Vorbild: Der CH-53G ist der größte Transporthubschrauber im Bestand der Bundeswehr. Die deutsche Ausführung, daher das G für Germany in der Typenbezeichnung, ist eine Weiterentwicklung des CH-53D, die zivile Bezeichnung des Grundtyp´s lautet S-65, der Firma Sikorsky. Von den insgesamt 112 beschafften Maschinen wurde 110 Stück als Lizenzbau in Deutschland von einem Firmenkonsortium aus VFW, MBB, Dornier und HFW gebaut. Auch die beiden Turbinen T-64-GE-7 von General Electric wurden von MTU in Lizenz montiert. Die Beschaffung erfolgte im Zeitraum von 1972 bis 1975, wobei das Heeresfliegerregiment 35 in Mendig im März 1973 die ersten Stück erhielt.
Im Laufe der Einsatzzeit durchliefen die Drehflügler verschiedene Modernisierungs- und Kampfwertsteigerungsmaßnahmen, welche sich in den Ausführungen CH-53GS und CH-53GA wiederfinden. Diese wurden durch die Firma Eurocopter durchgeführt. Nach der Umstrukturierung der Bundeswehr fliegen die derzeitig noch im Einsatz befindlichen 60 Hubschrauber im Geschwader 64 der Luftwaffe in Laupheim. Für weitere technische Daten und die Geschichte empfiehlt sich das Lesen der Literatur und des Artikel auf Wiki. (Text nach Revell)
Bausatz: Dank dieser Wiederauflage von Revell ist nun wieder einer der in der „Elektronischen Bucht“ sehr gesuchten Bausätze im kleinen Maßstab erhältlich. Der Kit erschien 1995 das erste Mal und soll wohl auf dem größeren 1:48er aus gleichem Haus basieren. Aus der typischen Box der Bündener schüttet man zwei olivfarbene und einen klaren Spritzling mit insgesamt 65 Teilen, wenn ich richtig gezählt habe. Trotz des vermeintlichen Alters der Form sind überhaupt keine Alterungserscheinungen erkennbar und die Qualität der Abspritzung ist sehr gut.
Der Bau des Hubschraubers beginnt mit einem für diesen Maßstab recht detaillierten Innenraumbodens und Cockpits. Für dieses ist ein, mit feinen erhaben ausgeführten Details versehendes Instrumentenbrett vorhanden sowie Sitze und Steuerknüppeln. Dieser Bereich und der Laderaum sollte später durch die große Verglasung und eine offen positionierbare Laderampe gut sichtbar bleiben, eine Belebung mittels Figuren oder Ladegut bieten sich an. Der Rumpf ist klassisch längs geteilt und besteht aus zwei Hälften. Die Oberfläche aus feinen Gravuren, die markanten Nieten im hinteren Teil des Rumpfes sind negativ dargestellt, was am fertigen Modell eine für 1:144 passende Wirkung erzeugen sollte. Details an der Innenseite(Laderaum) gibt es aber nicht. Eine gute Lösung für das Einsetzen der Rumpffenster sind die jeweils vier feinen Stifte in den Ecken der Öffnungen, welche die Scheiben fixieren. Damit sollte das Einkleben nach der Lackierung kein Problem sein.
In der Bauanleitung ist nichts von einem notwendigern Buggewicht erwähnt, demnach sollte keines notwendig sein oder? Die Teile für das Fahrwerk und die Triebwerke schließen sich hinsichtlich der Qualität der Details und Ausführung den bereits Besprochenen an. Bei einem Drehflügler sind natürlich der Haupt- und der Heckrotor die Bereiche, die den Betrachter ins Auge springen. Auch hier verfügt das Modell über eine mehr als ausreichende Darstellung, der Hauptrotor besteht aus einem dreiteiligen Kopf, an welchen die sechs Blätter einzeln geklebt werden. Diese sind leider nicht mit einem Durchhang versehen, was m.M. nach aber für die realistische Darstellung einer Maschine am Boden mit stehenden Antrieb notwendig ist. Hier ist der Modellbauer gefordert. Ein Thema für Tipps und Tricks mal oder? Vorschläge sind willkommen.
Der sehr unfangreiche Abziehbilderbogen ist matt und ohne irgendwelchen Versatz gedruckt. Neben den Standardmarkierungen enthält er zahlreiche Wartungsbeschriftungen, welche zum Teil lesbar sind! Für die Bemalung stehen zwei Hubschrauber der Heeresflieger aus zwei Zeiträumen zur Verfügung:
Für die zweite Option müsste man korrekterweise die neueren Rotorblätter aus Titan den Bausatz beilegen, welche eine deutlich andere Form haben. Auch ist am Rumpf die Abgasanlage der APP anders. Ich denke allerdings, dass es bestimmt von den bekannten Nachrüstherstellern für Abziehbilder wie HanHen und etc. in Zukunft noch andere Optionen gibt. Die Bauanleitung ist in der tadellosen, Revell typischen, Ausführung gehalten.
Fazit: Nach längerer Abstinenz ist nun dieser zuletzt recht gesuchte Bausatz wieder am Markt verfügbar. Meiner Meinung nach, ein Festmahl für die 144er Freunde, welches ausgiebig genossen werden sollte. Auch Anfängern liegt dieser Kit sicherlich nicht „schwer im Magen“.
Sebastian Adolf, Gaimersheim (Juli 2013)
Literatur:
Sikorsky CH-53 Bernd Vetter/Frank Vetter, Motorbuchverlag, Stuttgart, 2014 ISBN 978-3-613-03714-4 |
H-53 Sea Stallion in action (No. 174) C.M. Reed, squadron/signal publications 2000 ISBN 0-89747-417-1 |