Zum Original:
Die M 198 155mm Haubitze ist das Standardgeschütz der U.S Army, des U.S Marine Corps
und der National Garde. Die Haubitze wird mit 5t Lastkraftwagen oder luftverlastbar mit CH-47D Chinook oder mit CH 53E Super Stallion zum Einsatzort gebracht. Die M 198 Haubitze wird von 10 Mann bedient. Das Geschütz wiegt 7.200 Kg. Verschiedene Munitionsarten können verschossen werden. Die Reichweite der Geschosse beträgt 22.400 Meter. Mit reichweitengesteigerter Munition bis 30.000 Meter. Dies hängt auch von den Treibladungen ab, die je nach geforderter Reichweite zusammengesetzt werden können.
2 bis 4 155mm Geschosse können in der Minute verschossen werden. Das Rohr kann bis 72 Grad erhöht werden. Auch wenn sich die M 198 in vielen Konflikten wie Desert Storm, Kosovo 1999, Enduring Freedom und Operation Iraq Freedom bewährt hat, wird sie langsam durch die M777 155 mm Haubitze ersetzt. Sie hat eine größere Reichweite und ist mit einem Gewicht von 4.218 Kg erheblich leichter.
Zum Bau:
Die Freude war groß als Trumpeter, eine moderne 155mm Haubitze der U.S Streitkräfte im Maßstab 1:35 ankündigte. Als ich den Karton endlich in den Händen hielt und ihn öffnete kam eine Vielzahl von Teilen zum Vorschein. Alle Spritzlinge sind vorbildlich in einzeln Klarsichttüten verpackt. 205 Einzelteile und eine Ätzteilplatine galt es zu verbauen und so machte ich mich gleich an die Arbeit.
Der Bau der Haubitze ging ohne größere Probleme voran. In den ersten Bauabschnitten ging es um den Zusammenbau der Holme. Bevor man mit dem Bau des Modells beginnt, sollte man sich überlegen in welcher Stellung man die Haubitze bauen möchte. Die Haubitze kann in drei Stellungen gebaut werden: im Transport, in Stellung bringen oder in der Feuerstellung. Mein Geschütz sollte feuerbereit sein.
Der Zusammenbau der Holme bereitete keine Probleme. Ich habe nur an der Unterseite etwas Spachtel verwendet. Sonst ist keinerlei Spachteleinsatz nötig. Das Geschützrohr kann in zwei Erhöhungen gebaut werden. Dem Bausatz liegen zwei verschiedene lange Federimitate aus Plastik bei. Hier wären vielleicht echte Federn besser gewesen. Aber es geht natürlich auch so.
Von vielen vielleicht schon erwartet, liegt dem Bausatz leider kein gedrehtes Alurohr bei, sondern wie gehabt das Rohr in zwei Plastikhälften. Die gut detaillierte Mündungsbremse liegt separat bei. Nachdem Zusammenbau des Rohres erhält man aber ein gutes Endergebnis.
Gut gelungen sind auch die Reifen der Haubitze. Das Profil ist Klasse und wie heute schon üblich ist der Good Year Schriftzug auf den Felgen ersichtlich. So das war eigentlich schon das wichtigste beim Zusammenbau was es zu beachten gab. Die Bauanleitung ist ausführlich und jeder Arbeitsschritt ist gut erklärt. Ach so der M 198 Haubitze liegt das Ladegestell, der Ladestock, und zwei verschiedene 155 mm Munitionsarten bei. Nur die Treibladungen wurden vergessen. Schade!
Lackierung und Decals:
Wie schon bei Trumpeter üblich sind die Lackierungsangaben auf einem Doppelseitigen farbigen Din A4 Blatt angegeben. Die erste Bemalungsvariante bezieht auf die MERCD-Tarnung mit vier verschiedenen Farbtönen. Dies war die Standardtarnung der U.S Army von 1975 bis 1984.
Die zweite Tarnvariante ist ein Hellgrün über alles. Auf die NATO-Standardtarnung geht Trumpeter nur auf den Deckelbild ein. Aber so lackierte ich mein Modell. Hierzu benutzte ich die guten Tamiya Farben XF- 67 Nato Green, XF- 68 Nato Brown und XF- 69 Nato Black. Dann Klarlack aufbringen damit der Trägerfilm der Decals nach dem Endfinish mit Mattlack nicht mehr sichtbar sind. Nachdem durchtrocknen, das ganze noch mit Pigmenten gealtert und fertig ist die Haubitze.
Fazit: Mit der M198 Haubitze kam endlich ein modernes Geschütz in Spritzguss, und das im gängigen Maßstab in 1:35 auf den Markt. Detaillierung und Passgenauigkeit sind sehr gut gelungen. Nur der Preis ist mit über 30 Euro, für die recht kleine Schachtel etwas hoch.
Da es sich bei der M 198 Haubitze um die frühe Version handelt, wird Trumpeter die späte Version nachlegen. Trumpeter bitte noch mehr moderne Geschütze.
Andreas Wolf, Berlin (August 2009)