Mein zweiter Beitrag für den IPMS Deutschland ist der britische Kampfpanzer Challenger I im Maßstab 1/72 von Revell.
Zuerst ein paar Daten über das Fahrzeug: Der Challenger I war in der englischen Armee der Nachfolger des Chieftain Panzers und ging ab April 1983 in den Dienst.
Das Fahrzeug war eine völlige Neuentwickelung und fußte auf einem Design für die iranische Armee. Neu war an dem Fahrzeug seine speziell entwickelte Panzerung, die sogenannte Chopham Panzerung. Sie bestand aus Panzerstahl und Keramik. Der Chieftain Panzer hatte sich, trotz guter Panzerung im Sechs-Tage-Krieg, als verwundbar gegen neue panzerbrechende Granaten erwiesen, die sowjetische Ingenieure für die Panzer der Ostblocks entwickelt hatten.
Vom Chieftain übernahm der Challenger die Kanone vom Typ L11A5 mit einem Kaliber von 120 mm. Wegen der umständlich zu ladenden zweiteiligen Munition schnitt der Challenger I im Vergleich zum Leopard 2 und dem amerikanischen M1 wegen der langsameren Feuergeschwindigkeit schlechter in Manövern ab.
Die zeitgenössischen sowjetischen Panzer verfügten alle über eine automatische Munitionszuführung.
Weiter technische Daten: | |
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Antrieb: | Ein1200 PS Condor V12 Diesel Motor |
Geschwindigkeit: | 56 Km/h auf der Straße |
Gewicht: | 62t |
Länge: | 11,5 m; die Kanone zeigt nach vorn |
Breite: | 3,51 m |
Höhe: | 2,95m |
Zur Bewaffnung gehörten ferner zwei L8A2 7,62mm MGs, eines koaxial mit der Kanone im Turm, ein weiteres auf der Kommandantenluke für die Luftabwehr.
Der Challenger I nahm 1990 an der Operation gegen den Irak teil (Operation Desert Storm/Shield) Es gab keine Verluste durch irakische Panzer, allerdings standen die Verteidiger auch unter schweren Luftangriffen und konnten kaum ihre Bereitstellungen erreichen. Überlegen zeigten sich die Challengers auch durch ihre sehr gute Infrarot-Ausstattung. Man geht davon aus, dass die Challenger ca. 300 irakische Panzer zerstörten. Der Panzer wurde 1998 durch den Challenger II ersetzt. Es wurden 420 Fahrzeuge produziert.
Quelle: Die Daten stammen überwiegend von Wikipedia und der Bauanleitung.
Zum Bau: Die Militärfahrzeuge von Revell im Maßstab 1/72 bereiten beim Bau echte Freude. Dieses Modell ist keine Ausnahme. Alles passt wie es soll und die Detaillierung ist ausgezeichnet. Bei den Staukörben an der Turmfront und an der Seite kommt die Spritzgusstechnik allerdings an seine Grenzen.
Für die Körbe und weitere Details verwendete ich eine Fotoätzteilbogen von Extratech. Dadurch gewinnt das Modell deutlich an Realität. Leider fiel mir der Turm am Ende des Baus aus der Hand und landete sehr unglücklich, somit kam mein Panzer zu den ersten Gefechtsschäden, nicht alles ließ sich wieder zurückbiegen. Für die Farbgebung wurde das Grün aufgespritzt und die schwarzen Tarnflecken in dünnen Lagen mit dem Pinsel aufgetragen.
Ein Problem stellen die Decals dar, perfekt gedruckt aber für die britischen SFOR Panzer in der falschen Farbe, da ich in der Restekiste nichts Passendes hatte, habe ich nach einem dunklen Washing und Trockenmalen des gesamten Modells, die Seitenschürzen stark mit einer „Schlammschicht“ in U.S.A.F Tan versehen. Ich hoffe, dass mein Modell trotzdem gefällt.
Das letzte Bild zeigt einen Vergleich mit zwei weiteren kalten Kriegern, einem M60A3 der U.S Army und einem sowjetischen T-80. Beide Bausätze sind ebenfalls von Revell.
Bernd Müller, Oktober 2014