Über die Geschichte der Focke-Wulf 190 gibt es wohl nicht mehr viel neues zu berichten, außerdem hat Steffen bereits beim First Look der Fw 190 A-5 Profi Pack-Version das wichtigste zu den Teilen zusammengefasst. Mit dem Kits der Fw 190 A-7, A-8 und jetzt der A-9 leuchtet Eduard nun die letzten Ecken der Entwicklungsreihe der Fw 190 als Jagdflugzeug aus.
Die A-9 basierte zellenmässig auf der A-8 und war als Hochleistungsjäger mit verbesserter Höhenleistung geplant. Sie sollte vom BMW 801 F-1 mit einer breiten Paddel-Luftschraube angetrieben werden. De facto wurden nur zwei Versuchsmaschinen mit diesem Triebwerk ausgerüstet, alle anderen erhielten den BMW 801 TH/TS-Motor. Die Bewaffnung bestand wie beim Vorgängermodell aus 2x MG 131 mit 400 Schuss pro Waffe, 2 MG 151/20 in den Flügelwurzeln mit je 250 Schuss und 2 weiteren MG 151 in den Außenflügeln. Unter dem Rumpf wurde ein ETC 501-Träger mitgeführt, meistens mit einem 300 l-Zusatztank. Wegen der größeren Munitionszuführung hatte auch die A-9 die gewölbte Rumpfabdeckung vor dem Cockpit. Die Kabinenhaube war nun serienmäßig in der gewölbten Form ausgeführt und mit der verkleideten Stütze für den Kopfpanzer ausgerüstet. Insgesamt ca. 215 Maschinen dieses Typs wurden produziert
Die Plastikteile sind im wesentlichen identisch mit denen der vorausgegangenen Kits von Eduards Fw-190 Reihe. In dem sehr stabilen zweiteiligen Stülp-Karton mit sehr ansprechendem (und nicht computergeneriertem) Deckelbild finden sich an sieben Rahmen zahlreiche feine und feinste Spritzgussteile in hellem Olivbraun sehr sauber abgespritzt ohne Grat, Sinkstellen und Auswerfermarkierungen. Die Oberflächen sind mit fein versenkten Gravuren und hauchfeinen Nietenreihen versehen. Jeweils zwei Rahmen sind in einem wiederverschließbaren (!) Beutel verpackt. Die sehr dünnen und klaren Glasteile sind separat verpackt. Zahlreiche Teile wandern dem Teileplan zufolge in die Restekiste.
Wie bei Eduard üblich, sind für die Version typische Details des Rumpfes und der Flügel durch komplett neue Bauteile abgebildet, so dass keinerlei „Chirurgie“ nötig wird. Neben den speziellen Rumpf- und Flügelteilen liegen auch der Propeller mit den breiten Blättern und die gewölbte Waffen-Abdeckung für den Rumpf bei sowie das etwas längere ETC 501. In die Grabbelkitse wandern WGr. 21, eine 500 kg-Bombe und die flache Kabinenhaube. Apropos: Eduard hat hier wieder mal mitgedacht und (wie bei den anderen Versionen auch) für die geöffnete Haube ein extra Teil beigelegt, da ja die Abdeckung beim nach hinten schieben schmaler wurde.
Dem Firmenkonzept entsprechend auch bei dieser Profi-Pack Edition Ätzteile und Abdeckmasken.
Fünf Decalversionen samt Wartungshinweisen liegen bei für zwei Maschinen des JG 301 und je eine Maschine der KG(J) 27, des SG 10, und des JG 54. Die Maschinen sind alle gegen Kriegsende von den Allierten gefunden worden und in RLM 81/82 über 76 bzw. Naturmetall ausgeführt.
Fazit: Die Masse der Teile wird für Cockpit, die Waffen und den Motor verbaut. Dass der Hersteller zu einem gewissen Over-Engeneering neigt ist bekannt und, dass der Bau der Waffenschächte in geschlossenem Zustand nicht ganz einfach ist, wurde schon an anderer Stelle diskutiert. Das Ergebnis OOB dürfte aber trotzdem ansprechend sein. Folgt man den im Netz veröffentlichten Berichten über die andere Versionen, so kann auch aus Eduards Fw 190 A-9 ein vorzügliches Modell entstehen. Dieser Kit ist aber definitiv nichts für ungeduldige Modellbauer!
Wegen der zahlreichen winzigen Teile kann man nur diesen Bausatz Modellbauern mit etwas Erfahrung im Umgang mit Ätzteilen und ruhigen Händen empfehlen.
Utz Schißau (Berlin, September 2012)
Quellen:
Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/FW_190 | |
Filley, B., FW 190A, F, and G in action, Aircraft Number 170, squadron/signal publications | |
Laing, M u. E. Brown Ryle, Walk Around FW 190 A/F, Walk Around Number 22, squadron/signal publications | |
Fw–190, Workhorse of the Luftwaffe, Famous Aircraft of the Air and Space Museum 9 |