Als ich hörte, dass diese Lok in 1:35 von Trumpeter auf dem Markt erscheint, war ich wie viele andere gespannt auf die Umsetzung des Bausatzes und erfreut über den Preis, der dieses Modell erschwinglich macht. Eine Kriegslokomotive zu bauen ist schon ein interessantes Projekt, doch war mir bis jetzt der Preis für ein Solches immer zu hoch.
Doch nun geht es los: Ein Riesenkarton mit 16 Spritzrahmen aus hellgrauem Kunststoff, einer aus klarem Material, ein Gummispritzling mit Leitungen sowie acht Gleisbettteile. Dazu noch eine Platine mit Ätzteilen machen den Kasten erstmal richtig voll. Wenn man das dann erstmal auspackt, merkt man, dass man für den Bau wohl mehr Platz braucht als sonst. Als ich nun die Gleisbettteile mal so zusammenlegte, bekam ich erste Eindrücke von der Größe des Modells. Angefangen habe ich laut Bauplan mit den Gleisen, welche ich jedoch für nicht sehr gelungen halte und die sich auch nicht gerade gut bauen lassen. Doch als vorläufiges Abstellgleis wird es schon reichen.
Gemäß Bauplan geht es nun weiter mit dem Rahmen für das Räderwerk. Die Teile sind im allgemeinen ganz gut gemacht, jedoch findet man an vielen Stellen die sichtbar bleiben Auswerferstellen, die besser vor dem Zusammenbau gespachtelt oder abgeschliffen werden sollten. Dadurch wird der Bau zusätzlich in die Länge gezogen was natürlich keine Freude macht.
Im Bauabschnitt wird der Lokführerstand gebaut den ich zwecks späterer Bemalung noch nicht zusammengeklebt habe. Im Abschnitt 12 wird der Kessel auf die Halter am Rahmen gesetzt. Hier muß teilweise aufgefüttert werden, damit der Kessel auch überall aufliegt. Als die Gummileitungen am Kessel angeklebt werden sollten, bekam ich eine Krise, denn kein Kleber wollte richtig halten. Das Entfetten der Gummiteile brachte nicht viel, es half zum Schluss nur noch 2-Komponenten Kleber und teilweise ein Sekundenkleber.
Wenn die Räder erstmal angebracht sind, kann die Lok auf diese gestellt werden und macht einen imposanten Eindruck. Im letzten Teil der Bauanleitung wird der Tender zusammengebaut.
Im Anhang befindet sich auch eine Bemalungsanleitung für das Modell mit zwei Vorgaben: Eine schwarze Lok mit rotem Unterteil oder eine Variante in grau mit sandfarbener Tarnung im Splittermuster. Ich war dann auf der Suche nach originalen Bildern der Lok im Kriegszustand doch die sind echt rar. Denn es war schon eine Diskussion über das rote Unterteil im Gange sowie über das große Reichs-Adler-Abzeichen auf beiden Seiten des Lokführerstandes.
Wie nun bekannt sein sollte, ist die schwarz-rote Version nur nach dem Krieg gefahren. Die Tarn-Version könnte so gefahren sein, jedoch sicherlich in geringer Stückzahl oder als Einzelstück. Meine Lok wird Schwarzgrau werden evtl. mit einer Wintertarnung.
Der Bau ist im nach hinein gut von der Hand gegangen bis auf die nervigen Auswurfstellen und kleine Paßprobleme jedoch sollte man den Preis und die dafür doch ganz vernünftige Qualität nicht außer acht lassen. Jeder der sich dieses Modell zulegt, sollte sich vorher nur darüber Gedanken machen, wo stelle ich das Ding hin.
Christian Wöbs, Großziethen