Zur Geschichte: Israel wurde nach dem Sechstagekrieg vom 5. bis 10. Juni 1967 klar, dass es sich keine weiteren großen Verluste leisten konnte. Das Land erkannte, dass es sich von den Waffen- und Ersatzteillieferungen aus den alliierten Staaten unabhängig machen musste. Ein weiterer Grund für eine Eigenentwicklung waren die speziellen Anforderungen der israelischen Armee an den Personenschutz der Besatzung sowie den Minen- und Sprengfallenschutz. Die Modelle der NATO-Staaten wurden dazu konstruiert, an jedem Ort der Erde und unter allen erdenklichen klimatischen Bedingungen zu funktionieren, daher stellte der Merkava eine Antwort auf das eng begrenzte Einsatzgebiet der Israelischen Streitkräfte sowie auch auf ihre charakteristische Taktik dar.
So begann 1970 unter Leitung von General Israel Tal die Entwicklung des Panzers, bei dem besonderes Augenmerk auf den Schutz der Besatzung gelegt wurde, der aber gleichzeitig möglichst einfach und preiswert sein sollte. Da die zu dieser Zeit verfügbare Panzerungstechnologie keinen akzeptablen Schutz vor Hohlladungsgeschossen bot, wurde der Antriebsstrang als zusätzlicher Schutz für die Besatzung in die Front des Fahrzeuges eingebaut. Die Turmsilhouette wurde sehr flach gestaltet, da er in teilgedeckter Stellung die einzige Trefferfläche darstellt, und die Panzerung an der Turmfront wurde sehr stark geneigt. Die Hauptmasse der Munition wird in die Wanne verlagert, um bei Turmtreffern das Brand- und Explosionsrisiko zu reduzieren.
Die Fahrwerkskomponenten wurden, verglichen mit den Kampfpanzern anderer Staaten, ebenfalls mit neuen Konzepten umgesetzt: So wurde ein hoher Wert auf den Schutz vor Minen und Sprengfallen gelegt und der Unterboden entsprechend stark gepanzert. Das Fahrwerk verwendet Schwingarme statt Drehstäbe, deren Unterseiten gegen Schraubenfedern drücken, die aus gewickelten Drehstäben bestehen. Ebenso wurden die Luftfilter der Motoren für den Wüsteneinsatz optimiert. Durch das der Wüste angepasste Einsatzszenario wurde auch auf Kettenpolster verzichtet. Da das Fahrzeug auch keine feuchten oder matschigen Gebiete zu durchqueren hatte, spielt der spezifische Bodendruck und somit das Fahrzeuggewicht eine untergeordnete Rolle. Deshalb ist kein Merkava-Panzer tiefwatfähig und kann nicht an amphibischen Aktionen teilnehmen. Auf die Transportierbarkeit mittels Bahn oder Flugzeug wurde ebenfalls keine Rücksicht genommen. Zumeist werden die Fahrzeuge schnell auf Tiefladern verladen und über weite Strecken transportiert.
Der erste Merkava vom Typ Mark I wurde im April 1979 an die Zahal übergeben. Für die Produktion ist das MANTAK zuständig, das dem israelischen Verteidigungsministerium untersteht. Der erste Kampfeinsatz eines Merkava Mk I fand im Libanonkrieg 1982 statt, als sich die ungewöhnliche Konstruktion gegen syrische T-72 Panzer bewährte. Die Erfahrungen flossen in das Nachfolgemodell Mk II ein, das ab 1983 produziert wurde. Diese Version wurde im April 1983 in Dienst gestellt und erhielt Verbesserungen, welche die Kampferfahrungen im Libanonkrieg des Vorjahres berücksichtigten. Das Fahrzeug wurde besser für kleine Konflikte niedriger Intensität ausgerüstet und erhielt herfür eine fernsteuerbare Zusatzbewaffnung mit Maschinengewehren auf dem Turm, wobei das Fahrzeuggewicht bei 63 Tonnen blieb.
Der relativ leistungsschwache Motor des Vorgängermodells wurde beibehalten, aber ein neues Getriebe von Ashot Ashkelon eingebaut, um die Anzahl der Gänge zu erhöhen. Hauptwaffe und Feuerleitausrüstung blieben gleich, jedoch konnte der Mörser des Fahrzeugs nun aus dem Fahrzeuginneren geladen und abgefeuert werden. Die Merkava II sind heute noch im israelischen Heer im Einsatz. Es existieren dabei drei Varianten:
Zum Modell: Gebaut wurde wie immer out of the Box. Zu diesem relativ betagten Academy Bausatz kann ich nichts Negatives sagen. Alle Teile passten gut zusammen, sogar die Vinylkette fügte sich gut in die Antriebskränze ein. Lackiert wurde mit 1706 Sand von Model Master. Die Oberfläche erhielt dann einige Washes mit stark verdünnter schwarzer und brauner Farbe. Ebenso wurden die Abgasspuren mit verdünntem Schwarz mit der Airbrush aufgenebelt. Es wurden Roststellen mit einem roten Wachsstift aufgebracht und im Anschluss mit Terpentin nach unten verwischt. Es folgte eine Versiegelung mit Klar Matt von Revell. Versehen wurde das Model noch mit einer Figur und dünnem gedrehtem Bindedraht als Antenne.
Viel Spaß beim Betrachten der Bilder.
Gerald Willing, Munster(Juni 2015)