Der Panzerkampfwagen VI "Tiger" Ausf. E (Sd.Kfz. 181) - auch als Tiger I bekannt - war der erste schwere deutsche Kampfpanzer, der im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kam. Er wurde im Jahre 1942 eingeführt, nachdem sich die Unterlegenheit der bisherigen Modelle Panzer III sowie Panzer IV gegen den sowjetischen T-34 wie auch den KW-1 gezeigt hatte.
Der Tiger besaß eine 88-mm-Kanone, mit der er vergleichbaren alliierten Fahrzeugen lange Zeit überlegen war. Schwächen des Tigers waren seine ungünstige Formgebung, die gegenüber der Formgebung des wenig später in Dienst gestellten Panzer V Panther einen Nachteil darstellte, seine (im Vergleich zum zu bewegenden Gewicht) schwache Motorisierung (V12 Maybach HL 230 P45 Vergasermotor mit maximal 700 PS Leistung) und das anfällige Schachtellaufwerk. Auch seine Produktionskosten und der hohe Bedarf an hochwertigen Rohstoffen stellten angesichts der zunehmend schlechter werdenden Versorgungslage einen gravierenden Nachteil dar. Ein weiterer Nachteil war die Verladung des Tigers auf Züge, genauer gesagt mussten extra Verladeketten (20 cm schmaler als Geländeketten) vor dem Transport aufgezogen werden, dies kostete wertvolle Zeit beim Rückmarsch aus der Sowjetunion. Das hohe Gewicht (56.900 kg Gefechtsgewicht) beschränkte auch stark die Anzahl der Brücken, die die Fahrzeuge benutzen konnten.
Seinen ersten Einsatz erlebte der Tiger im Herbst 1942 bei Leningrad. Dieser geriet aufgrund der geringen Stückzahlen und des ungünstigen Geländes zu einem verlustreichen Fehlschlag. Die Seitenwände des Tiger waren konservativ senkrecht angeordnet, was ihn sehr verwundbar machte. Zwar konnte die Besatzung dies durch Schrägstellung zum Feind ausgleichen, was jedoch bei der zahlenmäßigen übermacht des Feindes an allen Fronten in einer Feldschlacht unmöglich wurde. Trotzdem war der Panzer VI Tiger der vom Gegner am meisten gefürchtete deutsche Panzer. Seine Stärke konnte der Tiger vor allem in der Verteidigung und im Zusammenwirken mit anderen Truppen ausspielen. Abwehrkämpfe mit Stellungswechsel unter Feuerschutz anderer Panzer ließen die hohe Feuerkraft zur Geltung kommen. Anders als in offenem Feld konnte der Gegner das hohe Gewicht, die geringere Geschwindigkeit und die Schwachstellen der Panzerung so nicht zu seinen Gunsten nutzen. (Quelle: Wikipedia)