Bausatz: Wer schon einmal ein Tamiyamodell gebaut hat, schwärmt von der Detaillierung und der Passgenauigkeit dieser Modelle. Beim Leclerc ist dies nicht anders! Auch die hervorragende Bauanleitung ist Standard bei Tamiya. Weil sich das Modell ohne Probleme gebaut hat, werde ich nicht auf jeden Bauabschnitt eingehen.
Bau: Als erstes wird das Fahrwerk des Panzers zusammengebaut. Der Clou an diesen Bausatz sind die vorlackierten aus Metall bestehenden Laufrollen. Durch die Grundierung der Laufrollen soll die Farbe besser auf dem Metall haften. Obwohl ich die Laufrollen noch einmal grundiert habe, ist durch Unachtsamkeit an einigen Stellen etwas Farbe abgeplatzt. Es stellt sich die Frage, ob die Laufrollen aus Metall bestehen müssen. Ich hätte es bevorzugt, Tamiya hätte die Wanne aus Metall hergestellt (wie sie es bei ihren Panzermodellen in 1:48 tun). Aber dadurch bekommt das Modell eine schöne Schwere. Das Fahrwerk ist hoch detailliert, einschließlich Radaufhängung und Federung. Leider verschwindet alles bis auf die Laufrollen, wenn die Kettenschürzen an Modell montiert sind. Die klassische Gummikette ist gut detailliert.
Der Turm wird in mehreren Stufen zusammengebaut. Die Optiken für den Turm müssen aus durchsichtigen Plastikmaterial ausgeschnitten werden. Schablonen und Abmessungen sind in der Bauanleitung enthalten. Auch liegen dem Bausatz Klarsichtteile für die Scheinwerfer, Rückleuchten, Sichtgerät für den Richtschützen und das Panoramaperiskop des Kommandanten bei. Leider kann das Geschütz des Panzers nach dem Zusammenbau nur nach unten gerichtet werden. Die Luken am Turm können geöffnet dargestellt werden. Ich habe die Luke des Kommandanten offen gelassen weil dem Bausatz diese Figur beiliegt. Die Nebelwurfbecher wurden mit einem Kurzen dünnen Stück Garn versehen. Das soll die Ketten für die Abdeckungen der Becher wiedergeben. Nicht das die Abdeckungen bei jeden Nebelwurfeinsatz verloren gehen.
Für das Modell sind Ätzteile vorgesehen, die leider nur separat erhältlich sind. Diese fallen nicht gerade reichhaltig aus. Enthalten sind Gitter für den Turm und die Lüftungsgitter für die Triebwerksabdeckung. Ein Ätzteil für die Luke des Fahrers, für den Turmkorb, und die Gurte für die Treibstoffbehälter die am Heck montiert sind. Alle Teile lassen sich gut verarbeiten. Nach der Lackierung und Alterung setzte ich noch zwei Antennen auf die Antennensockel. Diese entstammen dem Rocoprogramm. Zwar im Maßstab 1:87 gehalten passen sie auch hervorragend für die 1/35 Modelle. An einer Antenne befestigte ich eine französische Fahne, die aus einem Stück Taschentuch besteht und mit verdünntem Weißleim hart gemacht wird.
Lackierung und Decals: Ich habe das Modell im Nato- Standart- Tarnanstrich lackiert. Bronzegrün, Lederbraun und Teerschwarz. Die Farben entstammen den Tamiya Programm. Gealtert habe ich das Modell mit Wasserfarbe Umbra. Der Decalbogen erlaubt den Bau von 4 Fahrzeugen. Auch eine Version in Zwei-Farb-Sand/Braun-Tarnung welch zu Testzwecken 1998 in Katar fuhr, ist möglich.
Fazit: Ein schöner Bausatz wie man es von Tamiya gewöhnt ist. Eine nette Idee sind die Die-Cast Laufräder. Allerdings werden siech hieran wohl die Geister scheiden. Schade ist, dass die Ätzteile nur separat erhältlich sind. Bei einem Preis von knapp 50 Euro dürfte es möglich sein, diese beizulegen. Andere Hersteller können das auch. Ansonsten trübt nichts das unbeschwerte Bauvergnügen.
Text und Fotos: Andreas Wolf