Da die Geschichte des Leopard 2 schon vielen bekannt sein dürfte, gehe ich hier nur auf die Unterschiede zwischen dem Leopard 2A5 und A6 ein. Das augenscheinlichste Merkmal beim Leopard 2A6 ist die um 1,30m verlängerte Kaliber 55 120 mm Glattrohrkanone. Diese Kanone ist befähigt Ziele bis zu einer Entfernung von 4 Kilometern zu bekämpfen. Durch die neue LKE 2 Hoch Energie Munition und die längere Kanone wird die Mündungsgeschwindigkeit und die Durchschlagskraft entscheidend erhöht. Ansonsten Unterscheiden sich der Leopard 2A5 und A6 nicht voneinander. Bis zum Jahr 2006 sollen alle Leopard 2A5 auf den Stand des 2A6 umgerüstet werden. In einigen Jahren ist die Einführung des Leopard 2A6 EX geplant. Diese Kampfwertsteigerung enthält einen sparsamen Dieselmotor (Euro Power Pack) mit mehr Leistung (1650 PS) und verstärkter Turmpanzerung und veränderter Frontpanzerung.
Bausatz:
Vor einigen Jahren hat Tamiya schon den sehr guten Bausatz des Leopard 2A5 auf den Markt gebracht. Der neue Bausatz des Leopard 2A6 unterscheidet sich um einige neue Teile, die dem Bausatz beigelegt wurden. Zwei neue gutgestaltete Figuren des Kommandanten und des Richtschützen, neue Klarsichtteile wie Schutzbrillen und Rückleuchten, Straßenschilder und natürlich das verlängerte Kanonenrohr liegen den Bausatz bei. Die Bauanleitung ist mal wieder Hervorragend gestaltet. Der Decalbogen ist mal wieder Super gelungen und erlaubt den Bau von 4 Fahrzeugen.
Bau:
Da es beim Bau von Tamiyamodellen zu keinerlei Schwierigkeiten kommt, hatte ich beim Bau des Leopard viel Spaß. In den ersten Baugruppen geht es um den Zusammenbau des Fahrwerks. Hier hatte Tamiya eine besondere Idee. Damit die Laufrollen plan auf der Kette aufliegen wird beim Trocknen der Schwingarme eine Schablone aufgelegt. So sind sie richtig Zentriert. Nach der Komplettierung des Fahrwerks wird die Oberwanne aufgeklebt. Kleinteile wie Werkzeuge und andere Teile die nicht in der Tarnlackierung lackiert werden, sind am Schluss an das Modell angebracht worden. Der Turm wird gemäß Bauanleitung zusammen gebaut. Ich habe den Turm durch einige Ätzteile aus Eduard Ätzteilsatz für den Leopard 2A5 aufgewertet. Das betraf die Ketten der Abdeckung der Nebelbecher die Munitionskiste des MG 3 und auf der Oberwanne die Halterungen für Abschleppseile.
Auch die Turmkörbe am Heck sind mit Ätzteilgitter umlegt. Der Peilstab über der Rückfahrkamera am Heck muss ersetzt werden. Dazu nahm ich gewundenen federnden Draht von Verlinden der auf der rechten Seite der Rückfahrkamera angebracht wird. Da herein kam ein Stück Stahldraht aus dem Rocco Antennensatz. Dieser ist zwar für Fahrzeuge im Maßstab 1:87, passt aber auch hervorragend für den größeren Maßstab. Auch die großen Antennen sind aus diesen Satz. Die Abdeckung des Darkasschußgeräts das beim Manöver den Schuss der Bordkanone simuliert und die Fahnen sind aus Taschentuch hergestellt. Auch die Taschen hinter der Turmzusatzpanzerung die aufgeklappt werden, können sind aus dem gleichen Material hergestellt.
Lackierung und Decals:
Das Modell wurde mit den Nato Acryl Farben aus dem Hause Tamiya Lackiert. Nach dem Trocknen wurden die Kanten aufgehellt. Dann trug ich ein Washing mit der Tuschefarbe Umbra auf das Modell auf. Bei denn Decals entschied ich mich für ein Fahrzeug der 5 Kompanie des 203. Panzerbattalions.
Fazit:
Ein sehr guter Bausatz der durch die zusÄtzlichen Teile, die beilegt wurden den Bau des Leopard 2A6 ermöglicht. Die Detaillierung ist wie bei Tamiya schon gewohnt super. Jedes Teil passt auch ohne große Nacharbeit zusammen. Es hat viel Spaß gemacht. Leider ist der Preis von über 50 Euro auch etwas happig.
Wer seinen Leopard 2A5/6 aufwerten will und der, anstatt im Bausatz vorhandenen Gase, die am Turmheck befindlichen Körbe mit Ätzteilen verfeinern will, hat jetzt die Möglichkeit dazu. Tamiya hat passend zum Erscheinen des Leopard 2A6 die Ätzteile auf den Markt gebracht. Diese Gitter weisen die richtige Detaillierung in Form eingestanzter Löcher auf. Auch Besitzer des von Tamiya herausgebrachten Leopard 2A5 können zugreifen. Die Turmkörbe sind identisch. Sehr zu empfehlen.
Text und Fotos: Andreas Wolf