Vorbild: Dieser leichte Spähpanzer war ein Fahrzeug aus einer ganzen Serie von Vierrad-Panzerfahrzeugen, die auf dem Fahrgestell des schweren Personenkraftwagens entwickelt wurden. Es gab fünf Modelle. Das Sd. Kfz.221 wurde Nachfolger des Panzerwagen Kfz. 13 von 1936 an die motorisierten Aufklärungseinheiten geliefert. Es war ein Kampfwagen mit oben offenem siebeneckigen Zweimannturm. Die Bewaffnung bestand nur aus einem 7,92-mm-MG. Das 1938 eingeführte Sd.Kfz.222 war der Standardkampfwagen für die Aufklärungseinheiten auf Divisionsebene. Es wurde in erheblich höheren Stückzahlen gebaut als sein Vorgänger. Es hatte einen oben offenen 10eckigen Zweimannturm, in dem eine 20-mm-Kanone mit 220 Schuß und ein 7,92-mm-MG mit 2000 Schuss untergebracht waren. Das Sd.Kfz. 223, das 1938 eingeführt wurde, war der Funkwagen des Sd.Kfz.222. Er hatte eine weitreichende Funkausrüstung und glich dem Sd.Kfz.222, mit der Ausnahme des kleineren neuneckigen Turms mit nur einem 7,92-mm-MG. Außerdem hatte er eine Rahmenantenne rund um die Wanne. Das Sd.Kfz. 260 war ein schwach gepanzerter Funkwagen für die Stäbe, von dessen Funkgeräten eine große Reichweite verlangt wurde. Er glich dem Sd.Kfz.223, nur war der Turm weiter nach hinten versetzt, um Platz für die großen Funkgeräte zu schaffen. Er war nur selten bewaffnet. Das Sd.Kfz. 261 glich äußerlich dem Sd. Kfz 260, nur hatten die ersten Modelle eine klappbare Rahmenantenne. Das Sd. Kfz.222 war ursprünglich auf dem Standardfahrgestell Modell A aufgebaut, benutzt wurde jedoch nach 1938 das Fahrgestell Modell B. Die Hauptvorteile waren ein stärkerer Motor mit 81 statt 75 PS und wesentlich bessere Bremsen, hydraulisch statt mechanisch. Das Sd.Kfz.222 bewährte sich in Nordafrika und in Westeuropa und blieb bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges im Einsatz. In Russland jedoch erwies es sich als nur begrenzt einsatzfähig. Es wurde deshalb durch das Halbkettenfahrzeug Sd.Kfz 250/9 ersetzt, das den gleichen Turm hatte.
Der oben offene Turm des Sd.Kfz.222 wurde zum Schutz gegen Granaten durch ein Drahtgitter abgedeckt, das nach den Seiten hin aufgeklappt werden konnte, um den Waffeneinsatz zu vereinfachen. Zur Fliegerabwehr konnten die Waffen fast senkrecht gestellt werden. Bei späteren Modellen wurde die Frontplatte von 14,5 mm auf 30 mm verstärkt.
Technische Daten:
Motorisierung:
Das Modell: Gleich beim öffnen des Baukasten fallen die sauber verpackten Bauteile des Modells ins Auge. Gut und übersichtlich geliedert präsentiert sich das Modell. Ein Bauplan, fotogeätzte Einzelteile, Gummireifen, Klarsichtteile, Abziehbilder und natürlich die Bauteile für das Fahrzeug selbst füllen den Karton. Die übersichtliche Bauanleitung besteht aus 16 Bauabschnitten und läßt den Bau gut vorangehen. Abziehbilder liegen für drei Einsatzfahrzeuge bei. 1./Kradschützen-Btl. Großdeutschland Panzergrendierdivision, Orel 1942, für die 20. Panzerdivision, Rußland 1943 und eine Version für die Bulgarische Armee, Ungarn Februar 1945.
Begonnen wird der Bau natürlich wie immer mit dem Fahrwerk, zuerst der Rahmen mit den Radaufhängungen und Achsgetriebe. Die Achsschenkel werden zuletzt eingefügt, hier werden echte kleine Metallfedern eingesetzt. Zu guter Letzt werden Lenkgetriebe und -gestänge montiert, fertig ist das Fahrzeug Chassis. Empfehlenswert ist nun dieses Fahrwerk gleich zu bemalen das es viele schwer zugängliche Stellen hat, das geht jetzt noch relativ einfach. Ab Bauabschnitt 6 erfolgt der Innenausbau, ja sie haben richtig gelesen das Modell verfügt über eine Inneneinrichtung des Kampfraumes, Fahrerplatz, Pedale, Bewaffnung alles was dazu gehört. Leider liegt eine Motornachbildung nicht bei. Auch hier dürfte es keine Probleme mit der Montage geben. Ab Baustufe 8 bis 10 ist schon etwas Fingerspitzengefühl gefragt. Geschützstand mit Waffeneinbau - hier wird eine Pinzette benötigt da viele Kleinteile zu verarbeiten sind. Auch hier sollte nach Fertigstellung des Geschützstandes alles bemalt werden. Die restlichen Arbeiten beschränken sich noch auf die Montage der Kotflügel, Staukästen und des Turmes samt Abdeckgitter aus Fotoätzteilen. Bei diesen aus Messing herausgeätzten Gittern für die Turmabdeckung sollt man unbedingt einen "Sekundenkleber" verwenden, unabdinglich ist auch eine Pinzette. Die Einzelteile lassen sich mit einem scharfen Messer von der Platine abtrennen und mit einer kleinen Zange in die richtig Stellung biegen. Aber bitte nur mit Vorsicht! Ist die Basis für die Turmabdeckung "gebogen" werden die feinen Gitter einfach aufgeklebt.
Hier bitte nicht direkt aus der Tube, sondern mit einem Zahnstocher den Kleber ganz vorsichtig aufbringen. Ansonsten "überschwemmt" der Kleber diese kleinen filigranen Teilchen. Jetzt noch alle einzelnen Baugruppen zusammen fügen d.h. Waffenstand in den Kampfraum einstellen und Turm drauf. Alles erledigt? Noch nicht ganz. Das Modell wird jetzt noch bemalt, meine Wahl fiel auf ein Fahrzeug der 20. Panzerdivision. Also "Panzergrau", mit der Spritzpistole wurde die Farbe aufgetragen. Das Fahrwerk ist ja bereits bemalt, so mußte nur noch die Karosserie und der Turm farblich bearbeitet werden.
Ist alles trocken, sollte noch ein Klarlack aus der Dose oder Spühpistole über das ganze Modell genebelt werden. Nach dem trocknen des Lackes werden die Abziehbilder angebracht, der Klarlack verhindert, das die Abziehbilder auf der matten Grundfarbe schlecht haften und das "silbern" anfangen. Wer will kann jetzt noch etwas verschmutzen. Je nach eigenen Geschmack. Ich habe "Dunkles Erdbraun" verwendet. Mit der Spühpistole oder mit einem Flachpinsel aufbringen. Beim Flachpinsel sollte nur so viel Farbe in den Pinselhaaren sein, damit nur ein Hauch von Farbe am Modell haften bleibt. Am Besten vorher mal an einem Stück Plastik versuchen. So jetzt noch einmal mit Mattlack versiegeln und fertig ist ein weiteres interessantes Fahrzeug.
Erhältlich ist dieser Bausatz u.a. bei IBGModellbau sowie im gut sortierten Fachhandel.
Willy Queißner, Bayreuth (Januar 2010)