Flugzeug Erkennung durch Modelle in der DDR - NVA ID Models
Verfasst: Mi 3. Jul 2024, 09:55
Flugzeug Erkennung durch Modelle in der DDR, beziehungsweise der NVA, ist offenbar ein schwieriges Thema.
Bereits vor Jahren, bei der Erarbeitung der Bücher „Flugzeuge der DDR“, wurde schon danach geforscht und es ist zu keinen brauchbaren Ergebnissen gekommen.
Kürzlich nun tauchte in Facebook ein Beitrag auf, der eine Modellkollektion von 21 Modellen zeigt, die offenbar zu Wendezeiten in Strausberg aufgefunden und kürzlich im Internet feil geboten wurde.
Hier nun die Bilder davon und unten der Originaltext von Edwin Borremans, den Moderator dieser hier schon beschriebenen Facebookgruppe.
Dazu auch gleich darunter die Übersetzung seines Textes via Google Translator -> ganz am Ende.
Derartige Flugzeugerkennungsmodelle, hat ja die Bundeswehr/Luftwaffe umfangreich genutzt. Sie wurden von der Firma Hansa -Schowanek in Metall, bzw. Holz/Plastik-Composit produziert. Siehe auch das entsprechende Thema hier in diesem Forum.
Offensichtlich hat es also solche ID-Modell auch in der DDR gegeben!
Beachtenswert ist die Ausstattung mit diesen neun Farbpostern – was auf neuzeitliche Kopier/Reprotechnik hinweist.
Die Farbrisse sind offensichtlich aus der FLiEGERREVUE, die Schattenrisse und Fotos ebenfalls, bzw. sie sind aus den entsprechenden Dienstvorschriften, genau wie die Einsatztaktischen Zeichnungen, die man so auch in den Orignal Russischen Postern und Grafiken fand.
Bei den Modellen selbst fällt auf, das recht alte Muster wie Canberra und Gannet dabei sind, während moderne Muster, wie Fiat G.91 und F-16 fehlen.
In welchem Umfang diese Sets hergestellt und eingesetzt worden, ist allerdings noch völlig unklar.
Die Herstellung aus Metall nebst dazu nötigen Abgussverfahren, lässt jedenfalls vermuten, dass mehrere dieser Sets produziert wurden.
Das es in den Luftverteidigungseinheiten der LSK/LV auch solche Modelle gab, liegt nahe, aber es gibt bisher ebenfalls keinen Beweis dafür.
Lediglich entsprechende Dienstvorschrift (hier als .pdf vorhanden) wird von allen Seiten zitiert…
Eine Anmerkung in diesem Zusammenhang:
Wenn es also solche Modelle in größeren Stückzahlen gegeben hätte, dann müssten diese auch in das Zivilleben und ebenso in unsere Modellbau Klientel eingesickert sein.
Modellbauer waren immer und überall - und der DDR-Bürger war überaus pfiffig! Irgendwelche Kopien, hätten die sich zumindest gemacht. Dergleichen ist aber – auch bei umfangreichen Recherchen unter Modellbauern – nicht bekannt.
Insofern sind die jetzt aus Strausberg aufgetauchten Modelle, eine absolute Sensation und überhaupt ein ERSTER Beweis von der Existenz solcher Modelle.
Auf jeden Fall sind die hier jetzt im Bild gezeigten Modelle ziemlich identisch in der Machart mit denen, was in der Bundesrepublik und auch früher via WIKING in der Deutschen Luftwaffe, verwendet wurde.
Vollkommen anders ist allerdings der Maßstab!
Während Hansa-Schowanek den einheitlichen Maßstab 1:200 verwendete, sind diese DDR-Modelle in unterschiedlichen Maßstäben, nämlich 1:100 und 1:200.
Wir würden uns freuen, wenn Leser dieses Beitrages, und Angehörige der früheren Streitkräfte hier etwas Licht in das Dunkel bringen könnten.
Natürlich wurden Modelle zur Flugzeugerkennung, auch in den LSK/LV eingesetzt. Bekannt ist ein umfangreiches Kabinett welches es in Kamenz zur Flugzeugführer Ausbildung gab.
Diese wurden jedoch unter Verschluss gehalten und sie waren teils hochwertig aus Holz gearbeitet. Zeitzeugen berichten später auch von Plastikmodellen dort. Doch dazu separat mehr.
Im Übrigen ist auch der Einsatz mehr oder weniger einfacher Holzmodelle bei der GST bekannt. Hier ging es vor allem um die Erlernung von Steuertechniken für den Kunstflug.
Die hier genutzten Modelle stammten aber größtenteils aus den eigenen Holzwerkstätten der Gesellschaft für Sport und Technik oder deren Modellfluggruppen – also mehr oder weniger Einzelstücke.
------------ Google Translation --------------
Aircraft recognition using models in the GDR, or rather the NVA, is apparently a difficult topic. Years ago, when the books “Aircraft of the GDR” were being written, research was already carried out on this, but no useful results were obtained.
A post recently appeared on Facebook showing a model collection of 21 models that were apparently found in Strausberg at the time of reunification and were recently offered for sale on the Internet. Here are the pictures of it and below is the original text by Edwin Borremans, the moderator of this Facebook group already described here.
There is also a translation via Google Translator right below. The German Army/Air Force made extensive use of such aircraft recognition models. They were produced by the company Hansa-Schowanek in metal or wood/plastic composite. See also the corresponding topic here in this forum.
So obviously there were such ID models in the GDR too!
It is worth noting the nine color posters - which indicate modern copying/reproduction technology. The color drawings are obviously from FLiEGERREVUE, as are the silhouettes and photos, or they are from the corresponding service regulations, just like the operational tactical drawings that were also found in the original Russian posters and graphics. With the models themselves, it is noticeable that quite old models such as Canberra and Gannet are included, while modern models such as Fiat G.91 and F-16 are missing.
The extent to which these sets were produced and used is still completely unclear.
The fact that they were made from metal and the necessary casting processes lead us to assume that several of these sets were produced.
It is obvious that there were such models in the LSK/LV air defense units, but there is no evidence of this so far.
Only the corresponding service regulations (available here as a .pdf) are cited from all sides...
One note in this context:
If there had been such models in large numbers, then they would have infiltrated civilian life and our model-making clientele. Model makers were always and everywhere - and the GDR citizens were extremely smart! They would have made copies of some kind, at least. However, nothing of the sort is known - even after extensive research among model makers.
In this respect, the models that have now emerged from Strausberg are an absolute sensation and the FIRST proof of the existence of such models.
In any case, the models shown here in the picture are almost identical in design to those used in the Federal Republic and also previously in the German Air Force via WIKING.
The scale is completely different, however!
While Hansa-Schowanek used the uniform scale of 1:200, these GDR models are in different scales, namely 1:100 and 1:200.
We would be pleased if readers of this article and members of the former armed forces could shed some light on this.
Of course, models for aircraft recognition were also used in the LSK/LV. It is known that there was an extensive cabinet in Kamenz for pilot training. However, these were kept under lock and key and some of them were made of high-quality wood. Contemporary witnesses later reported on plastic models there. But more on that separately.
The use of more or less simple wooden models in the GST is also known. The main focus here was on learning control techniques for aerobatics. However, the models used here mostly came from the Society for Sport and Technology's own wood workshops or its model aircraft groups - so they are more or less unique pieces.
===================== Edwin Borreman´s posting: =========================
A first here in the group: NVA metal Id models.
East German metal identification models used by the NVA during the 1950s-1960s. Originating from the Ministry of National Defense in Strausberg, this crate was slated for disposal during a warehouse clearance in 1990.
It is unknown if other crates containing different (Warschawpact) aircraft exist. The identification models (21 NATO aircraft), varying in scale, were mounted on stands for aircraft recognition purposes. These ID models are roughly cast in metal, a number is stamped on the bottom that corresponds to the included reference list.
Additionally, several (9) posters were included, not only depicting aircraft for recognition but also explaining attack:flight maneuvers to observers.
The dimensions of the crate are 85 x 50 x 20 cm.
------------ Google Übersetzung --------------
Eine Premiere hier in der Gruppe: NVA-Identifikationsmodelle aus Metall.
Ostdeutsche Identifikationsmodelle aus Metall, die von der NVA in den 1950er-1960er Jahren verwendet wurden. Diese Kiste stammt aus dem Ministerium für Nationale Verteidigung in Strausberg und sollte 1990 bei einer Lagerräumung entsorgt werden. Es ist nicht bekannt, ob weitere Kisten mit anderen (Warschaupakt-)Flugzeugen existieren. Die Identifikationsmodelle (21 NATO-Flugzeuge) in unterschiedlichen Maßstäben wurden zur Flugzeugerkennung auf Ständer montiert. Diese Identifikationsmodelle sind grob in Metall gegossen, auf der Unterseite ist eine Nummer eingeprägt, die der beiliegenden Referenzliste entspricht. Zusätzlich waren mehrere (9) Poster enthalten, die nicht nur Flugzeuge zur Erkennung abbildeten, sondern auch den Beobachtern Angriffsflugmanöver erklärten. Die Maße der Kiste betragen 85 x 50 x 20 cm.
Bereits vor Jahren, bei der Erarbeitung der Bücher „Flugzeuge der DDR“, wurde schon danach geforscht und es ist zu keinen brauchbaren Ergebnissen gekommen.
Kürzlich nun tauchte in Facebook ein Beitrag auf, der eine Modellkollektion von 21 Modellen zeigt, die offenbar zu Wendezeiten in Strausberg aufgefunden und kürzlich im Internet feil geboten wurde.
Hier nun die Bilder davon und unten der Originaltext von Edwin Borremans, den Moderator dieser hier schon beschriebenen Facebookgruppe.
Dazu auch gleich darunter die Übersetzung seines Textes via Google Translator -> ganz am Ende.
Derartige Flugzeugerkennungsmodelle, hat ja die Bundeswehr/Luftwaffe umfangreich genutzt. Sie wurden von der Firma Hansa -Schowanek in Metall, bzw. Holz/Plastik-Composit produziert. Siehe auch das entsprechende Thema hier in diesem Forum.
Offensichtlich hat es also solche ID-Modell auch in der DDR gegeben!
Beachtenswert ist die Ausstattung mit diesen neun Farbpostern – was auf neuzeitliche Kopier/Reprotechnik hinweist.
Die Farbrisse sind offensichtlich aus der FLiEGERREVUE, die Schattenrisse und Fotos ebenfalls, bzw. sie sind aus den entsprechenden Dienstvorschriften, genau wie die Einsatztaktischen Zeichnungen, die man so auch in den Orignal Russischen Postern und Grafiken fand.
Bei den Modellen selbst fällt auf, das recht alte Muster wie Canberra und Gannet dabei sind, während moderne Muster, wie Fiat G.91 und F-16 fehlen.
In welchem Umfang diese Sets hergestellt und eingesetzt worden, ist allerdings noch völlig unklar.
Die Herstellung aus Metall nebst dazu nötigen Abgussverfahren, lässt jedenfalls vermuten, dass mehrere dieser Sets produziert wurden.
Das es in den Luftverteidigungseinheiten der LSK/LV auch solche Modelle gab, liegt nahe, aber es gibt bisher ebenfalls keinen Beweis dafür.
Lediglich entsprechende Dienstvorschrift (hier als .pdf vorhanden) wird von allen Seiten zitiert…
Eine Anmerkung in diesem Zusammenhang:
Wenn es also solche Modelle in größeren Stückzahlen gegeben hätte, dann müssten diese auch in das Zivilleben und ebenso in unsere Modellbau Klientel eingesickert sein.
Modellbauer waren immer und überall - und der DDR-Bürger war überaus pfiffig! Irgendwelche Kopien, hätten die sich zumindest gemacht. Dergleichen ist aber – auch bei umfangreichen Recherchen unter Modellbauern – nicht bekannt.
Insofern sind die jetzt aus Strausberg aufgetauchten Modelle, eine absolute Sensation und überhaupt ein ERSTER Beweis von der Existenz solcher Modelle.
Auf jeden Fall sind die hier jetzt im Bild gezeigten Modelle ziemlich identisch in der Machart mit denen, was in der Bundesrepublik und auch früher via WIKING in der Deutschen Luftwaffe, verwendet wurde.
Vollkommen anders ist allerdings der Maßstab!
Während Hansa-Schowanek den einheitlichen Maßstab 1:200 verwendete, sind diese DDR-Modelle in unterschiedlichen Maßstäben, nämlich 1:100 und 1:200.
Wir würden uns freuen, wenn Leser dieses Beitrages, und Angehörige der früheren Streitkräfte hier etwas Licht in das Dunkel bringen könnten.
Natürlich wurden Modelle zur Flugzeugerkennung, auch in den LSK/LV eingesetzt. Bekannt ist ein umfangreiches Kabinett welches es in Kamenz zur Flugzeugführer Ausbildung gab.
Diese wurden jedoch unter Verschluss gehalten und sie waren teils hochwertig aus Holz gearbeitet. Zeitzeugen berichten später auch von Plastikmodellen dort. Doch dazu separat mehr.
Im Übrigen ist auch der Einsatz mehr oder weniger einfacher Holzmodelle bei der GST bekannt. Hier ging es vor allem um die Erlernung von Steuertechniken für den Kunstflug.
Die hier genutzten Modelle stammten aber größtenteils aus den eigenen Holzwerkstätten der Gesellschaft für Sport und Technik oder deren Modellfluggruppen – also mehr oder weniger Einzelstücke.
------------ Google Translation --------------
Aircraft recognition using models in the GDR, or rather the NVA, is apparently a difficult topic. Years ago, when the books “Aircraft of the GDR” were being written, research was already carried out on this, but no useful results were obtained.
A post recently appeared on Facebook showing a model collection of 21 models that were apparently found in Strausberg at the time of reunification and were recently offered for sale on the Internet. Here are the pictures of it and below is the original text by Edwin Borremans, the moderator of this Facebook group already described here.
There is also a translation via Google Translator right below. The German Army/Air Force made extensive use of such aircraft recognition models. They were produced by the company Hansa-Schowanek in metal or wood/plastic composite. See also the corresponding topic here in this forum.
So obviously there were such ID models in the GDR too!
It is worth noting the nine color posters - which indicate modern copying/reproduction technology. The color drawings are obviously from FLiEGERREVUE, as are the silhouettes and photos, or they are from the corresponding service regulations, just like the operational tactical drawings that were also found in the original Russian posters and graphics. With the models themselves, it is noticeable that quite old models such as Canberra and Gannet are included, while modern models such as Fiat G.91 and F-16 are missing.
The extent to which these sets were produced and used is still completely unclear.
The fact that they were made from metal and the necessary casting processes lead us to assume that several of these sets were produced.
It is obvious that there were such models in the LSK/LV air defense units, but there is no evidence of this so far.
Only the corresponding service regulations (available here as a .pdf) are cited from all sides...
One note in this context:
If there had been such models in large numbers, then they would have infiltrated civilian life and our model-making clientele. Model makers were always and everywhere - and the GDR citizens were extremely smart! They would have made copies of some kind, at least. However, nothing of the sort is known - even after extensive research among model makers.
In this respect, the models that have now emerged from Strausberg are an absolute sensation and the FIRST proof of the existence of such models.
In any case, the models shown here in the picture are almost identical in design to those used in the Federal Republic and also previously in the German Air Force via WIKING.
The scale is completely different, however!
While Hansa-Schowanek used the uniform scale of 1:200, these GDR models are in different scales, namely 1:100 and 1:200.
We would be pleased if readers of this article and members of the former armed forces could shed some light on this.
Of course, models for aircraft recognition were also used in the LSK/LV. It is known that there was an extensive cabinet in Kamenz for pilot training. However, these were kept under lock and key and some of them were made of high-quality wood. Contemporary witnesses later reported on plastic models there. But more on that separately.
The use of more or less simple wooden models in the GST is also known. The main focus here was on learning control techniques for aerobatics. However, the models used here mostly came from the Society for Sport and Technology's own wood workshops or its model aircraft groups - so they are more or less unique pieces.
===================== Edwin Borreman´s posting: =========================
A first here in the group: NVA metal Id models.
East German metal identification models used by the NVA during the 1950s-1960s. Originating from the Ministry of National Defense in Strausberg, this crate was slated for disposal during a warehouse clearance in 1990.
It is unknown if other crates containing different (Warschawpact) aircraft exist. The identification models (21 NATO aircraft), varying in scale, were mounted on stands for aircraft recognition purposes. These ID models are roughly cast in metal, a number is stamped on the bottom that corresponds to the included reference list.
Additionally, several (9) posters were included, not only depicting aircraft for recognition but also explaining attack:flight maneuvers to observers.
The dimensions of the crate are 85 x 50 x 20 cm.
------------ Google Übersetzung --------------
Eine Premiere hier in der Gruppe: NVA-Identifikationsmodelle aus Metall.
Ostdeutsche Identifikationsmodelle aus Metall, die von der NVA in den 1950er-1960er Jahren verwendet wurden. Diese Kiste stammt aus dem Ministerium für Nationale Verteidigung in Strausberg und sollte 1990 bei einer Lagerräumung entsorgt werden. Es ist nicht bekannt, ob weitere Kisten mit anderen (Warschaupakt-)Flugzeugen existieren. Die Identifikationsmodelle (21 NATO-Flugzeuge) in unterschiedlichen Maßstäben wurden zur Flugzeugerkennung auf Ständer montiert. Diese Identifikationsmodelle sind grob in Metall gegossen, auf der Unterseite ist eine Nummer eingeprägt, die der beiliegenden Referenzliste entspricht. Zusätzlich waren mehrere (9) Poster enthalten, die nicht nur Flugzeuge zur Erkennung abbildeten, sondern auch den Beobachtern Angriffsflugmanöver erklärten. Die Maße der Kiste betragen 85 x 50 x 20 cm.