Vorbild: In Deutschland scheiterte die Entwicklung von Fla-Waffen auf Panzerfahrgestellen zunächst an den verfügbaren Chassis. Der Flakpanzer I mit der 2-cm-FlaK wurde 1940 nur in geringer Stückzahl hergestellt. Später verhinderten die fehlenden Produktionskapazitäten den Bau von Flakpanzern, so dass auf den Schützenpanzerwagen Sd.Kfz. 251 zurückgegriffen werden musste. Erst ab März 1944 kamen die ersten leistungsfähigen Flakpanzer IV zum Einsatz.
Der in der Truppe Möbelwagen genannte "Panzerflak-Selbstfahrlafette (3,7 cm) auf Panzerkampfwagen IV (Sd.Kfz. 161/3)" war mit einer 3,7-cm-FlaK ausgerüstet und wurde in 240 Exemplaren gebaut. Zum Feuerkampf mussten die Seitenwände abgeklappt werden, so dass die Bedienung während des Feuerkampfes ungeschützt war. Der Flakpanzer Wirbelwind, offiziell als "Flakpanzer (2 cm) mit Fahrgestell Panzer IV (Sd.Kfz. 161/4)" bezeichnet, war mit dem 2-cm-Flak-Vierling 38 bewaffnet und besaß einen um 360° drehbaren Turm mit festen Seitenwänden. Zwischen August 1944 und Februar 1945 wurden 105 Wirbelwind produziert.
Der Ostwind war ähnlich wie der Wirbelwind aufgebaut, besaß aber nur noch eine 3,7-cm-FlaK 43. Ein Prototyp wurde gebaut und während der Ardennenoffensive eingesetzt, ein weiterer Prototyp des Ostwind II mit 3,7-cm-Flak-Zwilling 44 entstand zum Jahreswechsel 1944/45, ebenso ein Zerstörer 45 mit dem 3-cm-Flak-Vierling 103/38. Eine Serienproduktion erfolgte nicht mehr. Vom Kugelblitz wurden bis Kriegsende lediglich fünf Vorserienexemplare hergestellt. Der Panzer war mit zwei 30-mm-Kanonen MK 103/38 mit Gurtzuführung bewaffnet und besaß einen rundum geschlossenen Turm. Der Einbau eines Raumbildentfernungsmessers war vorgesehen. Der Flakpanzer Coelian mit zwei 3,7-cm-Fla-Kanonen in einem geschlossenen Turm auf dem Chassis des Panzerkampfwagen V Panther blieb ein Entwurfsmodell, lediglich eine Attrappe wurde gebaut.
Modell: Das Modell habe ich vor einigen Jahren gebaut. Wie zumeist habe ich das Modell Out of the Box erstellt. Der Bausatz von Academy stammt von dem ganz alten Tamiya Bausatz aus den 60er Jahren ab. Da Tamiya zu dieser Zeit seine Modelle zumeist noch mit kleinen Elektromotoren versah, befinden sich an der Wannenunterseite noch die Öffnungen für den An- und Ausschalter und Verschraubungsöffnungen für Batteriehalter und Motor. Der Zusammenbau des Modells verlief problemlos. Ergänzt wurden von mir die Federn hinten für die Kettenabdeckung. Hierfür umwickelte ich die Plastikteile mit einem dünnen Kupferdraht aus einem alten Lautsprecherkabel.
Um das Modell weiter aufzuwerten bohrte ich noch die Kanonenmündungen des Flakgeschützes auf. Ebenso wurde die Sekundärbewaffnung behandelt. Lackiert wurde das Modell mit Humbrol 94 Ocker. Die Streifen wurden mit Humbrol 30 Grün und Humbrol 160 Rotbraun aufgetragen. Danach erfolgte ein Washing mit verdünnter schwarzer Farbe und eine Trockenbemalung mit Humbrol 94 und Hellgrau. Später versiegelte ich das Modell mit Revell matt 2. Der Lack wirkt nach dem Trocknen seidenmatt und verdunkelt den Farbton leicht. Zu guter Letzt wurde dann nochmals mit Revell Silber 90 trockenbemalt. Die Bilder habe ich mit meiner Fuji HS20 EXR erstellt.
Gerald Willing (Dezember 2014)