeug entwickelte Hawker die T.Mk. 20, die in 61 Exemplaren gebaut wurde. Für den Irak und Pakistan entstand die T.Mk. 61, die sich in der Kanzelverglasung deutlich von den britischen Maschinen unterschied. Insgesamt sollen der Irak und Pakistan jeweils fünf solche Maschinen erhalten haben. Die letzten von Hawker ausgelieferten Sea Fury's gingen ab 1958 nach Deutschland als Zielschlepper.
Bausatz: Die Hawker Sea Fury ist ein Überraschungsbausatz des Jahres 2007. Andere schon langjährig bei TRUMPETER angekündigte Bausätze wollen einfach nicht erscheinen.
In einem sehr stabilen Karton - ja wie dort üblich modellbauerfreundlich mit richtigem Deckel - befinden sich zwei hellgraue Spritzgussrahmen und ein Rahmen mit Klarsichteilen. Schon nach dem ersten Betrachten wird klar: Dieser Bausatz hat nicht die Klasse der Wyvern aus gleichem Haus. Durch die klappbaren Tragflächen ist er dem Bausatz von special hobby überlegen. Mit ein wenig Geschick läßt sich sicherlich der Bausatz mit dem Editionsbausatz der IPMS Deutschland kombinieren und eine doppelsitzige Zieldarstellungsmaschine erstellen.
Die Bauteile für das Cockpit sind nicht sehr umfangreich. Es gibt eine Wanne mit geprägten Seitenpanelen, ein Instrumentenbrett mit gleichem Niveau, einen Steuerknüppel und einen recht klobigen Sitz. Hier kann sich der Detailfanatiker noch reichlich austoben. Die Sicherheitsgurte sollten aber unbedingt ergänzt werden. Das Seitenruder ist separat vorhanden. Ohne Nacharbeit kann es aber nicht angestellt montiert werden, da es doch ein wenig zu klobig ist. Dafür sehen die Querruder wesentlich besser aus! Die Raketen sind auf den Startschienen fest anmodelliert. Dafür sind die Leitwerke der Raketen separat vorhanden.
Für mein Empfinden ist die Luftschraube nicht perfekt. Die Blätter wirken ein wenig zu schmal. Obwohl die Motorhaube zweiteilig ist, gibt es keinen Motor, der den Hohlraum dahinter füllt. Das ist aber nicht tragisch, denn bei der Sea Fury ist im Original eigentlich keiner zu sehen. Wer die Motorhaube zersägen und öffnen möchte, der sollte sich auf dem Zubehörmarkt umsehen. Das Highlight des Bausatzes sind jedoch die in zwei Stellungen montierbaren Tragflächenenden. Da die Sea Fury keinen komplizierten Faltmechanismus hat, lies sich das recht einfach realisieren.
Die Decals sind auf hellblauem Trägerpapier gedruckt und enthalten das Nötigste.
Bemalungen:
Fazit: Ein durchschnittlicher Bausatz aus dem Hause TRUMPETER und trotzdem empfehlenswert.
Literatur:
Hawker Sea Fury in action, No. 117, Mackay, Ron, squadron/signal publication 1991, ISBN 0-89747-267-5; | |
Hawker Sea Fury, WARPAINT SERIES No. 16, Harrison, W.A., Hall Park Books; | |
Hawker Sea Fury, WARBIRDTECH Vol 37, Darling, Kev, Speciality Press 2002, ISBN 1-58007-063-9. |
Volker Helms, Godern (November 2007)