Focke-Wulf Fw 190 Nachtjäger
Profipack

eduard 8177 – 1/48

Einen längeren Vorbildteil schenke ich mir mal an dieser Stelle. Zur Fw 190 ist sehr viel publiziert worden. Für mich immer noch eine der besten Quellen ist Peter Rodeikes Buch "FW 190 Jagdflugzeug" (struve druck).

Die Fock Wulf ist natürlich neben dem umfangreichen Einsatz bei Tagjagd und Schlachtfliegerkräften auch für die Erprobung in der einsitzigen geführten und ungeführten Nachtjagd herangezogen worden. Dazu wurde das Flugzeug mit unterschiedlichstem Gerät bestückt, um für die Ansprüche des Fliegens bei Nacht und den Einsatz als Waffe gerüstet zu sein.

Bausatz: Nachwievor ist die Fw 190 Reihe eine der "cash cows" von Eduard. Jede neue Edition verkauft sich "wie geschnitten Brot", und das obwohl die Form inzwischen schon hier und da ausgebessert wurde und auch das Modell mit seiner Komplexität und kleineren Unstimmigkeiten nicht mehr ganz dem derzeit von Eduard angestrebten Niveau entspricht. Eduard hatte die einsitzigen Nachtjäger ja bereits als eine "Limited Edition Dual Combo" herausgebracht, welche ich seinerzeit bereits vorgestellt hatte (First Look).



Mit diesem Bausatz gibt es den Fw 190 Nachtjäger nun auch als normalen Profipack. Auch diesmal hat Eduard aus dem Spritzlingssortiment eine ansprechende Box erstellt, aus der ein Modell entstehen kann: eine Fw 190 A-6, A-7 oder A-8. Wer mit den beiliegenden Decals für 4 Bemalungsvarianten mehrere Modelle erstellen will, kann auf verschiedene Overtrees und zusätzlich zu erwerbenden Ätzteile zurückgreifen, die allerdings nicht dauerhaft verfügbar sind.

Schwächen und Stärken des Eduard-Bausatzes sollten inzwischen hinlänglich bekannt sein! Falls nicht, lohnt sich ein Blick auf die einschlägigen Seiten im Internet bzw. bekannte Modellbauzeitschriften (bei uns gibt es dazu ja auch ein paar Beiträge). Die Position der Antennen in den Flügeln wurde überarbeitet, die großen Antennen für Migges Maschine nicht. Hier sollten unbedingt Fotos zurate gezogen werden, wenn man auf Vorbildtreue wert legt.

Wie immer ist der Inhalt der Box umfangreich. Nicht nur die entsprechenden alternativen Spritzlinge sind vorhanden, sondern auch Masken und Fotoätzteilen. Von daher bietet der tschechische Hersteller mal wieder das "rundum-sorglos-Paket" an. Wenn man sich beim Zusammenbau des Rumpfschotts und der Tragfläche keine ungenauigkeit zuschulden kommen lässt, ist dies sicherlich ein schönes Bauprojekt direkt aus dem Kasten. Auch wenn Eduard inzwischen einige Platzierungshilfen im Rumpf angebracht hat, passiert solch ein Fehler leider sehr schnell, also Achtung!



Bemalungen:

  1. Focke-Wulf Fw 190A-8/R-11 'Neptun' Fhj. Ofw. Günter Migge, 1./NJGr. 10, Werneuchen, 1944
  2. Focke-Wulf Fw 190A-6/R11 W.Nr.550143, Olt. Fritz Krause 1./NJGr. 10, Werneuchen, Januar 1944
  3. Focke-Wulf Fw 190A-6/R-11 'Neptun' II./JG 300, Löbnitz, Herbst 1943
  4. Focke-Wulf Fw 190A-7/R-11 'Neptun' Lt. Klaus Bretschneider, 6./JG 300, Rheine, März 1944

Die Abziehbilder sind wie inzwischen gewohnt aufgeteilt. Eduard selbst zeichnet für die Wartungshinweise verantwortlich, während die taktischen Kennzeichen und Hoheitszeichen bei Cartograf in Italien hergestellt. Schön ist die Lösung für die Hoheitszeichen, die zwar für Deutschland aus dem Hauptbogen herausgeschnitten sind, aber auch zweiteilig beiliegen.

Fazit: Eduard melkt seinen Formenfundus und bietet dem Modellbauer mit diesem Bausatz interessante Varianten und Markierungen für die Hundertneunzig an. Wie schon bei der Dual Combo ist der Bausatz wegen seiner Komplexität eher für fortgeschrittene Modellbauer geeignet.

Erhältlich ist dieser Bausatz im gut sortierten (Internet-) Fachhandel und für Händler bei Glow2B (glow2b.de). Das Muster stellte Eduard bereit.

Steffen Arndt, Barsinghausen (Dezember 2014)

Literatur:

Peter Rodeike
Jagdflugzeug Focke Wulf
Fw 190 A, Fw 190 "Dora", Ta 152 H
Struve Druck, ISBN: 3-923 457-44-8